Auswandern -   Heimatfrust...

Die Sache mit den paar tausend EUR – eine wahre Geschichte

Die Sache mit den paar tausend EUR – eine wahre Geschichte

Also ... ich habe noch ein altes, kostenloses Bankkonto aus Studienzeiten, daß ich jedoch seit Jahren nicht mehr genutzt habe. Der Kontostand war zuletzt immer auf Null. Und so war es auch, als ich in´s Ausland ging. Und da ich keine Kontobewegungen ausführte oder Einzahlungen erwartete, habe ich mich auch nie darum gekümmert, die Briefe von der Bank, welche die Kontoauszüge enthielten, zu öffnen.

Seit kurzem wieder zurück in Deutschland begann ich dann, den liegen gebliebenen „Papierkram“ der letzten Jahre aufzuarbeiten, und sah hierbei auch die besagten Kontoauszüge durch.

Dabei stellte ich nun mit Erstaunen fest, daß das Konto seit ca. 20 Monaten einen Stand von mehreren tausend EUR aufwies. Konnte nur eine Fehlüberweisung sein, also informierte ich sofort die Bank. Die teilte mir dann mit, daß bis heute weder die Bank noch der rechtmäßige Eigentümer dieser Summe das Geld vermißt oder reklamiert hätten.

Nachdem die Bank Rücksprache mit dem Eigentümer des fehlgeleiteten Geldes gehalten hatte, erhielt ich die lapidare Kurzmitteilung, ich möge den Geldbetrag samt Zinsen wieder auf das Konto des Eigentümers, Herrn X zurück überweisen.

Kein einziges Wort des Danks. Weder von der Bank noch von Herrn X.

Es ist zwar nicht mein Ding, falsch zu spielen, aber je leerer mein Glas Rotwein gerade wird, um so mehr sagt mir der Teufel auf der linken (oder war´s die rechte) Schulter, ich hätte in DIESEM konkreten Fall das Geld abheben, das Konto schließen und die Kohle in Brasilien verprassen sollen!

Merke:
Undank ist der Welten Lohn! Und besudeltes Ehrgefühl schmerzt am meisten.


Re: Die Sache mit den paar tausend EUR – eine wahre Geschichte

Armer Gringo. Das kann ich gut verstehen. Ich würde mich genauso fühlen, wenn mir das passiert wäre. Anscheinend scheint der Eigentümer das Geld nicht zu brauchen und auch keine Manieren zu haben. Banken haben ja sowieso keine Manieren, das wäre glatt eine Überraschung gewesen, wenn sich das geändert hätte. Aber wenn mir ein Mensch nach 20 Monaten ehrlich das Geld zurückerstatten würde, das mir verlorengegangen ist, würde ich mich doch wenigstens bedanken. Vielleicht sind ein paar tausend Euro für diesen Menschen nur ein Taschengeld, so wie wenn unsereiner 50 Cent auf der Straße verliert. Schade. Und dann wundert man sich, daß die ganzen Tugenden verlorengehen: Ehrlichkeit, Höflichkeit, Respekt. Wenn es niemandem etwas bedeutet ...


Re: Die Sache mit den paar tausend EUR – eine wahre Geschichte

Zitat: Anna_kl
Und dann wundert man sich, daß die ganzen Tugenden verlorengehen: Ehrlichkeit, Höflichkeit, Respekt.Hallo
mich wundert es nicht, es ist das Erbe der gewaltlosen Erziehung, des Fernsehens und dem Gedanken "meinen Kinder solle es besser gehen".

Wir sind aufgewacht weil wir durch die schlechte Erfahrungen gelernt haben. Den Kinder heutzutage erlaubt man ja nichts mehr. Internet bring auch nichts, chatting etc.

M-f-G
Arnego2

Re: Die Sache mit den paar tausend EUR – eine wahre Geschichte

Ja, leider, Gringo. Ehrlichkeit wird heutzutage fast nie mehr belohnt, sondern eher bestraft, zum Dank darfst Du Dir dann noch Stockschläge von der Gegenseite holen. Ich kann direkt mitfühlen, wie verar... Du Dir vorkamst. Früher gab es auch mal eine alleingültige Finderlohn-Regelung, an die sich die Menschen auch hielten. Wobei das ja keine "Sache" war, die irgendwo auf der Straße verloren wurde ;-)

Eine kleine Geste wäre dennoch nicht verkehrt gewesen, zumal Du ja auch wußtest, wie die Person hieß - allerdings hast Du vermutlich aus Datenschutzgründen keine weiteren Infos erfahren, umgekehrt womöglich auch nicht.

Viele Grüße
Tom

Re: Die Sache mit den paar tausend EUR – eine wahre Geschichte

Hallo an alle,

also mir gings Ende 2000 ähnlich. Kam gerade von 7 Jahren in Peru zurück und erhiehlt sogleich einen Brief von der Dres... Bank, dass ich noch 240 D-Mark auf einem alten Konto habe. Tolle Bank, tolle Geste. War allerdings mein Geld. Ich war sehr angetan und erfreut über dieses Verhalten und möchte auch diese Seite mal erwähnen.

@ Gringo: Hauptsache Du vergisst nicht, dem Vogel auch seine bis jetzt angefallenen Zinsen zurückzuvergüten .

Hochmut kommt vor den Fall - oder ist es nun Ehrlichkeit? Wie man an den Tagen seit dem Tod Dominik Brunners sehen kann - ein posthumes Bundesverdienstkreuz hat auch nicht für mehr Zivilcourage gesorgt.

Lass es Dir einfach eine Lehre sein UND MACH ES NÄCHSTES MAL ANDERS

holzhiasl


Wer allein arbeitet, addiert. Wer zusammen arbeitet, multipliziert.

Re: Die Sache mit den paar tausend EUR – eine wahre Geschichte

Naja ... wer zu ehrlich ist verliert - das ist leider meistens so!
Die Zeile "mit Zinsen wieder auf das Konto überweisen" macht mich allerdings stutzig! Heisst das du müsstest wie bei einem Kredit Zinsen für Geld bezahlen, dass du weder gefordert noch gebraucht hast ?

Oder sind damit die geringen Zinsen des Giro-Kontos gemeint, die das Geld in den vergangenen Jahren etwas "vermehrt" haben.

Man könnte desweiteren Meinen in einem solchen Fall wäre soetwas wie Finderlohn fällig. Meines Wissens gibt es dafür sogar gesetzliche Richtlinien.

Re: Die Sache mit den paar tausend EUR – eine wahre Geschichte

Schoenen Gruss von Aum! Die Menschen sind in der heutigen Zeit fast alle nur mies!!! Deshalb haette ich die Kohle, die ploetzlich auf dem alten Konto war, eiskalt eingesackt !!! Danach das Konto geloescht und mir den Wunsch nach Sonne und Waerme erfuellt. (Reise). Das Gleiche, sollte ich z.b. ne viertel Million finden. Dann auf Lebenszeit!!!! Das ist meine Einstellung zu den heutigen Leuten! Vor 30-70 Jahren haette ich eine andere Moral gehabt. Ich habe mich den Schw..... angepasst. Traurig aber wahr.
Aum