Mehrere tausend BMW-Kunden werden wegen fehlerhafter Dieseleinspritzpumpen des Zulieferers Bosch noch eine Zeit lang auf ihren Neuwagen warten müssen.
Die Produktion, die an drei Tagen im Werk Dingolfing ausfallen muss, werde sicher nachgeholt, sagte BMW-Chef Helmut Panke am Sonntagabend (30.1.) im spanischen Valencia bei der Vorstellung der neuen 3er-Reihe. Wann die etwa 3.600 betroffenen Kunden ihre Fahrzeuge ausgeliefert bekommen, lasse sich allerdings noch nicht sagen. "Die Situation ist ungemütlich." Zu möglichen Schadenersatzforderungen gegenüber Bosch wollte er sich noch nicht äußern. "Wir lösen erst die Probleme und dann reden wir, wer zahlt." Für den neuen 3er, das wichtigste Modell bei BMW, zeigte er sich zuversichtlich. Ende vergangener Woche war bekannt geworden, dass die Probleme bei Bosch die Produktion bei mehreren Autoherstellern bremsen. Demnach wurden seit Dezember fehlerhafte Dieselpumpen geliefert. Bei BMW müssen wegen der Probleme an Fasching im Werk Dingolfing die Bänder drei Tage länger still stehen als geplant. Die betroffenen Kunden werden nun von BMW angeschrieben, dass sich der Termin verzögert. Panke zeigte sich zuversichtlich, dass BMW die Verzögerung mit Hilfe seiner flexiblen Produktionsmethoden rasch in den Griff bekommt. Auf zu neuen Rekorden Im laufenden Jahr wolle BMW einen Absatzrekord bei allen Marken einfahren, bekräftigte Panke. "Wir sind weiter optimistisch." Dabei setze BMW auf die neue 1er-Reihe, den X3 und den 6er. Die neuen Modelle gehen allesamt in ihr erstes volles Jahr. Auch bei der 3er-Reihe, von der im vergangenen Jahr 450.000 Fahrzeuge verkauft wurden, solle der Absatz schon 2005 steigen, obwohl die neue Limousine erst ab März schrittweise in den Märkten eingeführt wird. Mit Hilfe des sportlichen Auftretens, neuer Motoren und Technologien wie der Aktivlenkung solle die 3er-Reihe in ihrem Segment die Führung verteidigen, sagte Panke. Seit Einführung des ersten Modells vor 30 Jahren hat BMW rund zehn Millionen 3er verkauft.
Eine Gewinnprognose für das laufende Jahr wollte Panke nicht abgeben. Der schwache Dollar und die hohen Rohstoffpreise seien eine Belastung. Allerdings stünden dem bei BMW die geplante Absatzsteigerung im hohen einstelligen Prozentbereich und Kosteneinsparungen gegenüber. Im vergangenen Jahr habe BMW den versprochenen Rekordgewinn geschafft. Zahlen für das Ergebnis hat BMW bisher noch nicht genannt. Der Umsatz stieg um 6,8 Prozent auf 44,3 Milliarden Euro, der Absatz um 9,4 Prozent auf erstmals 1,2 Millionen verkaufte Autos.