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„Brokdorf-akut“ verwahrt sich gegen Vorwurf der „Angstmache“. WZ vom 21.05.2014

„Brokdorf-akut“ verwahrt sich gegen Vorwurf der „Angstmache“. WZ vom 21.05.2014

„Brokdorf-akut“ verwahrt sich gegen Vorwurf der „Angstmache“
Wewelsfleth/Brokdorf /rg

Nachdem die Ergebnisse des Krebsregisters und der Bodenproben-Untersuchung für Wewelsfleth bekannt gegeben worden waren, hatte die Bürgerinitiative „MIT Kernenergie“ der Initiative „Brokdorf-akut“
„vorverurteilende und angstmachende Meinungsmache“ vorgeworfen (wir
berichteten). Dagegen verwahrt sich nun in einer Pressemitteilung
„Brokdorf-akut“.


Deren Sprecher Karsten Hinrichsen betont: „Die Initiative ‚Brokdorf-akut‘ setzt sich dafür ein, dass die Ursache für das signifikante Krebscluster in Wewelsfleth gefunden wird.“ „Brokdorf-akut“
habe vom Sozialministerium gefordert, als mögliche Verursacher die
Bodenbelastung, die Werft und das AKW Brokdorf zu untersuchen. „Eine
Vorverurteilung des AKW Brokdorf (und anderer möglicher Verursacher) hat
die Initiative gewissenhaft unterlassen“, unterstreicht er und fügt
hinzu: „Deshalb fordern wir von den AKW-Mitarbeitern Herrn Rathjen und Herrn Dr. Wink, zu einem sachlichen Informationsaustausch zurückzukehren. ‚Brokdorf-akut‘
verwahrt sich gegen derartige Unterstellungen. Die Initiative hat weder
behauptet, dass die Ursache für die vielen Krebserkrankungen in
Wewelsfleth im Boden oder im Atomkraftwerk liegt. Diese Punkte waren –
unter anderen – vom Krebsregister als denkbare Quellen genannt worden.
Klar ist heute, dass der Boden offenbar nicht die Ursache ist. “ Auch
die Behauptung von „MIT Kernenergie“, die Bewohner hätten nun die
Gewissheit, dass das Kernkraftwerk Brokdorf für keinerlei
Krebserkrankungen in ihrem Dorf verantwortlich sei, will „Brokdorf-akut“
so nicht stehen lassen. Das Krebsregister habe sich vorsichtiger
geäußert. Hinrichsen zitiert: „Schlüssige Hinweise für das Kernkraftwerk
Brokdorf als Ursache lassen sich aus den Daten nicht ableiten.“ Das
Sozialministerium habe eine zufällige Häufung vermutet oder Ursachen im
Bereich des persönlichen Lebensstils. Dies zeige letztlich nur, „dass
gesicherte Erkenntnisse noch immer fehlen, und hilft nicht wirklich
weiter“, meint Hinrichsen.


Mittlerweile lägen neuere Daten des Krebsregisters vor, wonach ab
2009 die Werte des Krebskatasters für Wewelsfleth wieder im
Normalbereich liegen. Hinrichsen: „Das ist sehr erfreulich und wichtig
nicht nur für die Wewelsflether. Die Ursache für die jahrelang erhöhten
Werte liegt dagegen weiterhin im Dunkeln.“ Er führt weiter aus, dass die
Initiative „Brokdorf-akut“ die Gemeinde
unterstützt habe und verweist auf ein Gespräch im März 2012 mit dem
zuständigen Sozialministerium in Kiel. Dabei habe die Initiative unter
anderem angeregt, in Wewelsfleth den Boden zu untersuchen, um
Belastungen als denkbare Ursache einschätzen zu können. Außerdem habe
das Sozialministerium das Bundesumweltministerium Anfang 2013 auf Bitten
von „Brokdorf-akut“ um Unterstützung bei der
Aufklärung der Auswirkungen von Niedrigdosisstrahlung durch das AKW
Brokdorf gebeten. „Die Antwort liegt noch nicht vor.“ Hinrichsen betont,
„‚Brokdorf-akut‘ hält es für falsch, die
Ursachenklärung abzubrechen“ und verweist auf die jahrelange
überdurchschnittliche Krebsrate in Wewelsfleth.