Hallo Leute, ich hab hier mal einen Gedichtsthread mal aufgemacht in dem ihr eure Lieblingsgedichte reinstellen könnt. Hier sind meine beides Lieblingsgedichte:
Vicco von Bülow: Advent
Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken, Schneeflöcklein leis herniedersinken. Auf Edeltännleins grünem Wipfel häuft sich ein kleiner weißer Zipfel. Und dort vom Fenster her durchbricht den dunklen Tann ein warmes Licht. Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer die Försterin im Herrenzimmer. In dieser wunderschönen Nacht hat sie den Förster umgebracht. Er war ihr bei des Heimes Pflege seit langer Zeit schon sehr im Wege. So kam sie mit sich überein: am Niklasabend muß es sein. Und als das Rehlein ging zur Ruh', das Häslein tat die Augen zu, erlegte sie direkt von vorn den Gatten über Kimm und Korn. Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase und ruhet weiter süß im Dunkeln, derweil die Sternlein traulich funkeln. Und in der guten Stube drinnen da läuft des Försters Blut von hinnen. Nun muß die Försterin sich eilen, den Gatten sauber zu zerteilen. Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen nach Waidmanns Sitte aufgebrochen. Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied (was der Gemahl bisher vermied) -, behält ein Teil Filet zurück als festtägliches Bratenstück und packt zum Schluß, es geht auf vier, die Reste in Geschenkpapier. Da tönt's von fern wie Silberschellen, im Dorfe hört man Hunde bellen. Wer ist's, der in so tiefer Nacht im Schnee noch seine Runde macht? Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten auf einem Hirsch herangeritten! He, gute Frau, habt ihr noch Sachen, die armen Menschen Freude machen? Des Försters Haus ist tiefverschneit, doch seine Frau steht schon bereit: Die sechs Pakete, heil'ger Mann, 's ist alles, was ich geben kann. Die Silberschellen klingen leise, Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise. Im Försterhaus die Kerze brennt, ein Sternlein blinkt - es ist Advent.
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Re: Gedichte
Gottfried Benn: Mann und Frau gehn durch die Krebsbaracke
Der Mann: Hier diese Reihe sind zerfallene Schöße und diese Reihe ist zerfallene Brust. Bett stinkt bei Bett. Die Schwestern wechseln stündlich.
Komm, hebe ruhig diese Decke auf. Sieh, dieser Klumpen Fett und faule Säfte, das war einst irgendeinem Mann groß und hieß auch Rausch und Heimat.
Komm, sieh auf diese Narbe an der Brust. Fühlst du den Rosenkranz von weichen Knoten? Fühl ruhig hin. Das Fleisch ist weich und schmerzt nicht.
Hier diese blutet wie aus dreißig Leibern. Kein Mensch hat soviel Blut. Hier dieser schnitt man erst noch ein Kind aus dem verkrebsten Schoß.
Man läßt sie schlafen. Tag und Nacht. - Den Neuen sagt man: hier schläft man sich gesund. - Nur sonntags für den Besuch läßt man sie etwas wacher.
Nahrung wird wenig noch verzehrt. Die Rücken sind wund. Du siehst die Fliegen. Manchmal wäscht sie die Schwester. Wie man Bänke wäscht.
Hier schwillt der Acker schon um jedes Bett. Fleisch ebnet sich zu Land. Glut gibt sich fort, Saft schickt sich an zu rinnen. Erde ruft.
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Re: Gedichte
Thorsten wo gabelst du so eas nur auf Es ist zwar für manche geschmacklos aber ich finds weiter so!!
Re: Gedichte
danke... gottfried benn kenn ich schon länger.... ich bin ma bei recherchen über den gestolpert und danke hier ein kleiner bonus:
Gottfried Benn 1886-1956
Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. Irgendeiner hatte ihm eine dunkelhelllila Aster2 zwischen die Zähne geklemmt
Als ich von der Brust aus unter der Haut mit einem langen Messer Zunge und Gaumen herausschnitt, muss ich sie angestoßen haben, denn sie glitt in das nebenliegende Gehirn. Ich packte sie ihm in die Brusthöhle zwischen die Holzwolle, als man zunähte. Trinke dich satt in deiner Vase! Ruhe sanft, kleine Aster!
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Re: Gedichte
Damit du nich so allein Lyrisch tätig bist gib ich auch ma was zum besten
Johann Wolfgang Goethe (der perverse unter den dichtern) Ganymed (1774) Wie im Morgenrot Du rings mich anglühst, Frühling, Geliebter! Mit tausendfacher Liebeswonne Sich an mein herz drängt Deiner ewigen Wärme Heilig Gefühl, Unendliche Schöne!
DASS ICH DICH ANFASSEN MÖCHT In diesen Arm!
