28.11. bis 09.12.2011: 17. Klimakonferenz in Durban
28.11. bis 09.12.2011: 17. Klimakonferenz in Durban
Das Ziel der Bundesregierung und der Europäischen Union für den weiteren internationalen Klimaschutzprozess ist der Abschluss eines umfassenden rechtsverbindlichen Klimaschutzabkommens für die Zeit nach 2012, das den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellem Niveau begrenzt.
Weitere Infos auf der Seite des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: http://www.bmu.de/klimaschutz/internationale_klimapolitik/17_klimakonferenz/doc/47319.php
Re: 28.11. bis 09.12.2011: 17. Klimakonferenz in Durban
WZ vom 25.11.2011:
Scharfe Appelle an die Klimasünder Brüssel /dpa
EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard hat vor dem Gipfel im südafrikanischen Durban (28. November bis 9. Dezember) Klimasünder angeprangert. China und die USA täten zu wenig für die Begrenzung der Erderwärmung, kritisierte sie in Brüssel. Auch die Entwicklungsländer erzeugten zu unbekümmert klimaschädliche Gase. Die Organisation der Industrieländer OECD warnte, Verzögerungen machten die Begrenzung des Klimawandels immer teurer. Wenn die Welt nicht endlich beim Klimaschutz voranschreite, würden sich die Folgekosten zur Beseitigung von Umweltschäden verdoppeln.
Re: 28.11. bis 09.12.2011: 17. Klimakonferenz in Durban
Der Tagesspiegel Online vom 27.11.2011:
Schwierige Verhandlungen auf dem Weltklimagipfel
In Durban wollen Politiker und Experten neue Klimaziele entwickeln. Was ist von dem Treffen zu erwarten?
Hier der vollständige Artikel und weitere Links: http://www.tagesspiegel.de/politik/schwierige-verhandlungen-auf-dem-weltklimagipfel/5892980.html
Re: 28.11. bis 09.12.2011: 17. Klimakonferenz in Durban
WZ vom 29.11.2011:
Klimagipfel startet mit dramatischen Appellen Durban/Berlin /dpa
Mit eindringlichen Appellen von Politikern und Umweltschützern für einen konkreten Klimaschutz hat im südafrikanischen Durban der 17. UN-Klimagipfel begonnen. Für Afrika gehe es im Kampf gegen den Klimawandel um Leben und Tod, sagte der südafrikanische Präsident Jacob Zuma gestern zum Auftakt. Bundesumweltminister Norbert Röttgen forderte konkrete Schritte zur Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad Celsius. Im Mittelpunkt der zwölftägigen Veranstaltung steht das Bemühen um ein Folgeabkommen für den Kyoto-Vertrag, der Ende 2012 ausläuft.
Re: 28.11. bis 09.12.2011: 17. Klimakonferenz in Durban
WZ vom 29.11.2011:
Kommentar von Seite 2:
Status der Welt: Unrettbar
Der UN-Klimakonferenz wird in der Finanzkrise keine Beachtung geschenkt diese Ignoranz wird sich rächen Kerstine Appunn
Kanzlerin Merkel fliegt gar nicht erst hin. Die chinesische Regierung hat schon vor Wochen verkündet, sich auf keine verbindlichen Klimagasreduktionsziele einzulassen und es würde nicht mit rechten Dingen zugehen, würden sich die USA auf dem Klimagipfel in Südafrika plötzlich für den Umweltschutz einsetzen. Anstatt wie seit Jahren angestrebt zum Auslaufen des Kyoto-Protokolls 2012 einen neuen verbindlichen Klimavertrag für mehr Länder zu erreichen, sieht es in Durban noch nicht einmal nach einer Verlängerung der bestehenden Verpflichtungen aus.
Die Klimagipfel versinken endgültig in der Bedeutungslosigkeit. Denn gerade jetzt haben alle Wichtigeres zu tun. Ganze Volkswirtschaften, Banken und Arbeitsplätze müssen gerettet werden. Für die Rettung der Welt bleibt da keine Zeit. Während Klimaforscher einen erhöhten CO2-Gehalt in der Atmosphäre vermelden, der Meeresspiegel und die Temperatur kontinuierlich steigen, werden mit nie endender Gier noch die abwegigsten Möglichkeiten zur Erdölförderung und Landgewinnung genutzt. In den Tiefen der Ozeane wird nach Öl gesucht, das sich kaum sicher fördern lässt. Firmen frohlocken, weil im grüner werdenden Grönland bald nach Rohstoffen gegraben werden kann. Bittet ein Land wie Ecuador um Unterstützung, damit sein Erdöl im Boden und der Regenwald erhalten bleiben kann, dann wird es von unserem Entwicklungshilfeminister als Erpresser bezeichnet.
