Wir leben seit über fünfzehn Jahren im Ausland ( 10 Jahre Südfrankreich, 5 Jahre Andalusien ). Allgemeinverbindliche Aussagen kann es m.E. nicht geben, da sich zunächst mal jeder selbst ins Ausland mitnimmt.
Des einen Paradies ist des anderen Hölle. Akribische Vorbereitung wäre daher ratsam und ein bischen Glück gehört immer auch dazu. Allgemein gilt aber immer: Auch in der übrigen Welt ist ohne Moos nix los.
Hallo allerseits,
sicher kann es einem verdaechtig vorkommen das die Medien verstaerkt negative Berichte bringen. Aber ich glaube das die viele Auswanderer Probleme haben wenn sie auswandern ohne vorher mal nachzudenken zumindest wenn es in die dritte Welt geht.
Ich bin 4 mal ausgewandert und erst das 4 mal habe ich es geschaft. Hurra
Klar ist mir das es nicht so einfach ist. Die Ausbildung z.B muss angeglichen werden. Papiere uebersetzen lassen u.s.w
Grade wenn es in die dritte Welt geht. Wenn es den Auswanderen billig vorkommt gibt es das erste Problem.
Man/frau spart nicht, warum auch, ist ja alles billig.
Dann wird das Geld knapp und alles kommt uns dann teuer vor.
Auf einer Insel oder an der Kueste kommt der erste Gedanke hoch: Tourismus, hahaha und haben wir das studiert?
Noe warum auch, wir waren ja alle schon einmal Tourist.
Eine Strandbar muss her? Weil wir gerne am Strand sitzen?
Oder ein Restaurant, eine Autovermietung? Hotel? Posadas?
Das sind so die ersten Gedanken die wir so aufbringen. Warum als Maler arbeiten fuer einen Armutslohn?
Wir suchen dann eine Einstellung, klar nicht unten sondern sehr hoch anfangen.
Wir wollen Chef sein, dabei vergessen wir gern das unsere Ausbildung vieleicht nicht ausreichend ist um Chef im Heimatland zu werden. Hier? Na klar, so wie die Einwohner drauf sind passt einer wie ich doch nur als Chef.
Als waeren wir was besonderes, wenn man/frau dann gelernt hat das von unten anzufangen auch Vorteile hat, dann koennte es was werden.
m-f-G
Arnego2
Hallo,
ist eine interessante Frage. Ich versuche das mal aus meiner bescheidenen und sicherlich unbedeutenden Sicht zu sehen.
Wir erleben in Deutschland in den letzten Jahren eine politische als auch wirtschaftliche Stagnation.
Dennoch geht es uns verglichen zum Rest der Welt immer noch ziemlich gut.
Der Deutsche liebt sein Deutschland und ist der Meister im "Jammern auf höchsten Nivou" Wir müssen Abstriche machen um einigermaßen den Standard halten zu können, stellen uns aber am liebsten als Vierte Welt dar. Man...gehts uns schlecht.
Die Medien werden von den Deutschen Staatsbürgern finanziert und die wollen keine Auswanderer sehen die am Strand liegen und sagen: mein Haus, meine Yacht, mein Pferd (sorry wollte mal mit dem Werbeslogan reden ohne dabei wörtlich zu übertreiben)...
Erwin will eben zu Frida sagen...schau mal die dummen Deutschen sind im Ausland auf die Fresse gefallen, wären die mal zu Hause geblieben und hätten sich redlich ernährt...
Eigentlich können wir die Hauptschuld nicht unbedingt nur auf die Medien schieben. Die machen nur das was sich auch verkaufen lässt.
Das beste Beispiel ist die meist verkaufte und erfolgreichste Zeitung aller Zeiten in Deutschland, Die Bildzeitung!!!
Die könnten diesen Schwachsinn, bluttriefende menschliche Dramen nicht verkaufen wenn es keiner lesen will.
Wir sind schon ein ziemlich perverses Völkchen, am Schiksal anderer geilen wir uns so richtig auf und können dann die eigenen Schwächen endlich vergessen.
Deshalb stürzen sich die Privatsender auf gestrauchelte Auswanderer die den Weg in die Freiheit nicht so meistern konnten.
Das läßt sich gerade gut verkaufen.
Nächste Woche ist ein anderes Thema dran...
Erschwerend kommt noch dazu dass wir Auswanderungswilligen ja nicht nur wegen Sonne, Palmen und Strand auswandern.
Wir können uns mit Deutschland nicht mehr identifizieren! Dass ist das Problem und das wollen viele nicht verstehen.
Wir denken eben nicht mehr so Deutsch...
Musiktipp: wenn ich mal ablachen will lege ich mir immer die Prinzen mit dem Titel Deutschland auf!
