Wir (M38, F34 u. M2) wollen nach SLO auswandern. Wer kann sachdienliche Hinweise geben? Insbesondere quälen uns folgende Fragen:
-Wo gibt es in Schleswig-Holstein Slowenisch-Kurse? -Wie ist das Preisniveau für Immobilienmieten (Haus, 4 Zi., kl. Garten) und welche Gegenden sind besonders preiswert/ teuer? -Wo gibt es entsprechende Angebote von Vermietern? -Gibt es deutschsprachige Bildungseinrichtungen (Schule) und ggf. wo? -Gibt es spezifische Fallen, Probleme an die man zunächst nicht denkt, die aber den Alltag vermiesen können? -Hat jemand allgemeine Tips dazu?
Würde mich über etwas Input freuen, da Slowenien nicht so im Brennpunkt steht und entsprechend selten behandelt wird.
Liebe Grüße, Marcel
Re: Slowenien- wer hat Erfahrungen?
Darf ich mal neugierig fragen, was Euch nach Slowenien treibt?
Gruß Siggi
Re: Slowenien- wer hat Erfahrungen?
Das läßt sich gar nicht so schnell zusammenfassen, da gibt es viele Gründe. Das beginnt damit, daß ich mich schon als Kind in Jugoslawien, die dortige Musik und Mentalität verliebt habe. Dann spielen natürlich praktische Gründe eine Rolle (wirtschaftl. und polit. stabil, nicht zu teuer, EU-Mitglied, Euro, kaum Naturkatastrophen usw.), aber die wichtigsten Gründe sind eigentlich folgende:
-Slowenien bietet auf kleinstem Raum sehr schöne und vor allem auch sehr abwechslungsreiche Landschaften. Ausgehend von Ljubljana ist man mit dem Auto in max. 2 Std. wahlweise in den Alpen, im Karst, an der Adria oder in der pannonischen Tiefebene
-Das Land mit seinen wenigen Einwohnern und entsprechend kleinen Städten ist einfach "gemütlich", selbst die Hauptstadt ist kaum größer als Kiel, aber trotzdem mit den typischen Hauptstadtfunktionen ausgestattet. Auch andere Städte haben sehr anheimelnde Altstädte.
-Die Menschen sind überaus herzlich und offen, die Mentalität gefällt uns.
-Die regionale(n) Küche(n) ist/sind ausgesprochen schmackhaft und vielseitig, da von den Nachbarländern inspiriert. Nur hier in der norddeutschen Provinz ist es nicht immer einfach (und auch nicht billig), die richtigen Zutaten zu bekommen.
-Meine Frau tut sich mit romanischen Sprachen schwer und mit slawischen leicht. Da es mir egal ist...
-Das Wetter hier in Schleswig-Holstein geht uns zunehmend auf den Keks, in Slowenien gibt es hingegen in der Regel noch Sommer und Winter, die diese Bezeichnung auch verdienen.
-Die strukturellen Probleme, die das Leben in der BRD zur Zeit unangenehm machen und die wohl auch in absehbarer Zeit nicht gelöst sein werden, sind in Slowenien weniger stark ausgeprägt. Auch die Perspektiven für unser Kind erscheinen uns dort besser. Im Übrigen ist die Stimmung auch einfach besser in einem Land, wo es bergauf geht, als in einem Land wie Deutschland, wo Normalverdiener stetig absteigen.
-Schließlich habe ich einfach kein anderes Land gefunden, wo Vorteile und Nachteile ein so günstiges Verhältnis haben. In den klassischen anglophonen Auswanderungszielen möchte ich nicht tot über'n Zaun hängen, in Skandinavien ist das Wetter genauso bescheiden wie hier und nach Übersee zieht es uns aus familiären Gründen nicht.
Re: Slowenien- wer hat Erfahrungen?
Das klingt ziemlich verlockend, was Du da beschreibst. Außer Siggi kennt sich hier im Forum wohl niemand mit den osteuropäischen Staaten aus, aber wenn es in Slowenien wirklich so ist, wie Du sagst, wäre das doch eine richtige Alternative. Wobei ich nicht weiß, wie es dort mit den Verdienstmöglichkeiten ist, denn ein wenig bevölkertes Land bietet meistens auch nicht so viele Jobs (sehe ich hier in Namibia auch). Wovon wollt Ihr leben?
Gruß Anna
Re: Slowenien- wer hat Erfahrungen?
Ich meine, wenn Sie von Europa nach Europa wandeln wollen, am bestens bleiben Sie da wo Sie sind und schaffen Sie sich Zweitniederlassung.
Grüße ninifaestani
Re: Slowenien- wer hat Erfahrungen?
Zunächst einmal möchte ich eines klarstellen, was den meisten Slowenen, die ich kennengelernt habe sehr am Herzen liegt: Slowenien liegt weniger östlich als z. B. Schweden, Österreich oder Italien und man legt dort sehr großen Wert darauf Mitteleuropäer zu sein, nicht zuletzt auch als Abgrenzung zum "Balkanraum", dem man sich nicht zugehörig fühlt.
Mit dem lieben Geld ist es so eine Sache (wer wüßte das nicht?). Einerseits ist das monatliche Einkommen für mich nicht so sehr das Problem, da ich aufgrund von Berufsunfähigkeit Bezüge erhalte, von denen man zumindest leben kann, es ginge also allenfalls um einen kleinen Job als Zuverdienst, bei dem man vielleicht nochmal 500 extra verdienen könnte. Andererseits ist es aber so, daß wir von diesen Bezügen in Deutschland nicht schnell genug ein größeres Vermögen aufbauen können um dort quasi eine Zweitwohnung zu unterhalten und ständig hin- und her zu reisen. Und bis alles spruchreif ist, wird unser Sohn sicher auch bald schulpflichtig, so daß wir dann schon an einem Ort dauerhaft bleiben müssen und wollen. Das ist, denke ich, auch Voraussetzung dafür, um dort heimisch zu werden und von der einheimischen Gesellschaft aufgenommen zu werden.