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Wetterjahr 2013

Wetterjahr 2013



Sh:z-online vom 25.12.2013 um 17:35 Uhr:



Eiswinter, Hitze und
Stürme - Wetterjahr
2013 war von Extremen geprägt



Die Herbststürme
„Christian“ und „Xaver“ waren im Wetterjahr 2013 die Aufreger. Doch auch sonst
gab es im Norden etliche Besonderheiten. Der Deutsche Wetterdienst nennt
Beispiele.



von
dpa

Das Frühjahr zu kühl und zu nass, der Sommer zu
warm, der Herbst sehr stürmisch: In Norddeutschland war das Wetterjahr 2013 von
Extremen geprägt. Aufreger waren vor allem der Orkan „Christian“ und sein
Nachfolger „Xaver“, der gleich zu mehreren schweren Sturmfluten führte.

Dennoch: Unter dem Strich wird das Jahr wohl
als ziemlich durchschnittlich in die Statistik eingehen, wie Elke Roßkamp vom
Deutschen Wetterdienst (DWD) in Hamburg sagte. Ob Temperatur, Niederschlag oder
Sonnenstunden: „Alle drei Parameter liegen über das Jahr gesehen absolut im
Durchschnitt. Das heißt aber noch lange nicht, dass dieses Wetterjahr
langweilig war.“ 



Am Jahresbeginn schien die Sonne im Norden
auffallend wenig, die Zahl der Sonnenstunden lag im Januar und Februar nur bei
etwa der Hälfte des langjährigen Durchschnitts. Diese international festgelegte
Norm bezieht sich auf eine 30-jährige Vergleichsperiode von 1961 bis 1990. „Der
Winter 2012/13 geht als einer der sonnenscheinärmsten in die Hamburger
Wetteraufzeichnungen ein“, sagte Roßkamp. Nur 1953 habe es noch niedrigere
Werte gegeben. In Teilen Schleswig-Holstein etwa in Westermarkelsdorf auf der
Insel Fehmarn und in Itzehoe - war es sogar der Winter mit dem wenigsten
Sonnenschein seit Beginn der Messungen.



Der Winter kam im Norden zunächst nicht
richtig in Gang - und blieb dann lange. „Es war der kälteste März in Hamburg
seit Beginn der Aufzeichnungen“, sagte Roßkamp. Die Monatsmitteltemperatur lag
bei minus 0,4 Grad - immerhin 4,1 Grad unter dem langjährigen Durchschnitt. Im
März war es kälter als in allen drei eigentlichen Wintermonaten, und die
Wetterexperten registrierten 29 Frostnächte unter null Grad: „Das hat es noch
nie gegeben.“ Auch in Schleswig- Holstein gab es Kälterekorde. In
Lübeck-Blankensee etwa war es mit einer Mitteltemperatur von minus 1,1 Grad im
März noch nie so kalt.



Außergewöhnlich war auch der Schneefall. In
Hamburg gab es am 9. März die ersten Flocken, bis zum Monatsende lag die
Hansestadt unter einer geschlossenen Schneedecke. Am 12. März wurden 28
Zentimeter gemessen: „Es hat noch nie im März eine höhere Schneedecke in
Hamburg gegeben.“ Den Schneerekord 2013 in Schleswig-Holstein verbuchte bisher
Lübeck mit 36 Zentimetern für sich.



Im Mai kam dann der große Regen. In Hamburg
waren es gut 160 Liter pro Quadratmeter, das entspricht 280 Prozent des
langjährigen Mittels - ein Rekordwert. „Allein am 21. Mai fielen 47,1 Liter in
24 Stunden, auch das ist ein neuer Mai-Rekord“, sagte Roßkamp. Bisher galt der
Mai 1981 als der nasseste in Hamburg. Auch in Kiel-Holtenau gab es mit 61,6
Litern eine Rekordtagesmenge Regen: „Das ist mehr als die normale Monatsmenge.“
Das Frühjahr war insgesamt zu kühl und zu nass.



Der Sommer entschädigte dafür mit vielen
Sonnenstunden und hohen Temperaturen. Im Juni, Juli und August gab es eine
Hitzewelle. Es fiel zudem sehr wenig Niederschlag, wie Roßkamp berichtet: „In
Hamburg war es der trockenste Sommer seit 2003.“ 



Im Herbst wüteten dann heftige Stürme im
Norden. Nach dem ersten Herbststurm an der Küste am 17. Oktober schlug am 28.
Oktober „Christian“ zu. „Das war einer der schwersten Herbststürme, die wir
hier jemals hatten.“ Vor allem das nördliche Schleswig-Holstein war betroffen.
Zwei Menschen starben, landesweit gab es massive Schäden.



Die bundesweit stärkste Böe im Flachland
wurde in St. Peter-Ording mit 172 Stundenkilometern gemessen. Laut DWD war es
die zweitstärkste Böe im Flachland in den vergangenen 30 Jahren. Nur in List
auf Sylt wurde 1999 beim Sturm „Anatol“ eine Böe mit fast 184 km/h gemessen.



Am 5. und 6. Dezember ging es stürmisch
weiter, Orkantief „Xaver“ fegte über den Norden. Die Böen erreichten zwar nicht
die Stärke von „Christian“, doch „Xaver“ dauerte länger und löste drei schwere
Sturmfluten aus. In Hamburg etwa stieg der Pegel im Hafen auf den höchsten
Stand seit 1976. Trotz der Wassermassen gab es weder Verletzte noch größere
Schäden. „Xaver“ brachte auch den ersten Schnee. Der Dezember sei insgesamt
geprägt durch eine milde Witterung, sagte Roßkamp: „Noch ist kein richtiger
Winter in Sicht.“