Auswandern -   Arbeiten im Ausland

Arbeiten in Kanada oder USA

Re: Arbeiten in Kanada oder USA

Zitat: granat
Leider wird den Menschen in Deutschland zB nicht die Wahrheit gesagt, dass die Zeiten vom Tellerwaescher bis zum Millionaer schon lange vorbei sind. Hallo
In meinen Augen gab es soetwas noch nie. Ohne irgendeine Geldspritze zum Millionaer zu werden ist vielleicht moeglich aber nicht fuer viele sondern nur fuer einige. Zu etwas bringen kann man ueberall wenn man hart genug arbeitet, keine Wochenenden frei nimmt und sein Geld zusammenhaelt.

M-f-G
Arnego2

Re: Arbeiten in Kanada oder USA

Richtig. Aber ich glaube, man braucht den Menschen gar nicht zu sagen, daß es dieses Märchen mit dem Tellerwäscher gibt, sie glauben es einfach, daß es so ist, gegen jede Realität und Erfahrung, auch ohne daß man es ihnen sagt. Sie wollen es eben glauben. Warum sonst kämen dauernd und immer wieder diese neuen Anfragen "Ich will unbedingt in die USA"? Völlig unüberlegt und naiv.

Es gibt tausend Länder auf der Welt und ganz sicher auch viele, die besser für eine Auswanderung geeignet sind als die USA, die mehr Lebensqualität bieten als die USA, in denen man sich wohler fühlen kann als in den USA, und trotzdem ist dieser Traum unausrottbar. Ich wollte nie in die USA, für mich wäre es der Horror, da leben zu müssen, aber ich bin da mit einigen anderen wohl die Ausnahme.


Re: Arbeiten in Kanada oder USA

Das ist auch ok, koennte man ja zu Tode diskutieren.

@Arnego2 das mit dem Geld zusammenhalten und kein Wochenende frei haben, ist etwas naiv. Es sind ja keine Arbeitsstellen vorhanden dh sogar fuer MacD Mindeslohn kann man ja heutzutage nicht ueberleben.

Hauptsache Ihr seid mit Euerem Leben zufrieden, ich bin auch mit meinem Leben hier sehr zufrieden, aber in die USA auswandern wuerde ich heute nicht mehr.

Re: Arbeiten in Kanada oder USA

Das mit dem Geld zusammenhalten und kein Wochenende freihaben bezieht sich glaube ich auch eher auf uns Selbständige, weniger auf Leute, die einen Job suchen, für den sie jemand anderer bezahlt.

Wir Selbständige haben eben kein Wochenende, keinen Feierabend und gar nichts. Viele jedenfalls. Für die Sozialleistungen muß man auch selbst sorgen, aber das ist ja in den USA ohnehin kein Thema, da muß sich ja jeder selbst darum kümmern, selbst wenn er angestellt ist. Außer er hat einen ganz tollen Job erwischt.

Ich denke, die Leute machen sich nicht nur Illusionen über die Tellerwäscher-Story und über Amerika im allgemeinen, vor allen Dingen machen sie sich Illusionen darüber, daß man heutzutage noch als Angestellter gut überleben kann. Gerade in Deutschland sind viele Leute nicht in der Lage dazu, selbständig zu arbeiten. Alle suchen immer einen Arbeitgeber statt mal darüber nachzudenken, sich selbst zu ihrem eigenen Arbeitgeber zu machen.

Und in der Hinsicht war es in Amerika schon immer so, daß dort mehr Eigeninitiative gefragt war, um voranzukommen. Daß diese Eigeninitiative aber auch - anders als in Deutschland - öfter belohnt wurde. Nicht immer natürlich, aber es gibt viele Erfolgsstorys aus Amerika, die so in Deutschland nie hätten stattfinden können.

Wenn man es aber schon in Deutschland nicht schafft, mit dem sozialen Netz und allem, was einem geschenkt wird, vom Kühlschrank angefangen bis zum Fernseher und Computer, wie soll man es dann in Amerika schaffen? Dessen sind sich viele nicht bewußt.

Ein Versager ist in jedem Land ein Versager und ein Gewinner ist in jedem Land ein Gewinner. Es kommt auf den Menschen an, nicht auf das Land.


