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Wird Windenergie zum Preistreiber? WZ vom 18.10.2011

Wird Windenergie zum Preistreiber? WZ vom 18.10.2011

Windenergie wird zum Preistreiber in Europa
Hamburg/Berlin /sh:z

Der Ausbau erneuerbarer Energien soll nicht nur die Umwelt schonen,
sondern auch unabhängiger machen von endlichen Ressourcen wie Kohle oder
auch Gas. Tatsächlich rechnet die EU-Kommission
derzeit damit, dass vor allem die Windkraftwerke zur wichtigsten
Energiequelle innerhalb der Europäischen Union werden. Doch einem
Bericht der „Financial Times“ zufolge soll dieser Erfolg einen hohen
Preis haben – und den zahlen die Verbraucher.


Die Zeitung beruft sich dabei auf einen bislang noch unveröffentlichten Bericht der EU-Kommission.
Laut diesem wird die Elektrizität für Europas Stromkunden noch
mindestens 20 Jahre lang teurer werden. Die Studie kommt zu dem Schluss,
dass Preise nach 2030 besonders hoch sein werden, wenn auch der Ausbau
der erneuerbaren Energien weit vorangeschritten ist. Bis 2050 könnte
sich der Strompreis dem Papier zufolge gar verdoppeln.


Angaben der EU zufolge kommt der Strom in Europa aktuell zu gut 19
Prozent aus erneuerbaren Energien. Ein Großteil entfällt derzeit noch
auf Wasserkraft. Die Windkraft verzeichnet jedoch mit einer Steigerung
von 35 Prozent die höchsten Zuwachsraten.


Die höheren Kosten durch das Anwachsen der erneuerbaren Energien erklärt
die Studie dem Zeitungsbericht zufolge durch höhere Investitionen in
die Infrastruktur. Tatsächlich hat erst gestern der Energieriese Eon
angekündigt, seine Netzentgelte zum Jahreswechsel um sieben bis 13
Prozent erhöhen zu wollen. Inklusive Mehrwertsteuer seien das bis zu ein
Cent pro Kilowattstunde mehr als bisher, bestätigte ein Eon-Sprecher.
Diese Preiserhöhungen tragen zunächst einmal die Stromanbieter, die
diese Netze nutzen. Es wird allerdings damit gerechnet, dass die Kosten
auch an die Kunden weitergereicht werden.