Leben im Senegal
Im Senegal zu leben ist nicht gerade einfach. Wir wohnen noch momentan in Mbour das ist 80 km von Dakar. Unser Stadtteil heisst Serer Kao. Seit 7 Monaten leben wir dort und sind ausser einer Spanierin die einzigsten Europaeer. Die Senegalesen sind sehr kontaktfreundig aber nur deswegen weil sie immer von dem anderen etwas erhoffen besonders von den Toubabs ( die Weissen) Wer in Mbour leben moechte muss wissen dass dieser Ort sehr dreckig ist, Saly, Somone und Joal ist sehr viel sauberer und auch Dakar. Auch der Strand in Mbour ist sehr schmutzig.
Die Senegalesen beherrschen sehr oft die franzoesische Sprache nicht , auch in den Behoerden sowie auf der Post muss man damit rechnen Analphabeten vor sich zu haben. So ist es sehr wichtig Kontakte zu anderen Europaeern zu haben sonst geht man geistig unter. Die Europaeer die hier ein Haus haben fliegen regelmaessig immer wieder in Ihr Heimatland. Bauen ist hier nicht billig, aber die Senegalesen erzaehlen das immer wieder den Toubabs es waere billig. Eine Kalkulation , Organisation, fuer ein Haus zu bauen dazu sind die Senegalesen nicht in der Lage.Grundstuecke werden oftmals zwei bis dreimal verkauft trotz aller Papiere vom Grundbuchamt etc. Und das kommt hier sehr oft vor.
Mit dem Theme Freundschaft muss man sehr vorsichtig umgehen, denn die Senegalesen nennen einen sehr schnell Freunde oder man gehoert zur Familie. Das heisst fuer den Europaeer schlichtweg bezahlen. Selbst wenn man Senegalesen schon Jahrzehnte kennt sie versuchen einen immer wieder zu betruegen.
Sicher ist man nie und einem Senegalesen zu vertrauen ist ein russisches Roulettespiel. Ein gemeinsames Miteinanderleben geht nicht , man verliert Haus und Hof sogesagt. Um im Senegal ueberleben zu koennen muss man von den Senegalesen isoliert leben, und vor allen Dingen ausser der Putzfrau und dem Gaertner niemanden ins Haus lassen. Genauso ist es mit der Heirat die prinzipiell nur ein Deal ist und nichts mit Liebe zu tun hat.
Man heiratet die ganze Familie mit und die Verwandschaft dass muss einem klar sein. Hat man dann noch ein Haus hier gebaut dauert es nicht lange und der ganze Familienclan wohnt auch im Haus. Fuer die Senegalesen/inen ist eine Heirat eine Art Lebensversicherung und die Eintrittskarte nach Europa. Die Senegalesen sind auch unter sich sehr neidisch und eifersuechtig, bei Europaeern ist das noch sehr verstaerkt. Wenn man im Senegal Leben moechte muss man seine soziale Ader abschalten, denn die Senegalesen sind sehr grosse Maerchen und Geschichtenerzaehler um nur an Geld zu kommen. Ist man grosszuegig macht das sehr schnell die Runde. Von Arbeiten halten sie nicht viel da kommt sofort die Ausrede es gaebe keine Arbeit. Bietet man ihnen eine Arbeit an so sind sie nicht in der Lage regelmaessig diese zu verrichten. Wer also meint im Senegal leben zu wollen sollte sich zuerst eine Wohnung oder Haus fuer vier oder fuenf Monate mieten aber nicht in einem Touristengebiet, da lernt man am schnellsten mit wem man es zu tun hat. Mieten ,Strom und Wasser sind guenstig, das Leben aber nicht.An Lebenshaltungskosten brauchen wir 1000.--Euro ohne Miete , Wasser und Strom. Wir haben kein Auto,keinFernseher,kein Telefon, kein Internet. Man kann nicht immer Reis und Fisch und Fisch und Reis essen. Besondere Auswahl an Gerichten hat der Senegal nicht. Die Supermaerkte sind sehr teuer, die lybanesischen Geschaefte sind soweit gut sortiert aber eben auch nicht billig. Die Obstauswahl sowie Gemuese sind sehr beschraenkt. 1 kg Mandarinen kosten 3.5 Euro. Es gibt hier in Mbour 3 Resturantes wo man soweit guenstig und gut essen kann ohne dass sich eine Menge Piment im Essen befindet. Wenn man zu zweit lebt rentiert sich das kochen und einkaufen fuer das Essen nicht. In der Regel kostet eine Mahlzeit zwischen3 bis5 Euro.
