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Internationale Energieagentur warnt vor noch schlimmerer Krise. AFP vom 28.02.2009

Internationale Energieagentur warnt vor noch schlimmerer Krise. AFP vom 28.02.2009

Energieagentur warnt vor noch schlimmerer Wirtschaftskrise



Paris (AFP) —
Die
Internationale Energieagentur (IEA) in Paris warnt vor einer
neuen Weltwirtschaftkrise, die wegen mangelnder
Ölvorräte und den daraus resultierenden Folgen
gegen 2013 auftreten könnte. "Wir könnten auf
eine neue Krise zusteuern, deren Ausmaß die
gegenwärtige übertreffen könnte", sagte
IEA-Direktor Nobuo Tanaka der "Süddeutschen
Zeitung". Grund sei, dass große Ölkonzerne
derzeit ihre Investitionen in neue Förderprojekte
stoppten. "Wenn die Nachfrage wieder anzieht,
könnte es zu einem Versorgungsengpass kommen. Wir
prophezeien sogar, dass dieser Engpass 2013 eintreten
könnte", sagte Tanaka.

Experten sagen dem Bericht zufolge voraus, dass weltweit die
Wirtschaft und damit die Öl-Nachfrage 2010 wieder
anspringt. Bei einem Engpass würde der Ölpreis
explodieren, was die Inflation befeuert und das
Weltwirtschaftswachstum gefährdet. Tanaka erwartet,
dass die Lage sich bis 2013 zuspitzt, weil weltweit die
Ölförderkapazitäten sinken und die
Reservevorräte bis dahin stark schrumpfen. Bei einem
erwarteten Öl-Engpass könnte der Ölpreis laut
Experten den bisherigen Höchststand vom Sommer 2008
noch übertreffen und bis zu 200 Dollar pro Barrel
erreichen. "Deswegen mahnen wir die
Ölgesellschaften, zu investieren", fügte
Tanaka hinzu.

Tanaka rief die Industriestaaten zu einer radikalen Wende in
der Energiepolitik auf. Er bedauerte, dass wegen der
Wirtschaftskrise auch die Investitionen in erneuerbare
Energien und in Atomkraft zurückgingen. Wenn keine
zusätzlichen Maßnahmen gegen den Klimawandel
ergriffen würden und die CO2-Emissionen im gleichen
Maße zunähmen, verursache dies einem Anstieg der
Erdwärme um sechs Grad Celsius am Ende dieses
Jahrhunderts. "Das wäre ein Desaster", sagt Tanaka.