Anstatt sich vom drohenden Klimawandel zur Entwicklung neuer Energiequellen anspornen zu lassen und damit gleichzeitig dem bevorstehenden Mangel an fossilen Energieträgern zu begegnen, gibt es einen Wettlauf um die letzten Ressourcen und der führt über Leichen. Über die Leichen von Millionen Tier- und Pflanzenarten und von ebenso vielen Menschen. Die Menschheit war, ist und bleibt unfähig, länger als einige wenige Jahre in die Zukunft zu planen. Wir, die wir uns als einzige Lebewesen für wirklich intelligent halten, sind dabei, die Erde zu zerstören. Wenn diese Erkenntnis nicht endlich schwerer wiegt als die wirtschaftlichen Interessen einzelner Länder, dann kann daran keine Klimakonferenz etwas ändern.
Re: 28.11. bis 09.12.2011: 17. Klimakonferenz in Durban
WetterOnline vom 04.12.2011:
Pessimismus in Durban
Klimagipfel gerät ins Stocken
Beim Klimagipfel in südafrikanischen Durban macht sich wenige Tage vor dem Ende Pessimismus breit. Die Chancen, noch einen verbindlichen Konsens über ein Nachfolgabkommen des 2011 auslaufenden Kyoto-Protokolls zu finden, stehen aktuell schlecht. Das Hauptproblem ist die hohe Abhängigkeit von fossilen Energieträgern in China, Russland, den USA und in vielen Schwellenländern.
Hier der vollständige Bericht: http://www.wetteronline.de/wotexte/redaktion/klimawandel/2011/12/1204_du_Pessimismus-in-Durban.htm
Re: 28.11. bis 09.12.2011: 17. Klimakonferenz in Durban
nachrichten.at vom 06.12.2011
China stellt fünf Bedingungen für Klimaschutz-Abkommen
Durban/Peking. Lenkt China beim Klimaschutz doch noch ein? Bei der UN-Klimakonferenz in Durban nannte es jedenfalls Bedingungen für die Unterzeichnung eines weltweit verpflichtenden Klimaschutzabkommens nach 2020.
Hier der vollständige Artikel: http://www.nachrichten.at/nachrichten/weltspiegel/art17,774876
Re: 28.11. bis 09.12.2011: 17. Klimakonferenz in Durban
09.12.2011:
Rheinische Post Online vom 09.12.2011 - 18:44
Greenpeace-Chef wird des Geländes verwiesen
Demonstration auf UN-Konferenz
Durban (RPO). dem Tagungsgelände der UN-Klimakonferenz in Durban gegen die Blockaden der USA und anderer Regierungen beim internationalen Klimaschutz protestiert. Die Demonstranten hielten am Freitagnachmittag fast zwei Stunden lang ein Foyer nahe den Verhandlungssälen besetzt. Greenpeace-Chef Kumi Naidoo und weitere Demonstranten wurden daraufhin des Konferenzgeländes verwiesen.
Bis Freitagabend wurde in Durban um ein verbindliches Abkommen zur Reduktion von Treibhausgasen gerungen. An einen Kompromiss glaubte zuletzt kaum jemand.
Durban/Apa/Reuters. Am Ende sollte es der genius loci richten: Als sich im offiziellen Rahmen der UN-Klimakonferenz in Durban auch in der Endphase keine Einigung über ein international verpflichtendes Abkommen abzeichnete und die Konferenz vor dem Scheitern stand, riefen die südafrikanischen Gastgeber in der Nacht auf Freitag die anwesenden Minister zur Indaba, wie die traditionellen Gesprächsrunden in der Zulu-Sprache heißen.
Dresdner Neueste Nachrichten (DNN)-Online vom 09.12.2011 um 17:21 Uhr
Brennpunkte: Klimagipfel: EU spielt in Durban Alles oder Nichts
Durban (dpa) - Die Europäische Union hat beim UN-Klimagipfel in Durban alles auf eine Karte gesetzt und dabei auch ein Scheitern in Kauf genommen. Zusammen mit fast 100 Verbündeten erhöhte die EU am Freitag massiv den Druck.
Die «Koalition der Willigen» forderte, dass sich Blockierer wie die USA, Indien und China etwa im Jahr 2015 zu klaren Klimaschutzzusagen bekennen müssten. Doch diese stemmten sich bis Freitagabend gegen einen raschen Fahrplan zur Begrenzung der Erderwärmung. Opposition und Umweltverbände begrüßten den Risikokurs von Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) und der EU-Kommission.
