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Versauerung der Meere schadet auch den Seesternen. sh:z-online vom 13.01.2010

Versauerung der Meere schadet auch den Seesternen. sh:z-online vom 13.01.2010

IFM-GEMOAR:


Versauerung der Meere schadet auch Seesternen


13. Januar 2010 | 13:17 Uhr | Von dpa


Die
Versauerung der Ozeane bedroht offenbar mehr Meeresbewohner als bisher
angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie unter Leitung der
Kieler Meereswissenschaftler.


So
leiden auch Seesterne, Seeigel und andere Stachelhäuter (Echinodermata)
darunter. Erste Versuche ließen auf "dramatische Auswirkungen"
schließen, da es in saurer Umgebung schwieriger für Stachelhäuter sei,
haltbare Kalkstrukturen aufzubauen, schreiben die Forscher. Ihre
internationale Studie unter Leitung des Kieler Leibniz-Institut für
Meereswissenschaften (IFM-GEMOAR) ist in der Fachzeitschrift "Ecology
Monograph" veröffentlicht.


Die Versauerung der Meere ist eine Konsequenz der Verbrennung von
Öl, Kohle und Erdgas. Aus dem Treibhausgas Kohlendioxid entsteht im
Meer Kohlensäure. Bisher waren vor allem Auswirkungen auf die
kalkbildenden Korallen und Muscheln bekannt.


Die Stachelhäuter spielen der Studie zufolge eine viel größere Rolle
im globalen Kohlenstoffkreislauf als vermutet: Um ihre Schutzhüllen
oder Skelette zu bilden, verbrauchen Stachelhäuter anorganischen
Kohlenstoff aus dem Wasser. Diesen Kohlenstoff geben Seesterne und Co.
an den Meeresboden ab, wenn sie sterben. Anders als der von Plankton
oder Algen aufgenommene Stoff wird er also nicht im Meer
remineralisiert. "Unsere Abhandlung verdeutlicht, dass wir erst wenig
über die weitreichenden Kohlenstoffprozesse wissen, in die Kalk
bildende Arten wie Echinodermata eingebunden sind", sagte Teamleiter
Mario Lebrato. Er forderte, den Beitrag der am Meeresboden lebenden
Organismen zum globalen Kohlenstoffzyklus neu zu bewerten.

(Fachartikelnummer: DOI 10.1890/09-0553)