Re: Salafisten
Schade, dass sich scheinbar niemand traut etwas dazu zu sagen.
Schade, dass sich scheinbar niemand traut etwas dazu zu sagen.
Also mich interessiert das Thema nicht so, habe es in den Nachrichten am Rande mitbekommen, aber das wars auch schon.
Von daher ist es nicht so, dass ich mich nicht traue. Es ist nur so, dass ich nicht so viel Hintergrundwissen dazu habe, um mich äußern zu können.
Denn ich würde so salopp einfach sagen, dass ich es nicht schlimm finde, wenn irgendwelche Leute den Koran gratis an Passanten verschleudern. Man muss ja nicht auf deren Geschwätz hören, das sie dabei von sich geben. Aber ich weiß nicht genau, wie das alles abläuft, ob diese Salafisten den Passanten ihre Meinung regelrecht aufdrücken oder einfach nur vor sich hin reden, ob sie außer dem Koran noch irgendwelche anderen Sachen verteilen oder Bedingungen an die Gratisvergabe anknüpfen. Da hab ich mich einfach nicht intensiv genug mit dem Thema befasst.
Ich sage ganz klar, dass ich natürlich mit den Aussagen, den solche Salafisten in der Öffentlichkeit tätigen nichts anfangen kann.
Aber dennoch finde ich die Koran-Verteilungs-Aktion nicht störend. Bei unserer Uni gibts auch regelmäßig Stände der Scientology, die mit Stresstests und Büchern Leute anwerben. Natürlich sprechen auch sie dabei auch Kinder an. Aber ich finde da hat eben auch jeder Mensch eine gewisse Eigenverantwortung.
Ein Erwachsener sollte sowieso reif genug sein selbst zu entscheiden, was er glaubt und was nicht und ob er sich das anhören will oder nicht. Aber auch Kinder sollten durchaus dazu in der Lage sein, wenn sie von den Eltern dazu erzogen wurden.
Auch vor meiner Schule fingen oft Zeugen Jehovas Kinder ab und redeten auf sie ein und verteilten ihre Bibeln und dennoch hätten sie mich nicht mal beeinflussen können, als ich 10 Jahre alt war. Denn ich wurde früh über Sekten und ihre "Machenschaften" aufgeklärt und wäre für sowas absolut nicht anfällig gewesen.
Würde heute vor meiner Uni ein Gratis-Koran verteilt, so würde ich den wahrscheinlich aus interesse mitnehmen und mal reinlesen. Wenn aber Dinge drinnen stehen, an denen ich zweifle, würde ich in einem anderen Koran nachlesen, ob es wirklich den Tatsachen entspricht, was ich gelesen habe. Und das gerede der Leute, die den Koran verteilen, würde ich mir nichtmal für 2 Minuten anhören, genauso wie ich sonstige Infomaterialien sofort in den Müll schmeißen würde.
Ich finde die übertriebene Aufmerksamkeit der Medien nicht gut, da sich so bei vielen das allgemeine Bild der Muslime verschlechtert, da die wenigsten zwischen "normalen" Muslimen und Salafisten unterscheiden können/wollen. Und genau das finde ich kontraproduktiv, da es mit Sicherheit nicht zu einem besseren Zusammenleben führt. Zudem hätten viele Leute in ihrem Leben wahrscheinlich gar nichts von den Salafisten gehört, wenn sie derzeit nicht so stark in den Medien wären und so gelangen sie für mich unberechtigt zu einer Aufmerksamkeit, die sie nicht verdient haben.
Der letzte Satz ist natürlich vollkommen richtig!
Allerdings glaube ich bei dem Satz davor, dass die meisten...sagen wir mal "gescheiten" Menschen...schon unterscheiden können, zwischen "normalen" Muslimen und solchen Extremisten. Inzwischen sind auch alle halbwegs aufgeklärt was den Unterschied zwischen Islamisten und Muslimen ist und dass nicht alle Muslime Terroristen sind; und eben, dass auch nicht alle Muslime Salafisten/Wahhabiten sind. Deshalb wird es auch immer wieder betont, dass es dabei nicht um den "normalen" Muslim hier in Deutschland geht. Doch, ich glaube schon, dass die meisten den Unterschied begreifen und deshalb nicht gleich (erneut) ein schlechtes Licht auf den gesamten Islam oder seine Anhänger fällt.
