Auswandern -     Südafrika

Hauskauf vielleicht bald nicht mehr möglich?

Hauskauf vielleicht bald nicht mehr möglich?

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Re: Hauskauf vielleicht bald nicht mehr möglich?

Nach dem Lesen des Artikels würde ich eine andere Überschrift wählen; der eigentliche Hauskauf und -Besitz fällt m.E. nicht unter diese Regelung, da es hier mehr um staatlichen Grund und Boden zu gehen scheint, der bisher brach liegt. Ich finde diese Entwicklung übrigens recht vernünftig, um die Immobilien- und Grundstückspreise mal wieder auf ein weniger astronomisches Maß runter zu bringen. Starke Währungen (US$, GB-Pfund und €) haben schließlich nicht unwesentlich dazu beigetragen, daß viele südafrikanische Haus- und Landbesitzer plötzlich meinten, auf und in wahren Goldgruben zu sitzen...

Gruß,

Thomas

Re: Hauskauf vielleicht bald nicht mehr möglich?

Da kann ich nicht ganz folgen. Wo steht denn, dass es um staatlichen Grund gehen soll (Zitat: "
Cape Town - Foreigners may soon no longer be able to own South African property, and will instead have to settle for leasing land, if legislation that's been three years in the making is implemented")?

Im Gegenteil geistert dieses Thema schon seit geraumer Zeit durch die südafrikanische Diskussion und eines der genannten Motive ist durchaus, die Hauspreise am Steigen zu hindern, damit Südafrikaner nicht mit kaufkräftigeren Ausländern um Immobilien konkurrieren müssen.

Ich halte das erstens für sehr ärgerlich, weil es mir selbst zu schaden droht. Wenn ich mein Haus in ein paar Jahren wieder verkaufen will, will ich natürlich ein möglichst hohes Preisniveau. Und ich fürchte durchaus, dass ein Abhalten von Ausländern vom Kauf das Preisniveau drücken wird. Wie stark, wird man noch sehen, wenn die Details bekanntgegeben werden (evtl. Ausnahmen für Ausländer mit temporary oder permanent residence?)

Zweitens schadet es m. E. auch dem Land, weil damit letztlich Auslandskapital ferngehalten wird, das für die Entwicklung der Wirtschaft fehlen wird. Und zur Stützung des Wechselkurses.

Drittens behindert es auch den Transfer von Know-how. Wenn z. B. ein Investor eine Farm kauft, dann investiert er ja nicht nur Geld, sondern er bringt meist auch Technologie ins Land. Das wiederum eröffnet Chancen für "training on the job" für seine Angestellten. Das fällt eben weg, wenn er seine Farm dann eben anderswo kauft.


Selbst am Mikrokosmos meines eigenen Beispiels lässt sich das belegen: Ich wollte mein Haus erweitern um erstens für die Zeit der Eigennutzung mehr Platz zu haben und es zweitens nach meinem Auszug als guesthaus verkaufen zu können. Nun frage ich mich schon, ob ich die Erweiterung und auch die eigentlich geplante technische "Aufrüstung" nicht besser bleiben lasse, weil ich befürchte, dass südafrikanische Käufer nicht bereit sein werden die damit verbundene Wertsteigerung auch preislich zu honorieren.

Z. B. hatte die Firma, die mir ein Angebot für eine Solaranlage machen sollte, noch nie davon gehört, dass man damit auch heizen kann, wenn man z. B. den Warmwasserspeicher nicht unter dem Dach unterbringt, sondern im Bad und Warmwasserschlangen an der Wand verlegt. Oder dass man mit einer Wärmepumpe, die Wärme, die durch Klimatisierung der Raumluft entzogen wird zur Warmwassererwärmung u. / o. zur Poolheizung nutzen kann.

Wenn ich also diese "Aufrüstung" nicht durchführen lasse, gehen somit auch Chancen für SA verloren, neben Steuereinnahmen (und ich behalte mein Geld eben). Zugegeben, natürlich weniger als bei wirklich gewerblichen Insvestitionen, aber es sollte ja nur als Beispiel dienen.

Re: Hauskauf vielleicht bald nicht mehr möglich?

Also zunächst beziehe ich mich da sowohl auf die Überschrift selbst ('SA land not for foreign buyers') als auch auf die folgende Textpassage: "It recommended a moratorium on the sale of state land to foreigners."

Ich kann Deinen Argumenten gut folgen, und ich gebe Dir auch weitestgehend recht. Nur halte ich es gleichzeitig für nötig und erstrebenswert, den Einheimischen die (finanzielle) Chance zu lassen, Grund und Boden zu erwerben. Vielleicht finden die Verantwortlichen ja eine Lösung, die beiden Seiten wenigstens halbwegs gerecht wird (auch wenn ich persönlich daran nicht wirklich glaube... ).

