Arbeitsgemeinschaft Tauschringe im Dialog - 1. Öffentlicher Teil

Zeitsparmodell

Zeitsparmodell

Das Bundestreffen rueckt naeher und so langsam wird es Zeit, ueber das
"Zeit sparen" zu diskutieren. Ich habe es ja immer gewusst, man kann
also doch Zeit sparen.
Na ja, aus verschiedenen Arbeitsbereichen kennt man das ja. Arbeitsab-
laeufe werden "optimiert", und schon kann man in kuerzerer Zeit mit
weniger Menschen mehr produzieren.

In der Pflege mehr produzieren? Ja was denn? Mehr Pflegebeduerftige?
Mit hoeherem Pflegebedarf? Und trotzdem weniger Personal? Oder weniger
Pflegestunden bei gleicher Leistung? Oder wie?

Nun, so schlimm kann man eigentlich nicht denken. Also doch ganz
anders. In der Pflege mehr Selbstbestimmung (zurueck-)gewinnen, mehr
persoenliche und indivuelle Zuwendung erreichen - ja das koennte so ein
Modell bringen.

Dann muss es aber auch gelingen, die eingesparten Euros nicht einfach
im grossen Versicherungs- oder Steuertopf untergehen zu lassen. Diese
Betraege muessen dann in einen Fonds oder - vielleicht  noch besser - in
eine Stift fliessen. Damit sie den Begehrlichkeiten der Politik entzogen
werden.
Damit koennten Tauschringe langfristig abgesichert werden, mehr regional
ausgerichtete Entwicklung waere moeglich. Die Verbindung von wirtschaft-
lichen und sozialen Handeln wuerde in greifbare Naehe ruecken.

Das kommt also nun als imm kleinen erprobten Modell aus Oesterreich. Ja,
die Alpenrepublik, da mag's ja gehen. Aber wie sieht das in Deutschland
aus? Ist das fuer Tauschringe ueberhaupt denkbar? Sind die ueberhaupt in der
Lage, so was zuverlaessig und auch noch qualitaetsgesichert hierzulande
umzusetzen? Immerhin geht es hier um pflegeduerftige Menschen und wir
"Tauschringler" werden ja auch irgendwann den Bedarf haben. Da muessten
wir ja mal in die ganz ferne Zukunft schauen.
Und wenn wir es tun, wie finden wir PolitikerInnen, die bereit sind,
so ein Modell zu unterstuetzen? Kein Problem oder Undenkbar?

Klaus Reichenbach