06.07.2015: Kraftwerks-Rückbau: Erörterung im Juli. WZ vom 30.04.2015
06.07.2015: Kraftwerks-Rückbau: Erörterung im Juli. WZ vom 30.04.2015
Kraftwerks-Rückbau: Erörterung im Juli Brunsbüttel /rp Die Pläne von Vattenfall für den Rückbau des Brunsbütteler Kernkraftwerks werden ab dem 6. Juli im Elbeforum öffentlich erörtert. Dies gab Standortsprecher Olaf Hiel während einer Info-Veranstaltung über den Umgang mit beschädigten Fässern bekannt. Insgesamt sollen 632 Fässer mit radioaktiven Abfällen aus den sechs Kavernen geborgen und endlagergerecht verpackt werden. 154 dieser Fässer mit Filter- und Verdampferkonzentraten gelten als schwer beschädigt. Die Arbeiten sollen im Herbst beginnen und bis Anfang 2018 dauern. In mit Beton ausgefüllten Gusscontainern werden die in neue Behälter verpackten Fässer dann in den so genannten Transportbereitstellungshallen gelagert, bis sie in den Schacht Konrad gebracht werden können. Dies soll ab 2022 der Fall sein. Gefahr für Mensch und Umwelt bestehe während der Räumung der Kavernen nicht, erklärte Werkleiter Knut Frisch. Denn die Kavernen gehörten zum Kontrollbereich der Anlage. Zudem sei das geplante Verfahren mit der zuständigen Behörde abgestimmt.
Re: 06.07.2015: Kraftwerks-Rückbau: Erörterung im Juli. WZ vom 30.04.2015
WZ vom 24.06.2015:
Kernkraftwerk: Rückbau wird erörtert Brunsbüttel Der geplante Rückbau der Kernkraftwerks Brunsbüttel geht in die nächste Etappe: Vom 6. Juli an findet im Elbeforum Brunsbüttel der Erörterungstermin zu den Genehmigungsverfahren Stilllegung und Abbau des Kernkraftwerks Brunsbüttel sowie zur Errichtung und zum Betrieb eines Lagers für schwach- und mittelradioaktive Abfälle (LasmA) statt. Dabei werden Bedenken und Sorgen aus dem schriftlichen Anhörungsverfahren diskutiert. Der Erörterungstermin ist der Höhepunkt der Öffentlichkeitsbeteiligung im förmlichen Verfahren und ein extrem wichtiger Schritt für den Rückbau, sagt Energiewendeminister Robert Habeck. Um den Atomausstieg unumkehrbar zu machen, müssen wir das Kernkraftwerk zurückbauen. Das ist eine Mammutaufgabe, die auch Sorgen im Umfeld auslöst. Daher spielt die Beteiligung der Öffentlichkeit eine entscheidende Rolle. Die Erörterung ist nicht öffentlich.
Re: 06.07.2015: Kraftwerks-Rückbau: Erörterung im Juli. WZ vom 30.04.2015
WZ vom 25.06.2015:
Erörterungstermin mit Einwendern Brunsbüttel Der Erörterungstermin zu den Genehmigungsverfahren Stilllegung und Abbau des Kernkraftwerks Brunsbüttel sowie zur Errichtung und zum Betrieb eines Lagers für schwach- und mittelradioaktive Abfälle ist zwar nicht öffentlich, die Einwender seien allerdings schon zugelassen. Darauf weist Karsten Hinrichsen hin, dessen Initiative Brokdorf akut zu den Einwendern gehört. Auch weitere Besucher könnten teilnehmen, sie müssten lediglich als Sachverständige von den Einwendern deklariert werden. Wie berichtet, findet der Erörterungstermin vom 6. Juli an im Elbeforum Brunsbüttel statt. Dabei werden Bedenken und Sorgen aus dem schriftlichen Anhörungsverfahren diskutiert.