Meine Befürchtung auf der anderen Seite wäre eher, daß einmal mehr der Korruption und der Übervorteilung Tür und Tor geöffnet würde. Aber wer weiß, ob das nicht Teil des ganzen Plans ist? Also von vornherein sicher zu stellen, daß Regierung und Verwaltung die Kontrolle (und Oberhand) darüber an sich reißen, wer wieviel für welches Stück Land bezahlt - auch gern in die eigenen Taschen.

Ich zweifele sowieso, daß es in dieser Sache noch vor den Wahlen im nächsten Jahr zu einer Entschedung kommt, also warten wir mal ab. Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, daß einheimische Käufer den von Dir angesprochenen technischen Wert einer Immobilie (und der eingebauten "Raffinessen") nicht erkennen oder honorieren werden, nur wird das dann vielleicht nicht unbedingt mehr dem entsprechen, was Du selbst in den Hoch-Zeiten des Immobilienmarktes dafür hinlegen mußtest...

Gruß von der East Coast ans Cape,

Thomas

Re: Hauskauf vielleicht bald nicht mehr möglich?

Die Frage ist, wie sich das alles in nächster Zeit entwickeln wird. Solche Argumente wie "Ich bringe doch Geld ins Land"scheinen bei Europäern (von seiten der Regierung betrachtet) keine Bedeutung mehr zu haben. Bei Chinesen schon. Ganz zu schweigen davon, daß die südafrikanischen (oder auch namibischen) Hausbesitzer nichts in ihre Häuser investieren, sondern sie langsam den Bach runtergehen lassen, deshalb denke ich, daß so etwas wie die Wertsteigerung, die technische Installationen darstellen, gar nicht wahrgenommen wird. Es hängt nur am Preisniveau, das zum Zeitpunkt des Verkaufs herrscht.

Mit Deiner Solarheizung, das hat mich daran erinnert, was mir gestern passiert ist. Ich hatte ein paar Induktionsplatten zum Kochen aus Deutschland mitgebracht, stromsparend, schnell, praktisch und ja auch schon recht lange auf dem Markt. Nun gehen diese Platten leider eine nach der anderen kaputt. Da dachte ich mir, ich kaufe hier in Namibia einen Induktionsherd. Aber leider haben die hier noch nie etwas von Induktion gehört. Das modernste, was sie kennen, ist Ceran. Das sagte mir der deutsch-namibische Besitzer eines Elektrogeschäfts gestern. Ich war wirklich überrascht, denn ich dachte, daß die doch zumindest die Entwicklung in ihrer eigenen Branche verfolgen. Tun sie aber offensichtlich nicht, wie ja auch Deine Geschichte zeigt, Peter.

Kann man eigentlich Induktionsherde in Südafrika kaufen? Dann würde ich mir da vielleicht einen besorgen.

Gruß
Anna


Re: Hauskauf vielleicht bald nicht mehr möglich?

Hallo Anna,

das mit der Induktion ist hier genauso wie bei Dir!

Ist das nicht eine Geschäftsidee? Wir verkaufen mobile Induktionskochfelder (bei ebay gibt es die ab ca 50 Euro mit einer Kochstelle und gut 100 Euro für zwei Kochstellen) international?

Ich habe 3 solcher mobiler Kochfelder gekauft. Eine hat sich verabschiedet, die anderen leben seit Jahren. Wenn ich vergleiche, was ein Siemens Kochfeld kostet, dann dürfen sie auch eher kaputt gehen!

Einen normalen Herd haben wir hier gar nicht mehr, nur noch so einen kleinen Kombinationsofen (Mikrowelle, Grill, Ober/Unterhitze und Heißluft). Hatte bei ebay im Abverkauf gut 100 Euro gekostet und verrichtet seit Jahren ohne Probleme den Dienst. Auch die Kombination gibt es hier nicht, sondern nur die Kombination Mikrowelle + Grill.

Gruß
Siggi

Re: Hauskauf vielleicht bald nicht mehr möglich?

Zitat: siggi_siggi_siggi
Ist das nicht eine Geschäftsidee? Wir verkaufen mobile Induktionskochfelder (bei ebay gibt es die ab ca 50 Euro mit einer Kochstelle und gut 100 Euro für zwei Kochstellen) international?Gute Idee. Ich weiß nur nicht, ob eBay als Bezugsquelle da ausreicht (ich meine, wenn man nicht nur sich selbst, sondern auch noch andere Kunden versorgen will). Für mich selbst hatte ich auch gedacht, daß ich da vielleicht bei eBay einkaufe und mir das hier nach Namibia schicken lasse. Eine Firma habe ich ja hier, also könnte ich es auch offiziell importieren, aber ich fürchte, die knallen dann eine Menge Zoll hier drauf.