Zitat: das alles ist Deutschland, das alles sind wir, das gibt es nirgendwo anders, nur hier, nur hier...
In diesem Sinne wünsche ich uns allen viel Erfolg
Gruß Franke
<hr>
Zitat: arnego2
Ich bin 4 mal ausgewandert und erst das 4 mal habe ich es geschaft. Hurra
Klar ist mir das es nicht so einfach ist. Die Ausbildung z.B muss angeglichen werden. Papiere uebersetzen lassen u.s.w Hallo arnego2,
so etwas bewundere ich, 4x ausgewandert. Einige schaffen noch nicht einmal den ersten Schritt oder verzweifeln wenn es den Erwartungen nicht entspricht und mal nicht klappt.
Nicht aufzugeben wie in Deinem Fall und dann den richtigen Weg zu finden...Leistung...
Schreib doch mal ein neues Thema dazu. Deine Erfahrungen dürften vielen sehr hilfreich sein.
Ich wäre schon mal gespannt wie ein Flitzebogen...
Gruß Franke
Zitat:
Der Deutsche liebt sein Deutschland und ist der Meister im "Jammern auf höchsten Nivou" Wir müssen Abstriche machen um einigermaßen den Standard halten zu können, stellen uns aber am liebsten als Vierte Welt dar. Man...gehts uns schlecht.... LOL... wie wahr.
Ich habe einen englischen Freund, und ich war bis jetzt 3x "drueben", und jedesmal wenn ich zurueckkomme faellt mir diese Mentalitaet des Jammerns mehr auf.
Uns geht es gut, aber sehen will's keiner. Die Vorteile, die wir unbewusst geniessen, den "Luxus", den wir als selbstverstaendlich betrachten (wer will vergleiche bitte mal englische Reihenhaeuser mit den deutschen... gepflegte Fensterscheiben, moderne Verglasung, und von den netten Vorgaerten will ich gar nicht reden), das alles faellt nicht ins Gewicht wenn es mal wieder darum geht, dass die Bildzeitung ueber Politiker redet, die sich selbst die Diaeten erhoehen (was so ziemlich alle Politiker in jedem anderen Land auch machen, doch was soll's).
*schulterzuck* wir sind das Land des Jammerns und der Sicherheiten... wir versichern uns gegen alles und jedes, ja wohl auch weil die Leistungen des Staates immer weniger werden. Das ist dermassen ins Blut uebergegangen, dass ein Schritt wie Auswandern in ein anderes Land ueberaus kritisch beaeugt und zum Teil auch gefuerchtet wird... man will seine (erarbeiteten, ererbten...) Sicherheiten nicht aufgeben, aber dann doch zu neuen Ufern aufbrechen - nur dass beides gleichzeitig schwer, wenn nicht gar unmoeglich ist.
Ein Hallo an alle,
ich möchte gern hier meinen "Senf" auch einmal dazu geben!
Ich habe über 20 Jahre in Spanien und davon die letzten und meisten Jahre in Andalusien gelebt und gearbeitet. Ich war in dieser Zeit auch 10 Jahre mit einer Spanierin verheiratet. Ich hatte mir dort eine kleines Immobilien und Bauträgerunternehmen aufgebaut welches auch sehr gut lief. Es war eine arbeitsreiche und tolle Zeit. Jetzt bin ich seit knapp einem Jahr wieder zurück in Deutschland. In Spanien habe ich alles zum gerade noch zum richtigen Zeitpunkt verkauft und bin gegangen. Vor vielen Jahren war alles, sagen wir mal akzeptabel. Es funktionierte zwar nichts richtig, die Strassen waren besch..., noch nicht in der EG die Umstände schwierig aber alles lösbar und viele Dinge die qualitativ einfach schlecht waren, auch nach dem Eintritt in die EG.
Es war aber alles richtig billig und deshalb hat man mit einem lächeln darüber hinweg gesehen. Heute aber, ist alles fast noch genauso besch... , aber alles 10-mal soooo teuer. D.h. ich bin dort weg weil ich mich nicht mehr verarschen lasse. An deutsche konnten wir nichts mehr verkaufen, weil die früher für wenig Geld schlechte Qualität gekauft haben, aber eben spottbillig und heute für den gleichen Dreck 5 mal mehr zahlen müssen als für eine deutsche Immobilie in guter Qualität. Ich sehe jetzt in Deutschland ist alles um ein vielfaches (Leben und Lebensmittel) billiger als in Spanien. Die gleichen Waren in einem Lidl-Markt kosten 3-mal und mehr als in Deutschland.