Die Senegalesen kochen sehr scharf das liegt aber daran, dass es zuviele Kinder in den Familien gibt, und scharfes Essen da ist niemand viel davon.
Das Wasser ist hier in Mbour rostroetlich also nicht sauber und richt sehr oft nach Chlor. Es ist nicht geeignet zum Trinken. Die Stromversorgung ist soweit ganz gut.
Im Senegal sind 95 Prozent der Menschen islamisch. Jeder Stadteil hat mindestens 3 Moschen. Wir haben bemerkt das der islamische Glauben hier mit sehr viel Gewalt sich entwickelt. Ruhe hat man keine, denn immer wieder plaerrt eine Mosche ununterbrochen,auch jeden Wochentag. Selbst in der Nacht kommt es sehr haeufig vor das man von 2.00h bis 7.00h am morgen keinen Schlaf hat. Ist ein christlicher Feiertag sind die Moscheen fast 24 Stunden aktiv.
Wir wissen nicht seit wie lange die Amerikaner schon hier im Senegal stationiert sind, bis jetzt sind es drei Kasernen zwei in Thies und eine in Dakar, eine vierte ist in St. Louis geplant. Der Senegal hat keinerlei Diamanten, Oel oder Goldvorkommen. Die amerikanischen Soldaten bildet die senegalesische Armee aus. Ein neuer Flughafen ist in Planung der von den Amerikanern bezahlt wird. Wohl soll der Senegal fuer die Amerikaner strategisch sehr wichtig sein. Wichtig ist das fuer diese Europaeer die hier ein Haus kaufen oder bauen wollen. Das ganze Strandgebiet ist Maritim dass heisst wenn die Regierung dort Grund braucht wird man enteignet ohne Entschaedigung. Nur ab der 3 Reihe die bekommen eine kleine Entschaedigung.
Wer in den Senegal privat zieht muss sich unbedingt beim Chef vom Stadteil eine Karte Residenz ausstellen lassen. Und vorsicht mit seinem privaten Umzugsgut, ganz schnell haengt man an einem Transiteuer der sehr viel Geld verlangt. Also niemals Papiere einenm Transiteur geben dann wird es so richtig teuer. Hier in Mbour sind doch einige Personen die jemanden kennen die beim Zoll arbeiten , so kann man sein Umzugsgut sehr viel guenstiger nach Hause bekommen. Autos ueber fuenf Jahre duerfen ab dem 25.8.2003 nicht mehr eingefuehrt werden.
Noch etwas zu den Spenden. Alle grossen Spendenorganisationen von Europa die die gespendeten Kleider Schuhe erst sortiert haben , dann verpackt und per Kontainer in den Senegal geschickt haben , dann Unsummen an den Transiteur bezahlen haben es rechnet sich nicht. Denn alle Kleider und Schuhspenden werden hier prinzipiell verkauft. Kein Beduerftiger bekommt irgendwas umsonst. So haben auch die Hilfsorganisationen hier zwar superneue Autos mehr sehen wir aber nicht was die Taten betreffen. Die katholischen Schwestern und die Kirche machen hier in Mbour sehr viel fuer die Kinder und die Jugend. Und wer einmal in der Weihnachtszeit in Mbour sein sollte , sollte sich die Weihnachtsmesse unbedingt anschauen. Die Marabous und die ganzen islamischen Schaeflein tun naemlich rein nichts fuer ihr Volk.
Das waers mal fuers erste von Franjou