Gruß
Anna


Re: Hauskauf vielleicht bald nicht mehr möglich?

Hallo Anna,

hier gibt es eine Geringfügigkeitsgrenze von ca. 200 Euro. Also für den privaten Bedarf kann man sich alles ohne Probleme schicken lassen. Ich vermute, die Transportkosten verdoppeln oder verdreifachen bei Dir leicht den Preis des Kochfelds!

Gruß
Siggi

Re: Hauskauf vielleicht bald nicht mehr möglich?

Ja, die Transportkosten sind schon hoch. 10kg-Paket 50 Euro, 20kg-Paket 80 Euro, aber das ist dann unversichert. Versichert kostet ein 20kg-Paket 170 Euro, dann sind 500 Euro versichert. Wenn was Teureres drin ist, ist das nicht versichert und kann man auch nicht versichern (für den Preis von der deutschen Post bzw. DHL, bei UPS oder FedEx oder TNT schon, aber dann kostet es mehr als das versicherte Gut wert ist). Aber wenn es hier so etwas nicht gibt und von unseren 3 Induktionsplatten nur noch eine funktioniert, und man weiß nicht, wie lange noch ... was soll man machen?

Gruß
Anna


Re: Hauskauf vielleicht bald nicht mehr möglich?

Hallo Anna,

Du hast völlig recht, Induktionskochfelder gibt es schon ziemlich lange. Sie konnten sich aber nie durchsetzen und haben nur einen Platz in einigen Großküchen gefunden wie z.B. in der Möven Pick Kette. In Privathaushalten spielen sie hingegen so gut wie gar keine Rolle.
Ein paar findige Entwickler hatten aber eine rettende Idee für den Induktionskochherd und entwickelten Einzelkochfelder für den Campingbedarf zum einigermaßen erschwinglichen Preis. Ab und zu werden mal ein paar Dutzend in Sonderangeboten bei den Supermärkten angeboten und das wars auch schon.

Ich denke als Geschäftsidee für das südliche Afrika kann man diesen Part zuordnen unter: Dinge die die Welt nicht braucht...
Afrika hat noch kein Umweltbewusstsein entwickelt und selbst im so umweltbewussten Deutschland spielt der Induktionsherd eine nicht nennenswerte Rolle.

Ich selbst war auch mal von den Vorzügen begeistert und habe mich damals mal schlau gemacht.
Die Anschaffungskosten sind zu hoch. Keine Langlebigkeit und damit teure Reperaturen. Die meisten meiner nicht gerade billigen Töpfe waren nicht geeignet und wenn man mit einem Ceranfeld und den passenden Töpfen richtig arbeitet, dann kann man auch sparsam kochen. Also für mich als Privathaushalt kam das dann leider nicht in Frage.

Also solltest Du erst einmal den alten Herd in Deiner Wohnung noch nicht vom Netzt nehmen.

Danke
Franke


Re: Hauskauf vielleicht bald nicht mehr möglich?

Cerankochfeld geht auch noch, aber der alte Elektroherd, der in meinem Haus in Namibia steht, da dauert mir das Kochen definitiv zu lange. Der braucht ja Minuten, nur um ein paar Liter Wasser zu kochen. Mit meiner Induktionsplatte geht das so schnell, daß man es fast nicht merkt. Und die Stromersparnis ist enorm. Klar interessiert das hier in Afrika niemand – die sind ja alle so reich, die brauchen das ja nicht. Vor allem die Schwarzen, das ist unglaublich. Aber auch die Weißen interessieren sich für so etwas nicht. Nicht die, die in Afrika geboren sind –, aber ich persönlich mag nicht Stunden warten, bis das Essen fertig ist oder ich auch nur mal ein paar Liter Wasser für Spaghetti kochen kann. Somit ist es eher so mein Privatvergnügen. Ich habe mir jetzt eine neue Induktionsdoppelplatte in Deutschland bestellt, und ich schaue mal, ob ich noch ein ganzes 4-Platten- oder 5-Platten-Kochfeld bei ebay ersteigern kann, das lasse ich mir dann auch schicken. Es gibt jetzt übrigens auch so eine Zwischenplatte, damit kann man auch ansonsten nicht für Induktion geeignete Töpfe auf einem Induktionsherd verwenden. Aber interessanterweise gibt es hier sogar Töpfe, die für Induktion geeignet sind, zu kaufen, nur keine Induktionsplatten oder -herde.

Wenn man einmal mit Induktion gekocht hat, ist es schwer, wieder zurückzugehen. Alles andere kommt einem elend langsam vor. Und die Preise sind ja genauso wie für ein Ceranfeld, also das hat sich angeglichen, und dann nehme ich lieber Induktion.

Liebe Grüße
Anna