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Resolution für konstruktiveren Landesplan. WZ vom 22.05.2010

Resolution für konstruktiveren Landesplan. WZ vom 22.05.2010

Resolution für konstruktiveren Landesplan
Auch Wilster befürchtet Nachteile für die
Stadt
Wilster

Die Stadt Wilster lehnt den schleswig-holsteinischen
Landesentwicklungsplan 2010-2025 ab. In einer laut Beschluss der
Ratsversammlung verfassten Resolution an die Landesregierung und den
Landtag wird gefordert, zu dem ursprünglichen Entwurf des
Landesentwicklungsplanes zurückzukehren. Ansonsten würden die Funktionen
der zentralen Orte in Schleswig-Holstein
gefährdet.


Mit der Resolution knüpft Wilster an die Forderungen des
Städteverbandes an. In Vertretung für Bürgermeister Walter Schulz hatte
Helmut Jacobs am Städtetag teilgenommen. „Fast sämtliche Städte in
Schleswig-Holstein haben bereits eine Resolution
verabschiedet“, sagte er. Es müsse verhindert werden, dass
uneingeschränkt auch in Dörfern Wohnbebauung und Gewerbeansiedlung
möglich seien. Das schwäche die zentralen Orte wie eben auch Wilster, da
eine Ansiedlung im Umfeld günstiger sei. Dabei unterstrich Jacobs, dass
die Stadt das partnerschaftliche Verhältnis mit den Umlandgemeinden
natürlich gerne pflege. „Wir wollen aber auch nicht, dass ungebremst
alles möglich ist, was bisher nur in den zentralen Orten möglich war.“
Und darum müsse die Landesregierung für ein modernes Schleswig-Holstein mit Nachhaltigkeit, Ressourcenschutz,
Vorbeugung von Werteverlust, Lösungskonzepten für den demographischen
Wandel und interkommunale Zusammenarbeit als landesplanerische Vorgaben
einen klaren Entwicklungsrahmen zur Steuerung für die Kommunen schaffen –
und nicht auf das freie Spiel der Kräfte setzen. Denn Stadt und Land
seien keine Gegensätze, sie bildeten schon aufgrund bestehender
Verflechtungsbeziehungen eine Einheit. An die Stelle einer für die
zentralen Orte ruinösen Konkurrenz zwischen Stadt und Land müsse eine
umfassende interkommunale Zusammenarbeit treten. Die sei Voraussetzung
für eine zukunftsfähige Entwicklung der Stadtregion. Diese müsse als
Wohn- und Wirtschaftsstandort gestärkt werden, und damit würden dann
auch die Zukunftschancen und die Lebensqualität der Menschen verbessert
werden.


Die Städte brauchten einen Landesentwicklungsplan, der nachhaltiges
Wachstum und Arbeitsplätze in Schleswig-Holstein
sichere und die wirtschaftliche Entwicklung sozial und Ressourcen
schonend gestalte.


Der Landtagsbeschluss vom März dieses Jahres zum
Landesentwicklungsplan 2010-2025 schwäche die Städte als Motor der
Entwicklung der Regionen. Er beende alle Bemühungen um interkommunale
Zusammenarbeit. Er führe die Kommunen nicht zusammen, sondern reiße
Gräben auf „statt Brücken zu bauen zwischen den ländlichen Räumen und
den Stadtregionen“. Der Beschluss führe zu einem „ruinösen Wettbewerb
der Kommunen“.
Ilke Rosenburg