Ach, an deinem BUSEN Lieg ich, schmachte, Und deine Blumen (Anmerkung: jaja Blumen ne is klar), dein Gras drängen sich an mein Herz Du kühlst den brennenden Durst meines Busens Lieblicher Morgenwind Ruft rein die Nachtigall Liebend nach mir aus dem nebeltal
ICH KOMME! ICH KOMME! wohin? ach, wohin?
hinauf, hinauf strebts es schweben die Wolken abwärts, die wolken Neigen sich der sehnenden liebe Mir, mir! IN EUREM SCHOßE AUFWÄRTS UMFANGEND UMFANGEN AUFWÄRTS AN DEINEM BUSEN ALLLIEBENDER VATER
Ach übrigens dieses gedicht ist auch in unserem deutschbuch auf der seite 219 unter Aufklärung Empfindsamkeit Sturm und Drang zu finden
Re: Gedichte
nur gedicht von andern hochzuladen is doch doof ,selber dichten das is das wahre^^ und als kleine inspiration ein werk von mir ;P
Ist es das wirklich wert?II
es war einmal ein fanatischer christ, der sich fragte was der satan ist. er beschwor ihn herauf mit lateinischne sprüchen, und wollte ihm sogleich auf die kauleiste drischen. doch der satan war geschwind und stark, so das er die faust des christen in seinem kiefer verbarg. er biß sie ab mit all seinen zähnen, und durchkreuzte somit des jungchristens plänen gescheite list, für einen dummen christ. und als der christ verblutend dalag, dachte er, ich kann nicht... doch ich frag: war es das wirklich wert.
Re: Gedichte
oh und vorsicht wir haben hier einen genitiv plural und wer den findet kriegt eines meiner anderen gedicht per pnXD
Re: Gedichte
na gut dann versucht mein krankes hirn jetzt mal was tiefsinniges zu dichten
Die begegnung
Es war Es wurde und es ist
was es nun war das weiß ich nicht
doch was ich weiß ist das ich nicht weiß was es sein wird
aber du weißt das was es ist
Stille wasser sind dreckig! lol Scheiß die wand an! Ich hab die geilste signatur!! HAHA
Re: Gedichte
ach übrigens ihr müsst jetzt auch was dichten ich bin ja hier nich der einzige schwachmat dessen krankes hirn dazu ermuntert wird schwachsinn zu schreiben drum bitte ich um intellektuelles hochniveau fallls es so was noch gibt man schreib ich mir in mist zusammen naja ich hoff ihr wisst jetzt was ich meine
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Re: Gedichte
es war einmal, und ist nicht mehr ein kleiner, großer teddybär der aß den wein, und trank das brot und als er starb, da war er tot
danke.
Re: Gedichte
Hast du schonmal ein Mädchen gesehen/ Nicht nur so im vorüber gehen/ nein, dicht vor Augen hingekniet/ wie man weibes Filz nunmal besieht/ welch ein Krabbel und Kleuchen/ Man könnte denke sie hätte Seuchen/ Nein, nur kleine Tierchen sieht man da/ in dem dichten schwarzen Haar
Boing made by lado
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Re: Gedichte
Der Ritter Brunzelschütz
Es war der Brunz von Brunzelschütz, der saß auf seinem Rittersitz, bei Mannen und Gesinde, inmitten seiner Winde;
Die stachen, wo er ging und stand vom Hosenleder über's Land und tönten wie Gewitter - so konnte es der Ritter.
Zu Augsburg einst auf dem Turnier, bestieg er umgekehrt sein Tier, den Kopf zum Pferdeschwanze und stürmte ohne Lanze.
Doch kurz vor dem Zusammenprall, ein Donnerschlag, ein dumpfer Fall, Herr Brunz mit einem Pfurze den Gegner bracht zu Sturze.
Da brach der Jubel von der Schanz, Herr Brunzelschütz erhielt den Kranz; der Kaiser grüßte lachend, und rief: "Epoche machend!"
Ein Jahr darauf Herr Brunzelschütz saß froh auf seinem Rittersitz, bei Mannen und Gesinde, inmitten seiner Winde.
Da kam ein Bote, kreidebleich, und meldete: "Der Feind im Reich! Das Heer läuft um sein Leben, wir müssen und ergeben!"
Flugs ritt Herr Brunzelschütz heran, lupft den Harnisch hinten an und ließ aus der Retorte der Winde schlimmste Sorte.
Das dröhnte, donnerte und pfiff, so daß der Feind die Flucht ergriff. Da schrie das Volk und wollte, daß er regieren sollte.
Herr Brunz indessen todesmatt, sprach: "Gott, der mir geholfen hat, der möge mich bewahren!" Drauf ließ er einen fahren!
Der letzte war's, der schwach entfloh, drauf schloß für immer den Popo, Herr Brunz, der tapf're Ritter, und alle fanden's bitter.
Er ward begraben und verdarb, die Burg zerfiel, doch wo er starb, steht heute eine Linde, da raunen noch die Winde.