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Atommüll: Keine Strahlen-Grenzwerte. WZ vom 13.03.2012

Atommüll: Keine Strahlen-Grenzwerte. WZ vom 13.03.2012

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Atommüll in Brunsbüttel lagert ohne Strahlen-Grenzwerte
Kiel /lno

Für die Lagerung von schwach- und mittelradioaktivem Atommüll in
Kavernen, also kellerähnlichen Betonräumen, gibt es in Schleswig-Holstein nach Angaben von Vattenfall keine Strahlen-Grenzwerte.
Das teilte eine Sprecherin des Konzerns gestern mit. In einer Kaverne
mit Atommüllfässern im stillgelegten Kernkraftwerk Brunsbüttel in
Dithmarschen waren nach Angaben der Kieler Atomaufsicht bis zu 500
Millisievert Strahlenbelastung je Stunde gemessen worden. Ein
Arbeitnehmer in einem Kernkraftwerk darf maximal 20 Millisievert
Strahlung im Jahr ausgesetzt sein.


Die Sprecherin erläuterte, dass die 500 Millisievert Belastung direkt an
den Fässern gemessen worden seien. In der Raumluft erreiche die
Strahlung meist Werte von 30 bis 50 Millisievert je Stunde. Diese
Kavernen seien aber Sperrräume, die von Arbeitnehmern in der Regel nicht
betreten werden dürfen. Nach draußen ist laut Kieler Atomaufsicht keine
höhere Strahlung als gesetzlich erlaubt ausgetreten. Eine Anfang März
eingerichtete Messstelle überwacht ständig die mit Betonriegel
geschlossenen Öffnungen, die zudem versiegelt sind.


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Atommüll: Kreis-Grüne sprechen von Skandal
Brunsbüttel
Dithmarschens Grüne bezeichnen den Umgang mit der jüngsten Panne im
Brunsbütteler Kernkraftwerk als nicht hinnehmbar. „Die Atomindustrie
führt uns wieder einmal eindringlich vor Augen, wie sie Sicherheit im
Umgang mit gefährlicher Radioaktivität versteht. Vertuschen, vergraben,
vergessen ist bis heute die Handlungsmaxime. Offenheit und Information
haben keinen Platz im Umgang mit der Atomenergie“, kritisieren Daniela
Meyer und Peter Mohrfeldt vom Kreisverband der Grünen. Und: „ Es ist ein
Skandal, dass auch das zuständige Ministerium in Kiel sich diesem
Verhalten anschließt und die Bevölkerung und auch den Kreis nicht
informiert.“