Die diesjährige Islamkonferenz fand gerade statt und hat natürlich auch ein Augenmerk auf das derzeitige Thema geworfen:
Die
Deutsche Islamkonferenz hat ein Zeichen gegen radikalen Salafismus
sowie Zwangsehen und häusliche Gewalt gesetzt. "Wir sind uns alle einig,
dass salafistischer Extremismus nicht akzeptabel ist", sagte
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich nach Beratungen in Berlin mit
Blick auf die jüngsten Koran-Verteilungen. In einer Erklärung der
Konferenz wurden Zwangsehen und Gewalt als "Verstöße gegen fundamentale
Menschenrechte" verurteilt.
"Radikale Salafisten sind unter Muslimen in Deutschland nicht
mehrheitsfähig", erklärte Friedrich. "Diese Botschaft geht auch von der
Islamkonferenz aus." Friedrich verwies auch darauf, dass sich die
Konferenz bereits zu einem früheren Zeitpunkt kritisch mit dem
Salafismus auseinandergesetzt habe. Das Thema bereite aber weiterhin
"große Sorgen", sagte Friedrich.
Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) drängte darauf,
die Salafisten zu beobachten. Sie wollten einen Scharia-Staat aufbauen
und wendeten sich gegen Christen, Juden und verfassungstreue Muslime,
sagte er im Deutschlandfunk. Schünemann hatte sich dafür stark gemacht,
die Salafisten, die durch Koran-Verteilungen in deutschen Städten von
sich reden gemacht hatten, auf der Islamkonferenz anzusprechen.
Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde Deutschlands, Kenan Kolat,
sagte vor Beginn der Beratungen: "Die Salafisten haben auf schwierige
Fragen einfache Antworten, wie die Rassisten." Sie müssten
gesellschaftlich bekämpft werden, das sei aber nicht Aufgabe der
Islamkonferenz.
In der schriftlichen Erklärung zu Zwangsehen und häuslicher Gewalt
hieß es, jeder habe ein Recht auf "körperliche und seelische
Unversehrtheit sowie das Recht, aus eigenem Entschluss und im Rahmen der
geltenden Gesetze eine Ehe einzugehen oder dies zu unterlassen". Leider
würden "diese universellen Menschenrechte auch heute noch häufig
missachtet". Zwangsverheiratung und häusliche Gewalt beruhten auf
traditionalistischen, patriarchalischen Strukturen in den
Herkunftsländern und hätten nichts mit der Religion zu tun, sagte
Friedrich auf der Pressekonferenz.
Die Opposition kritisierte die Islamkonferenz. Der
Bundesinnenminister scheitere "schon im kleinen Kreis", erklärte die
SPD-Vizechefin Aydan Özoguz. Jahr um Jahr seien Teilnehmer abgesprungen,
weil sie nicht das Gefühl gehabt hätten, "dass der Bundesinnenminister
mit ihnen ernsthaft zusammenarbeiten möchte".
Die Islamkonferenz sei überflüssig, "wenn kein Dialog stattfindet",
erklärte die Linken-Abgeordnete Sevim Dagdelen. Der
Grünen-Parlamentsgeschäftsführer Volker Beck forderte einen "Neustart"
der Konferenz. Gleichstellung und Integration müssten dabei Vorrang
haben.
Für Kritik sorgte Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) mit einer
Äußerung zum Islam. "Der Islam ist nicht Teil unserer Tradition und
Identität in Deutschland und gehört somit nicht zu Deutschland", sagte
er der "Passauer Neuen Presse". Grünen-Chef Cem Özdemir bezeichnete die
Äußerung als "absurd". "Kauder macht einen auf Kulturkampf, um dem
gebeutelten konservativen Teil der Union zu signalisieren: Wir haben
euch nicht vergessen", erklärte Özdemir in Berlin.
