Flutlichmasten!
STADION: Der Nordkurven-Koloss wankte, aber fiel nicht
Standsicherheit der vier Flutlichtmasten am Quenz wird nun genauestens geprüft
Ein ganzer Löschzug mit 14
Berufsfeuerwehrleuten und zwei Funkstreifen-Besatzungen der Polizei
waren am Sonntagabend gegen 20 Uhr im besonderen Einsatz unterwegs. Ein
Axxon-Hotelgast hatte telefonisch Alarm ausgelöst: Der Flutlichtmast
in der Nordkurve des Quenz-Stadions bewege sich sehr stark. Bei der
Anfahrt zum Stadion meinten wir auch, starke Schwankungen zu
beobachten, aber wir hatten uns wohl getäuscht, erzählt
Feuerwehr-Einsatzchef Ingo Dreibrodt. Mit ungewöhnlichen Mitteln
suchten sie nach einer Erklärung für das Phänomen. Normalerweise
strahlen Flutlichtmasten von oben nach unten, die Kameraden gingen den
umgekehrten Weg. Wir haben umfangreiche Lichttechnik eingesetzt. Auf
den Masten gibt es so genannte Strahlermarken, diese bewegten sich aber
nicht aus dem Lichtkegel hinaus. Auch suchten die Spezialisten
Referenzpunkte in der Umgebung und versuchten an diesen festzustellen,
ob sich der Mast bewegt Fehlanzeige. Auch gab es keine sichtbaren
Risse in der Konstruktion.
Nach eineinhalb
Stunden rückten alle Einsatzkräfte wieder ab. Die Polizisten hatten
kurzzeitig sogar aus Sicherheitsgründen die Woltersdorfer Straße
gesperrt. Es war aber nicht dringend notwendig, deshalb haben wir die
Straße bald wieder frei gegeben, sagt Polizeisprecher Torsten Ringel.
Allerdings informierte die Behörde die Stadtverantwortlichen. Am
Montagmorgen haben wir gemeinsam mit einem Prüfstatiker alle vier
Masten inspiziert. Es drückt natürlich eine große Windlast darauf,
sagt Ralf Gobst vom städtischen Liegenschaftspool GLM. Zwar seien
leichte Fugenbildungen in den Fundamenten festgestellt worden, doch
gebe es keinen akuten Handlungsbedarf. Dennoch sollen alle
Konstruktionsteile genau überprüft werden, der Statiker ist
aufgefordert, dazu ein Angebot abzugeben. (Von André Wirsing)