ALBANIA - Mazedonien

10 Personen bei Ausschreitungen in Skopje festgenommen

10 Personen bei Ausschreitungen in Skopje festgenommen

10 Personen bei Ausschreitungen in Skopje festgenommen


Protestkundgebung nach kürzlichem Mord an fünf Personen in
einem Vorort der Hauptstadt.











































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Seit dem Jahresbeginn gab es im Balkanland wiederholt ethnisch motivierte Zwischenfälle.



















Skopje – In der mazedonischen Hauptstadt Skopje
sind am Montagabend zehn Personen nach einer Auseinandersetzung mit der
Polizei festgenommen worden, meldeten lokale Medien. Zu den
Ausschreitungen war es am Rande einer Protestkundgebung vor dem
Regierungsgebäude gekommen, an der mehrere hundert Personen teilnahmen.
Anlass war der Mord an fünf Personen am Donnerstagabend in einem
nördlichen Vorort der Hauptstadt.


 

Die Fußballfans, die Parolen gegen die
albanische Minderheit ausriefen und die Polizei mit Steinen bewarfen,
wurden von Angehörigen einer Sonderpolizei-Einheit daran gehindert, sich
in die beiden naheliegenden, von Albanern bewohnten Stadtviertel zu
begeben. Die Mordopfer waren slawische Mazedonier gewesen - vier
Maturanten und ein 43-jähriger Mann. Die Motive und die Täter sind noch
unbekannt.


 

Zahlreiche Angehörige der slawischen
Bevölkerung in Mazedonien sind nichtsdestotrotz überzeugt, dass es sich
um einen „Racheakt“ von Albanern handeln dürfte. Die Opfer wurden nach
Erkenntnissen der Polizei mit drei verschiedenen Waffen aus nächster
Nähe erschossen. Am Sonntag wurde unweit des Tatortes an einem See im
der Ortschaft Smiljkovac ein Pkw sichergestellt, der den Tätern gehört
haben dürfte. Auf dem Wagen waren gestohlene Nummerntafeln befestigt,
das Auto war in Mazedonien nie registriert worden.


 

Der Mordanschlag ließ in Mazedonien, wo
die albanische Minderheit rund 25 Prozent der Bevölkerung stellt, erneut
die ethnischen Spannungen stark ansteigen. Seit dem Jahresbeginn gab es
im Balkanland wiederholt ethnisch motivierte Zwischenfälle. Der
Auslöser war im Jänner der Tod von zwei Albanern im westlichen Gostivar.
Sie waren nach einem Streit von einem mazedonisch-slawischen Polizisten
erschossen worden. Offiziell hieß es danach, dass der Ordnungshüter in
Notwehr gehandelt hatte. (APA)


 












Tiroler Tageszeitung, Onlineausgabe vom Di, 17.04.2012  10:52



aktualisiert: Di, 17.04.2012  10:59