"Volker Kauder ist der letzte Kreuzritter der Union", kritisierte
SPD-Parlamentsgeschäftsführer Thomas Oppermann in einer Erklärung. "Er
legt mit seiner Aussage einen Sprengsatz in die Islamkonferenz."
[Quelle: http://de.nachrichten.yahoo.com/geschlechtergerechtigkeit-thema-islamkonferenz-051332642.html;_ylt=ArtbhuEeqkTGCF.tBqWq_k2dfsl_;_ylu=X3oDMTN1Mm9uZDBvBG1pdANKdW1ib3Ryb24gRlAgTm9uQ29yZQRwa2cDZTliZGIzYjAtZDA1NS0zODRjLTgyMzgtYjg3NzE2ZDk2ZWI5BHBvcwMxBHNlYwNqdW1ib3Ryb24EdmVyAzQ4YTkyOTg3LThhMmUtMTFlMS1hZmRmLWI4ZmJmNDg5ZjllYw--;_ylg=X3oDMTFrMGhsbm43BGludGwDZGUEbGFuZwNkZS1kZQRwc3RhaWQDBHBzdGNhdAMEcHQDc2VjdGlvbnMEdGVzdAM-;_ylv=3]
Ach so, ich vergaß völlig auf Aprils Beitrag einzugehen.
Ich finde es bei keiner Gemeinschaft gut, wenn sie Kinder, ohne Begleitung Erwachsener, die dem einen Riegel vorschieben könnten, sofern sie das wollten, mit Diskussionen verunsichern, locken, sie bekehren wollen. Auch wenn es Christen wären, die so etwas bei muslimischen Kindern auf der Strasse versuchen würden, so würde ich dies verurteilen. Dabei geht es mir nicht um die Religion, sondern die Machart.
Bei der Koranverteilaktion geht es (mir) auch nicht um den Koran, sondern um die Hintergründe, die Gelder, die Gruppe (die dahinter steckt), die Gedanken dahinter, den Weg.
Die Salafisten, die in
Deutschland 25 Millionen Exemplare des Korans verteilen wollen, gehören
einer radikalen islamischen Sekte an. Ihr Ziel ist die Errichtung des
Kalifats, in dem islamisches Recht gilt. Der Verfassungsschutz hält sie
für sehr gefährlich. Wir erklären, was Salafismus ist.
Heinz Fromm, Präsident des Bundesverfassungsschutzes, gehört zu
den genauen Kennern der Islamistenszene. "Nicht jeder Salafist ist ein
Terrorist, aber fast alle Terroristen, die wir kennen, hatten Kontakt zu
Salafisten oder sind Salafisten", sagte er einmal. Das ist der Grund,
warum Verfassungsschützer und Innenminister die
Koranverteilungs-Aktionen der Salafisten mit so viel Misstrauen
beobachten.
Schätzungsweise 4000 Menschen gehören in
Deutschland dieser Strömung an. Sie haben "die frommen Altvorderen"
(arabisch as-salaf as-salih) zu ihren Vorbildern erkoren, die ersten
drei Generationen seit dem Propheten Mohammed. Alle Veränderungen, die
der Islam seither erfahren hat - beispielsweise die Abspaltung der
Schiiten - werden von Salafisten als unislamisch abgelehnt. Zentral ist
das wörtliche Verständnis des Korans. Besonders stark ist der Salafismus
in Berlin, Braunschweig, Frankfurt und Köln/Bonn.
Seine
Wurzeln hat der Salafismus im 18. Jahrhundert. In Saudi-Arabien
entwickelte sich aus ihm der Wachhabismus, jene besonders strenge
islamische Lehre, der das saudische Könighaus anhängt. In Ägypten
gründete sich 1928 die Muslim-Brüderschaft, um salafistische Grundsätze
in die Politik zu tragen. Salafisten versuchen sich in Erscheinung und
Verhalten an Mohammed und seinen Getreuen zu orientieren. Die Männer
tragen Kappen, lange Gewänder und Bart und vermeiden jede Berührung mit
fremden Frauen.