Re: 06.07.2015: Kraftwerks-Rückbau: Erörterung im Juli. WZ vom 30.04.2015
WZ vom 26.06.2015:
BUND will einen sicheren Kernkraftwerks-Rückbau Brunsbüttel
Der BUND appelliert, bei den Rückbauplänen zum Kernkraftwerk Brunsbüttel die Sicherheit der Bevölkerung nicht außer Acht zu lassen. Der BUND befürchtet wegen zu geringer Auflagen durch die Genehmigungsbehörde, dass für die Zeit des Rückbaus (15 Jahre) eine Gefährdung für die Bevölkerung ausgehen könnte. Mit Unterstützung aus dem Bundesverband wird der BUND deshalb zum Erörterungstermin für den Rückbau des AKW am 6. Juli in Brunsbüttel kommen und die Genehmigungsbehörde sowie den Betreiber Vattenfall auffordern, die Abrisspläne zum besseren Schutz der Bevölkerung zu überarbeiten. Rainer Guschel vom Landesvorstand sagt: Wir alle zahlen für unseren Müll, die Atomkonzerne müssen das auch!
Re: 06.07.2015: Kraftwerks-Rückbau: Erörterung im Juli. WZ vom 30.04.2015
Presseerklärung zum Erörterungstermin Rückbau Atomkraftwerk Brunsbüttel:
Zum heutigen Erörterungstermin im Elbeforum Brunsbüttel zur Stilllegung und zum Abbau des Kernkraftwerkes Brunsbüttel und zur Errichtung eines Zwischenlagers für schwach- und mittelaktiven radioaktiven Abfall erklärt der Landtagsabgeordnete Bernd Voß aus dem Kreis Steinburg:
Ich begrüße, dass Vattenfall endlich den Antrag zum Rückbau des Atomkraftwerkes Brunsbüttel gestellt hat. Der Rückbau ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der Energiewende. Jetzt ist noch Fachkenntnis über das Kernkraftwerk bei Fachkräften vorhanden, die in Arbeit, im Dienst, in der Forschung oder schon in Rente sind. Wir halten es daher für dringend geboten den Rückbau auch zügig umzusetzen. Zugleich muss auch abgesichert werden, dass nicht ein stehenbleibendes Atomkraftwerk eventuell nach Jahrzehnten wieder in Betrieb genommen wird.
Bei genauer Betrachtung der Anträge für die Stilllegung und den Rückbau des Kernkraftwerkes und für den Bau des Lagers für schwach- und mittelradioaktiven Abfalls stellen wir jedoch fest, dass es eine ganze Reihe von Fragen gibt, die geklärt oder deutlich nachgebessert werden müssen.
So ist die Strahlenschutzverordnung in den letzten Jahrzehnten mehrfach geändert worden. Hier musst angeschärft werden. Es kann nicht sein, dass beim Rückbau erheblich höhere Werte in der Strahlenbelastung möglich werden können als im Betrieb.
Vor der Genehmigung muss ein Kataster über die radioaktive Belastung im rückzubauenden Atomkraftwerk erstellt werden.
Es bleibt wegen der umfangreichen Reinigungsmaßnahmen an radioaktiv belastetem Teilen beim Rückbau ein eigenes öffentliches wasserrechtliches Verfahren zu erwarten.
Bis zu 97 % des beim Rückbau anfallenden Materials können nach derzeitigen Erkenntnissen wieder verwendet oder frei gemessen außerhalb von Atommülllagen deponiert werden. Bei der Weiterverwertung muss in der Verarbeitungskette sichergestellt werden, dass es nachvollziehbar ausschließlich in unkritischen Bereichen eingesetzt wird. Hier muss eine Rückbaugenehmigung strenge Kriterien ansetzen.
Themen wie Hochwasserschutz und eine weitestgehende Absicherung, dass sowohl in Brunsbüttel installierte Technik zur Zerlegung von belasteten Großkomponenten aus dem Atomkraftwerk als auch das Lager für schwach und mittelaktiven radioaktivem Müll ausschließlich für das Brunsbütteler Atomkraftwerk verwendet werden - hier also kein überregionales Rückbauzentrum entstehen kann.
