Mahnende Worte vor der UN-Klimakonferenz Warschau /sh:z
Vor der heute in Warschau beginnenden UN-Klimakonferenz in Warschau hat Achim Steiner, Direktor des UN-Umweltprogramms (UNEP), eindringlich zu mehr Tempo in der Klimapolitik gemahnt. Wir haben den richtigen Weg eingeschlagen, aber die Geschwindigkeit, mit der wir vorangehen, reicht vorn und hinten nicht, sagte Steiner. Letztendlich geht es ums Überleben, mahnte auch der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung. Ich weiß, dass viele daran zweifeln, aber der Klimawandel ist da, und kein Land, reich oder arm, kann den Folgen ausweichen, betonte der Friedensnobelpreisträger. Die Erderwärmung werde von vielen Menschen unterschätzt. Vertreter von rund 190 Nationen wollen in Warschau ein neues Klimaabkommen vorbereiten, das bis 2015 ausgehandelt sein soll. Die Erwartungen an die Konferenz sind eher bescheiden.
Re: 11.11.2013: UN-Klimakonferenz in Warschau
WZ vom 12.11.2013:
Wir alle spüren den Klimawandel Warschau /dpa
Überschattet von der Taifun-Katastrophe auf den Philippinen hat in der polnischen Hauptstadt Warschau die 19. UN-Klimakonferenz begonnen. Vor allem Vertreter der Entwicklungsländer drängten bei der Eröffnung gestern auf mehr Klima-Gerechtigkeit und finanzielle Hilfen, um mit den Auswirkungen von Klimaveränderungen fertig zu werden. Stoppt diesen Wahnsinn, forderte der philippinische Delegierte Yeb Saño in einer emotionalen Rede. In den kommenden zwei Wochen beraten Experten aus 194 Ländern über die Vorbereitungen auf den Klimavertrag, der 2015 in Paris unterzeichnet werden soll. Wir alle spüren die Auswirkungen des Klimawandels, sagte der polnische Umweltminister und Konferenzpräsident Marcin Korolec mit Blick auf den Taifun Haiyan.
Re: 11.11.2013: UN-Klimakonferenz in Warschau
WZ vom 13.11.2013:
Klima-Risiko-Index Warnsignal für den Planeten Wetterextreme unter dem Einfluss von Klimaveränderungen haben auch im vergangenen Jahr Tausende Menschenleben gekostet und schier unvorstellbare Schäden verursacht. Wie die Organisation Germanwatch gestern bei der Vorstellung ihres weltweiten Klima-Risiko-Indexes mitteilte, starben seit 1993 mehr als 530 000 Menschen bei über 15 000 extremen Wetterereignissen. Haiti, die Philippinen und Pakistan waren 2012 die am stärksten betroffenen Staaten, wie Sönke Kreft, einer der Autoren des Berichts, auf der UN-Klimakonferenz in Warschau berichtete. Neben den südpazifischen Inselstaaten landeten 2012 auch europäische Staaten auf dem Klima-Risiko-Index.
Re: 11.11.2013: UN-Klimakonferenz in Warschau
WZ vom 21.11.2013:
UN-Klimakonferenz droht zu scheitern Warschau /dpa
Politiker und Klimaschützer habe auf der Klimakonferenz in Warschau vor Rückschritten gewarnt. EU-Klimakommissarin Connie Heedegard mahnte, die Verhandlungen dürften nicht hinter das Klimaabkommen von Durban von 2011 zurückfallen, nach dem alle Länder bis 2015 bestimmte Klimaschutzziele bekommen sollen. Der amtierende Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) sagte gestern zwar 30 Millionen Euro noch in diesem Jahr für ärmere Länder zu. Sie seien bestimmt für den Fonds zur Anpassung der Entwicklungsländer an die Folgen des Klimawandels.
