ich bin handwerklich begabt und habe mit einigen Helfern hier in Deutschland schon 2 Häuser selbst gebaut. Nun möchte ich in einigen Jahren nach UR auswandern. Da ergibt es sich, dass ich statt ein Haus zu kaufen, ich mir eines selbst baue. Zumal die Errichtung wohl weniger aufwändig ist, als hier in Deutschland. (Keine oder nur kleine Heizung, keine Wärmedämmung, kein frostfreies Fundament,nur ein Erdgeschoss.....) Aber ich befürchte, dass das Besorgen von notwendigem Baumaterial in UR mit Schwierigkeiten verbunden sind.In näherer Umgebung von größeren Städten wohl weniger. Gibt es eigendlich Baumärkt ähnlicher Art und Größ wie in D ? Ich glaube es wohl nicht. Wie sieht es mit Baugenehmigungen, Statiknachweisen und Abnahmen, Architektenpflicht und anderen deutschen Unannehmlichkeiten aus? Ist das errichten eines kleinen Hauses in UR grundsätzlich ein Problem?? Gibt es Überraschungen, die für den deutschen Häuslebauer unbekannt sind? Wäre schön, wenn einer aus dem Forum darüber Bescheid wüsste .
Viele Grüße von der deutschen Nordsee ATA
Re: Immobilien
Hallo ATA,
nur einige Bemerkungen zum Hausbau in Uruguay.
In städtlichen Bezirken (Ortschaften und nähere Umgebung) ist eine Baugenehmigung notwendig, also auch ein Architekt. Auf dem Land ist es nicht notwendig und man kann selber bauen was und wie man möchte.
Mit keiner Heizung und ohne Isolierung wirst Du im Winter schon frieren. Man braucht auf jeden Fall eine Heizung im Winter. Auch ist eine dementsprechend Isolierung notwendig um Energie zu sparen, weil diese in Uruguay ziemlich teuer ist - ausser du benützt Solarenergie. Auch muss man bedenken, dass die Luftfeuchtigkeit hier ziemlich hoch ist und im Winter es sehr unangenehm ist in einem feuchten und kalten Haus zu sitzen.
Baumaterial gibt es zur Auswahl. Es fehlen schon einige Sachen die es in Deutschland gibt, aber man kann hier schon gut bauen mit dem was hier bekommt. Einen Baumarkt wie in Deutschland gibt es nicht. Hier sind es die "Barracas", die alles liefern was man braucht an Material.
Grüsse,
Re: Immobilien
Es gibt hier (Maldonado ostwärts) nur kleine Läden, Baumärkte sind mir persönlich unbekannt. Ein Bekannter hat sich seine Fenster etc im Container mit Umzugsgut mitgebracht. Das scheint möglich zu sein.
Zum Bauen braucht man einen vom Architekten abgezeichneten Plan und man muss bei der BPS (Sozialversicherung) melden und zahlen. Von dort kommen auch Inspektoren zur Abnahme vorbei.
Man kann (so wie viele hier auch) einfach bauen ohne Papiere und Gebühren. Selbst wenn man damit einem Inspektor auffällt, passiert erst einmal nichts. Erst wenn der Besitzer wechselt (Verkauf, Erbe etc) werden dann die Gebühren plus Strafen fällig.
Re: Immobilien
Leute verbreitet keine gefaehrlichen Halbwahrheiten Man konnte und kann immer noch ohne Genehmigung bauen, wenn man ohne Statiker baut, ist man aber sehr leichtsinnig. Wenn man das Haus erst nach 10 Jahren anmeldet zahlt man nur noch die Haelfte. Man muss ein paar Dinge( wie Z.B. Abstand zum Nachbarn ) einhalten. Wenn man, wie du schreibst sich auskennt, dann kann 1 Gerwerk auch ohne BPS-als Eigenleistung laufen lassen. Die anderen, auch wenn man es selber macht muessen BPS zahlen.
ABER, wenn ein Inspektor den Bau vorher entdeckt, wird er sehrwohl einschreiten. Es ist gerade eine neue Direktive der Baubehoerde raus, dass jetzt energischer durchgegriffen werden soll.
Seine Baustoffe kauft man in baracas, Achtung Preise vergleichen und einen Einheimischen einkaufen schicken. Mr Bricolage ist dem OBI-Markt am Aehnlichsten
Re: Immobilien
Hallo Andreas,
nimmst Du die Verantwortung auf, wenn eine Inspektion kommt, oder wenn irgend etwas geschieht was nicht vorgesehen ist. Wenn nicht, dann rate Einwanderer nicht, dass sie ohne Genehmigung bauen. Es genügt wenn allein der Nachbar keine Lust hat, das dort so gebaut wird und schon sitzt man in der Klemme und muss die Schulden und dann noch Strafe plus hohe Zinsen zahlen.
Grüsse,
Re: Immobilien
Moin, antavesuy, nibeljunge, Andreas,
vielen Dank für Eure schnelle Antwort. Ich kann mir schon vorstellen, dass gerade im Sommer bei hoher Luftfeuchtigkeit draußen, Kondenswasserbildung an den Innenwänden entsteht. Der Taupunkt wird wohl um die 20°, schätze ich, liegen
Daher Tapeten wohl total vergessen! Ein hier bei uns in D guter Baustoff ist Gasbeton. Aber ich glaube, der muß in UR importiert werden, ebenso der Dämmstoff STYROPOR. Daher wohl teuer.
Wie wird in UR dieses physikalische Problem des Tauwassers in den Wohnungen an schwülen Sommertagen zuverlässig gelöst? Welches Material dient der Wärmedämmung im Winter?
Kann man gute Bauarbeiter, die Ihr Handwerk auch verstehen, ohne große Probleme bekommen und mit welchen Brutto-Löhnen ist zu rechnen? Können diese Leute, bzw. müssen diese Leute Unfallversichert werden? Ich finde das sollte schon sein. Es kann auf einer Baustelle immer was passieren!
Hasta luego ATA
Re: Immobilien
Hallo ATA,
im Sommer wirst Du keine Probleme haben mit der Kondensierung der Feuchtigkeit. Ausserdem kannst Du im Sommer ständig die Fenster offen haben. Das grössere Problem mit der Feuchtigkeit wirst Du im Winter haben. Deswegen brauchst Du eine anständige Heizung, die keine Feuchtigkeit erzeugt (also keine Gasheizung).
Normalerweise werden gute Häuser mit doppelwänden und Luftkammer gebaut.
Man bekommt gute Bauarbeiter, nur muss man sie finden. Ich kenne einige. Die meisten aber sind Schlamper. Wenn Du den Bau mit allen Vorjehrungen machst (Bauzulassung, Sozialversicherung, etc.) ist die Krankenversicherung und Unfallsversicherung mit drin.
Grüsse,
Re: Immobilien
Also Peter liess die postings bitte genauer, ehe Du Jemanden angreifst. Ich habe genau das Gegenteil von dem, was Du behauptest, geschrieben.
Hast Du nicht gelesen, dass ich vor Verschaerfung der Kontrollen warne?