Re: Arbeiten in Kanada oder USA

Gut gesagt Anna,
aber das wird vielen, die ihre Hoffnung auf Auswandern setzten, garnicht gefallen. Je mehr ich in Auswanderer Foren lese, desto erstaunter bin ich, über die Vorstellungen, die manche haben. Wobei es die Meisten ins nahe Ausland ziehen, da sie meinen dort mehr zu verdienen. Im Grunde genommen Wirtschaftsflüchtlinge.
Eine andere grosse Gruppe besteht aus unzufriedenen Rentnern, die ihr Billigparadies suchen. Das sind für mich keine Auswanderer.
Ich wüsste auch nicht, was ich denen erzählen sollte, denn sobald man nicht ihre Hoffnungen bestätigt, wird man blöde angemacht.
Gruss
Jörg

Re: Arbeiten in Kanada oder USA

Zitat: Chileno
Eine andere grosse Gruppe besteht aus unzufriedenen Rentnern, die ihr Billigparadies suchen. Das sind für mich keine Auswanderer.Sondern? Wie würdest Du diese Personen dann bezeichnen? Rentner die hier herkommen sind vielfach auch Wirtschaftsflüchtlinge: Ihre kleine Pension erlaubt eben in einem Land mit niedrigen Lebenshaltungskosten einen höheren Lebensstandard. Was ist daran verwerflich? Wäre es besser daheim in DE zu sitzen und Grundsicherung zu beantragen?

Gruß
Siggi

Re: Arbeiten in Kanada oder USA

Verwerflich ist es bestimmt nicht, aber ich mache da ein bißchen auch so einen Unterschied wie Jörg. Wenn mir jemand erzählt, daß er nach Österreich oder in die Schweiz "ausgewandert" ist, lache ich nur. Ich habe selbst lange in der Schweiz gearbeitet, und das hat mit Auswanderung nun wirklich nichts zu tun. Deutschland ist um die Ecke. Ebenso wie in Frankreich, wo ich lange Zeit gelebt habe.

Anders sieht es sicherlich mit den osteuropäischen Staaten aus, das würde ich schon als Auswanderung sehen, denn dort kommt man in ein völlig anderes Umfeld.

Die Rentner ... das ist etwas anderes. Was mich daran oft stört (aber natürlich nur, weil ich eine Frau bin) ist, daß vor allem Männer dann nur eine willige Sklavin suchen, die ihnen ihr Bett wärmt und die Hausarbeit macht. Das hat meines Erachtens auch nichts mit Auswanderung zu tun. Die suchen nur ein warmes Bordell, meistens in Thailand, was sie bezahlen können und ihnen alle Bequemlichkeit bietet, vor allem sexuell.

Bleiben also wirklich nur noch wenige übrig, die wirkliche Auswanderer sind, die sich ein ganz neues Leben aufbauen wollen und sich auch in dem neuen Land, in dem sie leben, auf das Land und die Leute einlassen wollen, nicht nur den dicken Max spielen.


Re: Arbeiten in Kanada oder USA

Zitat: Anna_kl
Was mich daran oft stört (aber natürlich nur, weil ich eine Frau bin) ist, daß vor allem Männer dann nur eine willige Sklavin suchen, die ihnen ihr Bett wärmt und die Hausarbeit macht. Diese Klischees (in abgewandelter Form) gibt es genauso für Frauen. Nur sind es etwas andere Zielländer, die das (etwas andere) Klischee bedienen.

Zitat:
Das hat meines Erachtens auch nichts mit Auswanderung zu tun.Warum nicht? Wie nennt man es dann? Es ist eine Facette. Vielleicht keine, die wir hier mögen werden, aber es ist eine existierende Motivation. (Bescheidener) Wohlstand gegen Sexualität bzw. menschliche Nähe lautet das Tauschgeschäft.

Zitat:
Die suchen nur ein warmes Bordell, meistens in Thailand, was sie bezahlen können und ihnen alle Bequemlichkeit bietet, vor allem sexuell.Was Mann sucht und bekommt, kann voneinander abweichen! Ich kenne zwar Thailand nicht, aber würde vermuten, dass die Frauen dort auch nicht auf den Kopf gefallen sind. Das Netz ist voll von Geschichten, wo die "willige Sklavin" dem Mann seine letzten Vermögenswerte erfolgreich abgenommen hat. Anders herum, werden die Frauen aber auch nicht verschont. Die opfern auch oft genug ihre letzte Habe für den gutaussehenden, viel jüngeren Lover, der nicht geizig mit den Komplimenten war. Beide (Männer und Frauen) leisten hier eine Form der unfreiwilligen Entwicklungshilfe.

Die Rentner, die hier so kenne, leben alle auch mit Einheimischen Frauen zusammen. Aber das Sklavinnen Klischee bedienen diese Beziehungen in der Realität nicht.

Gruß
Siggi

Re: Arbeiten in Kanada oder USA

Sigi, das vielen Rentnern die Chance auf ein würdiges Altwerden genommen wurde, sehe ich auch so, aber das muss nicht heissen, das ich dann in einem 'Billigland' auf die Kacke haue und die Notsituationen der Frauen dort ausnutze. Da freut es mich schon, das viele deftig auf die Nase fallen.
Altwerden sollte auch was mit Würde zu tun haben, wobei beide Seiten gefragt sind und sich selber lächerlich zu machen, hat damit nichts zu tun. Wenige die nach Fernost gehen, tun das, weil sie die Kultur interessiert. Die meisten leben dort ein erschreckendes Deutschtum.
Gruss
Jörg