Europa-Strom bald auch für Helgoland. shz-online vom 20.02.2009
Europa-Strom bald auch für Helgoland
"Helgoland
geht ans Netz" - so nennt Stromversorger E.ON Hanse sein Projekt. Ein
Seekabel soll die Hochseeinsel Helgoland bald mit Strom vom Festland
versorgen.
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"Damit
ist Helgoland die letzte deutsche Gemeinde, die ans europäische
Verbundnetz angeschlossen wird", sagte Hans Jakob Tiessen,
Vorstandsvorsitzender der E.ON Hanse AG. Zum Spatenstich kam am Freitag
in St. Peter-Ording (Kreis Nordfriesland) auch Ministerpräsident Peter
Harry Carstensen an den Strand.
53
Kilometer lang ist das Kabel, in einem Stück gefertigt. Mit zehn
Zentimetern Durchmesser ist ein Meter Kabel stolze 20 Kilo schwer. E.ON
Hanse investiert 20 Millionen Euro. Dafür können die beiden
altersschwachen Diesel-Generatoren auf Helgoland, die derzeit die
Einwohner mit Strom versorgen, abgeschaltet werden. "Die Luft auf
Helgoland wird damit noch sauberer", sagte Bürgermeister Frank Botter.
Zudem sei die Energieversorgung natürlich günstiger - unabhängig von
den Ölpreisen.
Jeden Tag vier Kilometer
Das 1.000 Tonnen schwere Kabel wird an einem Stück verlegt -
aufgewickelt auf fünf Spulen, getragen von einem extra umgerüsteten
Schiff. Bei günstigen Seewetterbedingungen sollen bis zu vier Kilometer
Kabel pro Tag verlegt werden. "Wir hoffen Anfang September 2009 mit dem
Kabel in Betrieb zu gehen", verkündete Klaus Lewandowski, Technischer
Vorstand von E.ON Hanse.