18.10.2014: Protestaktion gegen Atommüll in Glückstadt
18.10.2014: Protestaktion gegen Atommüll in Glückstadt
Protestaktion gegen Atommüll Glückstadt
Im Rahmen der überregionalen Herbstkampagne gegen Atommüll findet Sonnabend, 18. Oktober, in Glückstadt eine große Aktion statt. Mitglieder der Grünen und der SPD aus Glückstadt und Umgebung laden dazu ein, an der Kundgebung am Hafenkopf in Glückstadt ab 11:30 Uhr teilzunehmen. Als Gäste haben sich Tobias Darge, Energie-Referent bei Robin Wood, Karsten Hinrichsen, Bürgerinitiative Brokdorf aktut, Mitglieder des Landtages und Kreistagsabgeordnete angekündigt. Um 5 vor Zwölf (11:55 Uhr) wird eine Demonstration entlang Am Fleth starten. Die Strecke führt vom Hafenkopf entlang Süderfleth bis Schwimmbad, dann zurück bis Höhe Deichstraße, zum Abschluss geht es einmal um den Marktplatz herum. Danach werden alle Akteure für Gespräche an Infoständen zur Verfügung stehen. Christine Berg von den Grünen: Es soll viel Lärm geben, um auf die Gefahren, die in jeglicher Weise mit Atommüll entstehen, aufmerksam zu machen.
WZ vom 13.10.2014
Re: 18.10.2014: Protestaktion gegen Atommüll in Glückstadt
WZ vom 20.10.2014:
Viel Lärm für den Atomausstieg Grüne und SPD hatten Sonnabend zur Demonstration aufgerufen/Auch Robin Wood beteiligte sich an der Aktion Glückstadt
Ordentlich Krach schlugen die rund 60 Teilnehmer der Anti-Atomkraft-Demonstration am Sonnabend in Glückstadt. Mit Trillerpfeifen und symbolischen Atommüllfässern machten sie auf ihrem Marsch durch die Innenstadt auf die Situation rund um Atomkraft und Atommüll aufmerksam. Aufgerufen zu der Demonstration hatten die Glückstädter Fraktionen der Grünen und der SPD.
Die Stadtvertreter Michael Kühl (SPD) und Christine Berg (Grüne) hatten die Organisation der Veranstaltung übernommen und begrüßten die Gäste. Auch Bürgervorsteher Paul Roloff zeigte Flagge auf der Demonstration. Eingeladen und gekommen waren darüber hinaus die Kreistagsabgeordneten Heinrich Voss und Christine von Bargen sowie der grüne Landtagsabgeordnete Bernd Voss. Toll, das so viele gekommen sind. Die Fahnen, die hier heute hoch gehalten werden, sprechen mir aus dem Herzen, freute sich Christine Berg. Gemeint waren damit die vielen Atomkraft? Nein Danke Flaggen.
Aber auch andere Statements unterstützten die Veranstalter bei ihrem Anliegen. So waren Mitglieder von Robin Wood aus Hamburg gekommen, um mit ihrem Banner Atomausstieg sofort! die Glückstädter zu unterstützen. Dazu wurde das Banner von einem mutigen Kletterteam sowohl am Hafen als auch am Marktplatz in luftiger Höhe jeweils zwischen zwei Fahnenmasten aufgehängt. Auch aus Brokdorf waren Unterstützer gekommen. Karsten Hinrichsen von der Initiative Brokdorf Akut hielt betonte unter anderem, dass die schlecht gelagerten Atommülls für die heutige und vor allem auch für die kommende Generation große Gefahren bereit hielten. Die Strahlenbelastung in den Atommüllkavernen ist so hoch, dass ein normal gesunder Mensch nach einem vierstündigen Aufenthalt dort tot ist. Die Politik gäbe zwar vor, den schnellen Ausstieg aus der Atomenergie zu wollen, ließe das in ihren Taten aber nicht erkennen. So sind nach seinen Angaben beispielsweise die Grenzwerte für Atommülllagerung allein in letzter Zeit zweimal nach oben korrigiert worden, und auch im europäischen Ausland setze sich die Bundesregierung nicht genügend für den Atomkraftausstieg ein. Wir alle können etwas tun, auch wenn nicht jeder die Zeit hat, sich aktiv zu engagieren. Wir alle können auf die erneuerbaren Energien umsteigen und auch für sie werben. Michael Kühl sah vor allem den radioaktiven Müll im Keller des stillgelegten Atommeilers Brunsbüttel als Gefahr an. Der Atommüll im Kreis Steinburg und in der Umgebung ist letztendlich nicht nur der Atommüll der Betreiber, sondern auch unser Atommüll, mit dem wir Jahrtausende leben müssen.
Aber auch um die Atommülltransporte, ging es bei der Demonstration. So läuft in Hamburg von Robin Wood gerade eine Kampagne an, die es zum Ziel hat, den Hamburger Hafen für Atommülltransporte zu sperren.
Das letzte Wort hatte der grüne Landtagsabgeordnete Bernd Voss. Die Energiewende ist auch zu verantworten durch die, die all die vielen Jahre, die wir uns schon engagieren und kämpfen, nicht aufgegeben haben. Wir brauchen die erneuerbaren Energien! In diesem Sinne freute er sich über die große Beteiligung in Glückstadt. Vor allem die Zusammensetzung der Demonstration zeige ihm, dass alle Bevölkerungsschichten ein Interesse am Atomausstieg zu haben scheinen. Die Teilnehmer gehen hier ja von fünf bis 85 Jahren. Claudia Jörgens