Trotzdem, nach knapp einem Jahr denke ich daran wieder auszuwandern, weil mich die gesamten Lebensumstände und die meisten (nicht alle) so lieben Mitbürger ankotzen. Man kann doch seine Zeit nicht nur mit meckern, stöhnen und rumjaulen verbringen. Nun denke ich über Südamerika nach, natürlich weil ich perfekt spanisch spreche. Leider war ich noch nie auf dem Kontinent sondern nur in der Karibik und auf Inseln. Wenn mir hierzu jemand etwas detaillierter Auskunft zu geben könnte wäre ich ihm dankbar. Lebensumstände, Politische Sicherheit, Kaufkraft, Geschäftlicher Markt und z.B. ganz wichtig aktuelle Zinsen in der jeweiligen Landeswährungen für Anlagen. Interessant für mich wären: Venezuela, Paraguay, Uruguay, Chile, Peru, evtl. noch Argentinien.
Ach ja, was ich noch sagen muss, ich bin dermaßen entsetzt über die Zustände, Kriminalität usw. in Deutschland hier kann man nachts nicht mehr allein rausgehen. Das war früher nicht so. Mir, der über 20 Jahre als Ausländer gelebt hat, sich aber im Gastland dementsprechend benommen hat, kann man keine Ausländerfeindlichkeit nachsagen, aber 90% de Ausländer die ich hier sehe ist Abschaum, Pack, Sozialbetrüger und haben dann noch große Fresse und beschimpfen uns als Nazis. Ich haue jedem direkt mit großem Vergnügen in die Fresse. Dieses Pack sollte man mal nach Spanien schicken da werden Sie ausgelacht wenn dieses Pack soziale Hilfe möchte. Die Spanier sagen, wir haben euch nicht gerufen und wenn euch was nicht passt haut ab. Ihr könnt hier legal arbeiten wie alle anderen auch. 1 Jahr arbeiten = 2 Monate Arbeitslosengeld: "Ende" Nicht wie hier!!! Als deutscher habe ich keine Rechte mehr im eigenen Land und deshalb will ich wieder weg und das so schnell wie möglich. Es ist schon erschreckend wenn man nach nicht mal einem Jahr vom eigenen Land die Schnauze wieder gestrichen voll hat, wo ich eigentlich den Rest meines Lebens hier verbringen wollte. In Ruhe und Friede aber das geht hier nicht mehr.
Gruß an alle
Bernd
[b]
Zitat: schoolar
Vielleicht lassen sich ja einige derer überzeugen, die das Auswandern erfolgreich gemeistert haben, hier mal wieder ein paar positive Askpekte einzubringen?!Ich sag mal so. Wenn ich es "gepackt" habe auszuwandern dann sind mir die anderen in der BRD doch egal. Man hat selber erstmal genug zu kämpfen die 3 Test-Jahre beruflich zu schaffen. Alles andere hat eine niedrigere Prio.
Zitat: dundee
jede kultur hat ihre eigenheiten ... die finnen haben am meissten angst davor das techologie ihnen schadet ...Ich lese gerade dieses Gespräch und bin ueber den Satz im Zitat gestolpert. Wie kommst Du zu diesem Vorurteil, dundee? Interessiert mich nur einmal, weil es so komisch daneben liegt.
Finnland ist gerade eins der technologiefreundlichsten Länder. Gibt's eine technische Neuerung (ob nun in Sachen Handys, Digikameras, ...) stuerzen sich alle drauf, währenddessen die Deutschen zuerst mal eine Weile skeptisch sind, bevor sie loslegen.
Hier ist ja auch die Informationstechnologie (Nokia ...) einer der wichtigsten Exportschlager und man denkt sich ständig irgendwelche neuen (unnuetzen?!) technischen Neuerungen aus.
Hallo Malaga,
Zitat: Malaga
Ich habe über 20 Jahre in Spanien und ...
Es war aber alles richtig billig und deshalb hat man mit einem lächeln darüber hinweg gesehen. Heute aber, ist alles fast noch genauso besch... , aber alles 10-mal soooo teuer. Ich sehe jetzt in Deutschland ist alles um ein vielfaches (Leben und Lebensmittel) billiger als in Spanien. Die gleichen Waren in einem Lidl-Markt kosten 3-mal und mehr als in Deutschland. Kann ich nicht bestätigen. Wir haben aktuell verglichen. Die Preise für Lebensmittel (z.B. Liedl) sind immer noch etwas günstiger als in Deutschland. Kleidung ist auch recht günstig. Ok, Miet- und Immobilienpreise sind wirklich explodiert, und die Immobilien sind völlig überbewertet. Die spanische Durchschnittsfamilie ist deshalb auch kräftig verschuldet. Hier könnte noch einmal ein ganz heftiger Crash kommen. Aber bisher geht es weiter und weiter und weiter...