Hier der weitere Artikel: http://www.dnn-online.de/web/dnn/politik/detail/-/specific/Klimagipfel-EU-spielt-in-Durban-Alles-oder-Nichts-555479895
Re: 28.11. bis 09.12.2011: 17. Klimakonferenz in Durban
WZ vom 09.12.2011:
China ist das Schlüsselland Finale beim UN-Klimagipfel in Durban: EU schmiedet Bündnis mit Entwicklungsländern / Druck auf die größten Treibhausgas-Verursacher wächst Durban /dpa
Mit einem Schulterschluss haben 120 Länder den Druck auf die USA, Indien und China erhöht, beim Klimagipfel weitgehende Klimaschutzzusagen zu machen. Adressat seien die großen Verursacher von Treibhausgasen außerhalb der EU, sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) gestern bei der Klimakonferenz in der südafrikanischen Hafenstadt Durban. Einen Hilferuf würde ich es nicht nennen, es ist ein klarer Appell, sagte Röttgen. Er sieht auch Hoffnungszeichen bei dem geplanten milliardenschweren Klimafonds.
Es ist das erste Mal seit vielen Jahren, dass die EU und fast 100 Entwicklungsländer und Inselstaaten in dieser Weise beim Klimaschutz Seite an Seite voranschreiten. Das gemeinsame Ziel ist ein rechtlich verbindliches Klimaschutzabkommen. Da sich nun die Mehrzahl der 194 Staaten zusammenschließt, wächst die Hoffnung auf einen Durchbruch.
Auch US-Chefunterhändler Todd Stern zeigte sich angesichts des neuen Drucks offener als noch vor Tagen. Er stellte in Aussicht, einen Fahrplan der EU für ein Klimaabkommen zu unterstützen. Damit kommt kurz vor Ende der zweiwöchigen Klimakonferenz neue Bewegung in die Verhandlungen, die von viel Taktiererei geprägt waren, wie etwa unterschiedliche Signale Chinas zeigten. Wir können nicht mehr zehn Jahre warten und gar nichts tun, betonte Röttgen. Handeln und weiteres Verhandeln müssten parallel laufen.
Ein Erfolg oder ein Scheitern des UN-Klimagipfels hängt nach Einschätzung von zahlreichen Delegierten nun vor allem von China und anderen großen Treibhausgas-Verursachern ab. Die Mega-Konferenz mit 15 000 Teilnehmern endet offiziell heute. Es wird allerdings vermutet, dass sie bis in die frühen Morgenstunden des Sonnabend dauern könnte.
Da die Industriestaaten, die sich für eine Fortsetzung des 2012 auslaufenden Kyoto-Protokolls einsetzen, nur 15 Prozent der globalen CO2-Ausstöße verursachen, dringt die EU auf ein weitergehendes Abkommen. Ansonsten sei die Erderwärmung nicht auf zwei Grad zu begrenzen. In einem neuen Vertrag sollen sich möglichst viele Staaten zu verbindlichen Minderungszielen beim Treibhausgas-Ausstoß bereit erklären. China ist das Schlüsselland, sagte Martin Kaiser von Greenpeace. Es sei entscheidend, ob es sich nun den USA zuwende, die verbindliche Klimaschutzverpflichtung bisher boykottierten oder aber ob es auf die Europäer zugehe. Peking ist nach Meinung von Greenpeace China grundsätzlich einem internationalen Klimavertrag nicht abgeneigt. Ich bin sehr sicher, dass die chinesische Regierung bereit ist, sich auf eine neue Ebene zu bewegen, sagte die chinesische Greenpeace-Klimachefin Li Yan.
Fortschritte gab es gestern bei der Finanzierung von geplanten Milliardenhilfen für vom Klimawandel betroffene Länder. Da ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen, sagte Röttgen. Details wollte er aber nicht nennen. Geplant sind 100 Milliarden Dollar jährlich ab 2020. Bei der Klimakonferenz in Südafrika soll das Gerüst für die Finanzierung vereinbart werden. Umweltverbände befürchten, dass nicht genug Geld zusammenkommt.
Strittig ist, wo der geplante Grüne Klimafonds, der die Milliardenhilfe für Entwicklungs- und Schwellenländer verwalten soll, seinen Sitz mit geschätzten mehreren Hundert Arbeitsplätzen haben soll. Röttgen hatte Deutschland ins Spiel gebracht. In Bonn sitzt bereits das UN-Klimasekretariat. Mexikos Umweltminister Juan Rafael Elvira Quesada will Deutschland nicht kampflos den Sitz überlassen.
Re: 28.11. bis 09.12.2011: 17. Klimakonferenz in Durban
von Anke
Deutschlandfunk Online vom 09.12.2011 · 11:35 Uhr
CO2-Speicherung in Entwicklungsländern
Bessere Klimabilanz durch Förderung umstrittener Technik
Elmar Große Ruse im Gespräch mit Jule Reimer
Ein Beschluss auf dem Klimagipfel in Durban könnte dazu führen, dass Industrieländer zukünftig CCS-Projekten in Entwicklungsländern fördern und so ihre Emissionsbilanz verbessern könnten. "Nicht der richtige Weg", meint Elmar Große Ruse vom NABU.