Ich erwarten ein transparentes Verfahren. Dafür wird es erforderlich sein, dass nicht nur vier von dreiundvierzig Anlagen zum Rückbau den Einwendern im öffentliche Verfahren zur Verfügung gestellt werden.
Ich begrüße die Ankündigung eines freiwilligen transparenten Beteiligungsverfahrens durch den Antragsteller.
Scharf zurückweisen kann ich aber nur das Ansinnen, den Rückbau nur anzugehen, wenn der Rückbauantrag im Wesentlichen so von der Genehmigungsbehörde genehmigt wird wie beantragt.
Bernd Voß
Abgeordneter des Landtags
Mitglied im Umwelt- und Agrarausschuss sowie im Europaausschuss
stv. Mitglied im Wirtschaftsausschuss
Bündnis 90 / Die Grünen
im Schleswig-Holsteinischen Landtag
Re: 06.07.2015: Kraftwerks-Rückbau: Erörterung im Juli. WZ vom 30.04.2015
WZ vom 07.07.2015:
Atomausstieg nicht um jeden Preis Kernkraftwerk Brunsbüttel: Entscheidungsträger informieren sich bei dreitägiger Erörterung / 897 Personen haben Einwände eingereicht Brunsbüttel
Ich habe eine große Befürchtung: Wenn rumgewühlt wird, gibt es Staub und Staub sind Strahlen, sagt Alma Kleist aus Burg. Sie spricht vom Kernkraftwerk Brunsbüttel, das über einen langen Zeitraum zurückgebaut werden soll. Wie sie sind hunderte Anwohner aus Brunsbüttel und Umgebung besorgt. Sie haben Einwände gegen den Rückbauplan, den die Vattenfall GmbH als Betreiber des Kernkraftwerks vorschlägt. Ihre Bedenken werden jetzt von der Behörde, die über den Vattenfall-Antrag von Landesseite entscheidet, aufgenommen und angehört. Noch bis morgen tagen die Beteiligten an dem Verfahren zusammen mit 897 Institutionen und Bürgern, die fristgerecht schriftlich ihre Bedenken eingebracht haben im Elbeforum Brunsbüttel.
Dass das längst stillgelegte Kernkraftwerk langfristig zurückgebaut werden soll, darüber sind sich zwar alle einig, doch nun geht es um das wie und darum, ob es auf dem Gelände des Kraftwerks ein Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle geben soll. Dies bestätigte auch nochmals der Generalbevollmächtigte der Vattenfall Pieter Wasmuth und hängte gleich entschuldigende Worte mit an: Ich versichere ihnen, dass wir gerne darauf verzichtet hätten, doch bedingt durch die logistischen Gegebenheiten sei es nicht anders möglich.
Dass radioaktive Abfälle zurückbleiben sollen, stört die Einwender sehr: Wir wollen eine Garantie, dass wir davon wieder befreit werden, denn unsere Niederungen sind gar nicht für ein Endlager geeignet, wendet sich die Burgerin Alma Kleist besorgt direkt an Umweltminister Dr. Robert Habek. Ein ähnlich flammendes Plädoyer brachte der Umweltschützer Dr. Karsten Hinrichsen vor. Natürlich wollen wir alle, dass das AKW Brunsbüttel zurückgebaut wird, aber nicht um den Preis, dass wir alle verseucht werden, stellte er fest. So ein Erörterungstermin sollte aus meiner Sicht dazu dienen, dem Strahlenschutz Vorrang zu geben vor den wirtschaftlichen Interessen von Vattenfall, wünscht er sich.
Die Minimierung der Strahlung sehen wir bis jetzt nicht, warf auch Rainer Guschel aus dem BUND-Landesvorstand ein. Der BUND wird dieses Verfahren sehr aufmerksam verfolgen und notfalls auch juristische Konsequenzen ziehen, machte er deutlich.