Vertreter des Klimanetzwerks CAN warfen den Industriestaaten eine Blockadehaltung bei der Einrichtung des Fonds vor, der Verluste und Schäden durch Unwetterkatastrophen finanzieren soll. Auch WWF, Oxfam, Action Aid und der Internationale Gewerkschaftsbund warnten vor einem Scheitern. Warschau muss eine Antwort auf den Notstand des Planeten finden, forderten die Gruppen.
Re: 11.11.2013: UN-Klimakonferenz in Warschau
WZ vom 23.11.2013:
UN-Klimagipfel mit zähem Ende Warschau /dpa
Nach vielen Rückschlägen bei der UN-Klimakonferenz in Warschau haben die Delegierten zum Abschluss um einen Minimalkonsens gerungen. Das Gerüst für einen Weltklimavertrag, der 2015 in Paris vereinbart werden soll, erschien gestern Abend aber weiter wackelig. Es gebe noch relativ offene Formulierungen, sagte der deutsche Chefverhandler Karsten Sach am offiziell letzten Verhandlungstag. Zugleich verwies Sach aber auf Erfolge bei den beiden Themen Waldschutz und Anpassung ärmerer Staaten an den Klimawandel. Eine Verlängerung bis heute wurde nicht ausgeschlossen.
Re: 11.11.2013: UN-Klimakonferenz in Warschau
WZ vom 25.11.2013:
UN-Klimakonferenz endet mit Minimalkonsens Warschau /dpa
Wenig Verbindlichkeit: Die UN-Klimakonferenz in Warschau hat einen Minimalkonsens errungen, zentrale Punkte aber vertagt. Es gibt einen Zeitplan für die Arbeit am Weltklimavertrag, der 2015 in Paris abgeschlossen werden soll. Die rechtliche Verbindlichkeit der Klimaschutzziele einzelner Länder blieb jedoch auch nach einem fast 40-stündigen Verhandlungsmarathon zum Ende der Konferenz offen. Die Delegierten beschlossen auch einen Warschauer Mechanismus zum Ausgleich der Schäden durch Wetterextreme in ärmeren Staaten und machten kleine Finanzzusagen, größere blieben jedoch diffus.
Die Konferenz hat uns auf den Weg zu einer Vereinbarung im Jahr 2015 gebracht, aber nicht zu einer Welt mit weniger als zwei Grad (Erderwärmung), sagte die Chefin des UN-Klimasekretariats, Christiana Figueres. Eine Erderwärmung von zwei Grad gilt als gerade noch erträgliche Obergrenze für Mensch und Natur. Es ist noch sehr viel mehr Handeln nötig, betonte sie.
EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard begrüßte das Ergebnis. Die letzten Stunden (der Konferenz) haben gezeigt, dass wir in der Lage sind, uns nach vorne zu bewegen. Es gebe sicherlich schnellere Wege nach Paris, meinte die Kommissarin. Aber jetzt haben wir die Reise begonnen, jetzt müssen wir schaffen.
Bis kurz vor Schluss am Sonnabend hatten ärmere Staaten letztlich erfolgreich darum gekämpft, dass dieser Punkt künftig nicht wie geplant auf einer unteren Konferenzebene verhandelt wird, sondern in drei Jahren noch hochgestuft werden kann. Doch der Kompromiss bleibt deutlich hinter den Erwartungen der ärmsten und besonders stark von Wetterextremen betroffenen Staaten zurück.
Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) hat enttäuscht auf die Klimakonferenz in Warschau reagiert. Es gehe letztlich darum, nur noch mit dem Hintern über eine sehr niedrig gehängte Latte zu kommen, sagte Habeck dem Radiosender NDR Info. Und wenn man sich anschaut, wovor die Welt steht und wie dieser ganze Gipfel verlaufen ist, dann ist die Enttäuschung Meilen größer als das, was an Hoffnung noch da ist. Statt großer internationaler Gipfel schlug Habeck bilaterale Verhandlungen zwischen Staaten vor.