"Christen und Juden kommen in die Hölle"
Nur
ein kleiner Teil der Salafisten in Deutschland - schätzungsweise 500 -
werden zu den politischen Salafisten gezählt, die sich den Umbau von
Staat und Gesellschaft zum Ziel gegeben haben. Die Demokratie gilt ihnen
als ungerecht; Gerechtigkeit kann es nur im Kalifat geben, wo die
Scharia, die islamische Rechtsordnung, gilt. Mit dem Grundgesetz ist
dieser Glauben mit Sicherheit nicht vereinbar. Doch auch unter den
politischen Salafisten gibt es nur wenige, die ihre Ziele mit Gewalt
durchsetzen wollen.
Gefährlich findet der
Verfassungsschützer die Salafisten auch deshalb, weil sie sehr gezielt
um muslimische Jugendlichen werben, die sich in der westlichen
Gesellschaft wegen ihres Glaubens zurückgesetzt fühlen. Mit großem
Geschick setzen sie dafür das Internet ein. Eine einflussreicher
Salafist in Deutschland ist der Konvertit Pierre Vogel, ein ehemaliger
Junior-Weltmeister im Boxen, der seinen Anhängern auf YouTube das
gerechte und gottgefällige Leben predigt.
Ein weiterer
führender Salafist ist Ibrahim Abou-Nagie, der die Koranverteilungen
initiiert hat. Sätze wie "Christen und Juden kommen in die Hölle, wenn
sie den Islam nicht annehmen", stammen von ihm. Muslime, die sich
kritisch zum Salafismus stellten, seien Heuchler. "Allah verspricht
denen die Hölle."
[Quelle: http://www.fr-online.de/politik/stichwort-salafismus-salafisten---eine-kleine--radikale--gefaehrliche-gruppe,1472596,14946608.html]
Ich möchte mit Salafisten nichts zu tun haben das ist mir eindeutig zu radikal.
Mehr möchte ich dazu aber auch nicht schreiben.
Ich finde Ladina hat das schon sehr schön gemacht
Hat es wer gesehen? Heute gab es zum Thema einen Beitrag und eine Diskussion dazu bei SternTV. Interessant waren auch die Gäste. Unter anderem ein Vater eines deutschen Jungen, der durch Islamisten radikalisiert wurde und im, ich meine es war Pakistan, in einem Ausbildungscamp lebte. Er war einer der Drahtzieher der Sauerland-Gruppe und sitzt nun 12 Jahre insgesamt im Gefängnis. Der Vater selber sagte, sofern er nach seiner Entlassung diese Gesinnung nicht abgelegt hat (denn schließlich wollte er einen Attentat verüben und dadurch Menschen töten), er nicht mehr sein Sohn sein.
Im Gespräch waren auch Experten.
Ich sehe es wie Ladina. Der jenige der interesse hat dem Kram hat bitte , wer nicht der nicht.
Lass mir nie solche idiotischen sachen andrehen. Weder leuchturm von den zurück gebliebenen Zeugen Jehovas noch irgendwelche schlechte Kopien eines Korans noch die Bibel.
Hab nichts gegen den Glauben der leute solange die mich in Ruhe lassen.
Gestern bei Maischberger gab es dazu eine sehr interessante Debatte. Unter anderem waren Michél Friedmann zu Gast, ebenso wie der selbsternannte Imam von Sachsen Hassan Dabbagh, ausserdem Matussek, und weitere.
Habs gesehen. Dennoch sind diese Diskussionen (für mich) müßig und beinahe unerträglich. Eigentlich weiß doch jeder halbwegs informierte Bürger, was die Salafisten wollen. Jede Beschönigung oder das Gegenteil- öffentliche Angriffe bringen doch vor allem Eines, nämlich zu viel Aufmerksamkeit.
Wachsam beobachten und ggf. rechtlich verfolgen- ja, das sollte man. Aber in solchen Talkshows eine Plattform zur Selbstdarstellung geben, sollte man ihnen nicht. Das macht sie nur noch interessanter.
Naja, dafür sind Talshows ja da. Um eben aktuelle Themen aufzugreifen und darüber zu diskutieren.