Hinrichsen ärgerte sich besonders darüber, dass sich die Politik von der dreisten Antragsstellung des Kraftwerkbetreibers habe unter Druck setzen lassen. Doch das wies Umweltminister Robert Habeck entschieden zurück. Mir jedenfalls hat Vattenfall nicht gedroht, stellte er klar. Auch aus dem Ministerium sei ihm nichts derartiges zu Ohren gekommen. Der Vorwurf, dass wir Strahlenschutz gering achten würden und dass wir Günstigkeits und Billigkeitsüberlegungen Vorrang einräumen würden, ist falsch! Es geht bei all dem, was wir tun darum, die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, merkte er an und räumte ein: Wir, die Gesellschaft, haben einen historischen Fehler begangen, aber er wird nicht geringer, wenn wir nicht versuchen, dieses Problem jetzt zu lösen. Ein Atomkraftwerk bestehe bis zu 97 Prozent auch aus nicht radioaktiv belastetem Material, so der Minister. Dieses Material müsse aus Praktikabilitätsgründen und weil es nicht radioaktiv verseucht ist, anders behandelt werden. Die Kritik an der Atomkraft darf nicht dazu führen, dass wir handlungsunfähig werden bei der Beendigung er Atomkraft.
Eine Entscheidung über den Vattenfall-Antrag ist als Ergebnis des Erörterungstermins nicht vorgesehen. Die Veranstaltung diene in erster Linie der Informationsgewinnung der Genehmigungsbehörde und weniger der Bürgerinformation, erklärte Verhandlungsleiter Dr. Dr. Jan Backmann, Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit und Strahlenschutz im Umwelt-Ministerium. Das Verfahren ist bis 2017 angesetzt, dann soll es eine Entscheidung geben.Kerstin Asmussen
Re: 06.07.2015: Kraftwerks-Rückbau: Erörterung im Juli. WZ vom 30.04.2015
WZ vom 09.07.2015:
Einwender verlassen verärgert den Raum Brunsbüttel
Die Vattenfall-Pläne zum Rückbau des Kernkraftwerks Brunsbüttel stoßen bei der Bürgerinitiative Unterelbe auf Ablehnung: Wir haben nicht einfach so den Raum verlassen. Wir haben einen sehr gehaltvollen Antrag auf Beendigung des Termins gestellt, sagt Karsten Hinrichsen von der Bürgerinitiative nach der vom Umweltministerium angesetzten zweitägigen Erörterung im Elbeforum. Im Erörterungstermin hätten sich die Einwender zunehmend nicht ernst genommen gefühlt, weil ihre Forderung nach detaillierten Antragsunterlagen systematisch von Kraftwerksbetreiber Vattenfall und dem Energiewende-Ministerium verweigert worden sei, so Hinrichsen.
Im Verlauf der Veranstaltung beantragten die Einwender, die Erörterung zu vertagen ohne Erfolg. Das Ministerium hatte schon vorgesorgt und für so einen Fall eine Maschinen geschriebene Ablehnung dabei, ärgerte sich Hinrichsen gestern. Aus diesem Grund verließen die fünf zuletzt noch übrig gebliebenen Einwender am Dienstag in der letzten Stunde der Erörterung den Raum.
Wir brauchen die kritischen Hinweise, um zur bestmöglichen Entscheidung über die Anträge zu kommen. Ich hoffe aber sehr, dass sich die Kritik am Rückbaukonzept nicht im Ergebnis gegen den Rückbau richtet und ihn auf Jahre blockiert. Das wäre genau das Gegenteil von dem, wofür wir als Atomkraftgegner immer gekämpft haben, erklärte Umweltminister Robert Habeck (Grüne) dazu.
Gegen 18 Uhr endete am Dienstagabend die Veranstaltung einen Tag früher als angesetzt. Wir werden jetzt versuchen, unseren Standpunkt möglichst vielen Leuten weiter deutlich zu machen, dass wir den Antrag von Vattenfall als große Gefährdung für die Menschen ansehen, sagt Hinrichsen. Die Veranstaltung habe zwar durchaus einen gewissen Informationswert gehabt, doch die Anträge seien sehr schwammig gewesen, beklagt der Umweltschützer.
Der Vattenfall-Antrag wird nun vom Ministerium weiter geprüft. Sprecherin Nicola Kabel: Selbstverständlich muss Vattenfall weitere Unterlagen ergänzen.