Zitat: Malaga
Ach ja, was ich noch sagen muss, ich bin dermaßen entsetzt über die Zustände, Kriminalität usw. in Deutschland hier kann man nachts nicht mehr allein rausgehen. Das war früher nicht so. Also uns haben Sie vor zwei Woche in Valencia die Reifen zerstochen, und wir sind dabei fast überfallen worden. In unmittelbarer Nähe, wo das geschah, wurde vor ein paar Tagen ein Geldtransporter von 3 mit automatischen Waffen und kugelsicheren Westen ausgestatteten Gangstern unter heftigen Beschuß genommen. Da sich das ganze in unmittelbarer Nähe eines Einkaufszentrums ereignete, gab es auch noch eine schöne Massenpanik. Klar, soll in Deutschland auch mal vorkommen, aber doch eher selten. Wenn Dich das besonders schockt, solltest Du Südamerika besser nicht in Betracht ziehen, denn dort geht es in den Ballungszentren noch heftiger zur Sache. Hast Du z.B. mal die aktuellen Nachrichten über Sao Paulo in Brasilien verfolgt? Oder die spanischen Nachrichten über den ETA-Bombenanschag im Flughafen Madrid ?
Zitat: Malaga
Mir, der über 20 Jahre als Ausländer gelebt hat, sich aber im Gastland dementsprechend benommen hat, kann man keine Ausländerfeindlichkeit nachsagen, aber 90% de Ausländer die ich hier sehe ist Abschaum, Pack, Sozialbetrüger und haben dann noch große Fresse und beschimpfen uns als Nazis. Ich haue jedem direkt mit großem Vergnügen in die Fresse. Mann, halt an Dich! Derartige Pauschalaussagen und offenen Aggressionen führen zu nichts. Wie las ich kürzlich: Die Quote der Arxxxlöcher unter allen Rassen, Nationalitäten und Religionen ist im Wesentlichen gleich. Das scheint der Realität schon etwas näher zu kommen.
Zitat: Malaga
Dieses Pack sollte man mal nach Spanien schicken da werden Sie ausgelacht wenn dieses Pack soziale Hilfe möchte. Die Spanier sagen, wir haben euch nicht gerufen und wenn euch was nicht passt haut ab. Ihr könnt hier legal arbeiten wie alle anderen auch. 1 Jahr arbeiten = 2 Monate Arbeitslosengeld: "Ende" Nicht wie hier!!! Jaaaaaa, mit den Spaniern hast Du m.E. nicht ganz unrecht. Sie sind schon ein sehr spezielles Volk. Die schicken mit der gleichen Begründung aber auch hochspezialisierte Fachleute zum Teufel, die sie zuvor selbst angeheuert haben. Sie sind sich, so scheint es zuweilen, eben selbst genug und mit sich selbst genug beschäftigt (Könnte man von unseren französischen Nachbarn allerdings auch behaupten). Man wird sehen, wie lange sie mit dieser Sichtweise noch weiterkommen. 2007 fallen, soweit ich mich erinnere, die EU-Unterstützungen für Spanien. Derzeit aber hat Spanien Deutschland ziemlich den Rang abgelaufen. Die Wirtschaft brummt, und die Spanier arbeiten SEHR hart, meiner Erfahrung nach mehr als die Deutschen! Andererseits werden die guten Wirtschaftsergebnisse aber auch durch Mißachtung von Vorschriften und EU-Normen erreicht. Man erzielt halt leichter Gewinne, wenn man sich um Umweltschutz oder Arbeitsrecht einen Dreck kümmert. Auch die vielen Einwanderer lassen sich besser ausbeuten, pardon hilfreich nutzen, als unter Deutschlands gestrenger Sonne...
Zitat: Malaga
die Strassen waren besch...,Das sind sie, von einigen Tourie-Orten mal abgesehen, heute immer noch! Nach ein paar Monaten auf Spaniens Pisten fällt meine Kiste fast auseinander!
Zitat: Malaga
Als deutscher habe ich keine Rechte mehr im eigenen Land und deshalb will ich wieder weg und das so schnell wie möglich. Es ist schon erschreckend wenn man nach nicht mal einem Jahr vom eigenen Land die Schnauze wieder gestrichen voll hat, wo ich eigentlich den Rest meines Lebens hier verbringen wollte. In Ruhe und Friede aber das geht hier nicht mehr.Animo, tio! So wild ist es doch nun auch wieder nicht. Wenn Du die spanischen Beamten kennst, solltest Du den deutschen Kollegen die Füße küssen, so locker und unkompliziert läuft das mit denen im Vergleich. Im übrigen: fast nirgendwo auf diesem Planeten wirst Du meiner persönlichen Erfahrung nach korrektere und zuverlässigere Beamte finden als in Deutschland. Mach mal einen Probelauf in Südamerika. Spätestens dann bist Du wieder kuriert.
Ich glaube, Du machst gerade den Deutschland-Kulturschock durch. Nicht unterkriegen lassen!
Un saludo,
Gringo