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Bürgerinitiative wehrt sich gegen Vorwürfe. WZ vom 17.10.2008

Bürgerinitiative wehrt sich gegen Vorwürfe. WZ vom 17.10.2008



Bürgerinitiative wehrt sich gegen Vorwürfe


Brunsbüttel/sh:z

– Mit einem Offenen Brief reagiert die Bürgerinitiative Gesundheit
und Klimaschutz Unterelbe (BI) auf den Vorwurf von Bettina Morlok,
Geschäftsführerin der Südweststrom (SWS), die BI würde die
Öffentlichkeit mit Falschmeldungen verunsichern. „Diesem Eindruck
treten wir entgegen“, betont Dr. Karsten Hinrichsen im Namen der
Bürgerinitiative.


Wie Dr. Arne Firjahn bereits erläutert habe, „haben einige der an
der SWS beteiligten Gemeinden (oder sogar alle?) keine Kenntnis davon,
dass Iberdrola aus dem Projekt ausgestiegen ist“. Da sei es keine
Falschmeldung, wenn Dr. Firjahn nach erstmaligem Bekanntwerden dieser
Tatsache von einem Ausstieg spräche. Zumal Bettina Morlok die Tatsache,
dass Iberdrola nicht (mehr) dabei ist, in ihrer Pressemitteilung
bestätigt habe.


Des weiteren bemängelte die Geschäftsführerin, dass es „typisch für
die BI“ sei, sich nicht bei Fachleuten zu erkundigen. Hinrichsen: „Ein
Anruf bei uns hätte genügt, und wir hätten die Gründe darlegen können."
Dem Vorwurf widerspreche er auch ausdrücklich, denn „die BI hat sofort,
als erste Hinweise kamen, dass Iberdrola aus dem Projekt ausgestiegen
sei, versucht, bei SWS und Iberdrola Informationen einzuholen“. Es
seien aber keine preisgegeben worden. Deshalb äußerte Dr. Firjahn die
Vermutung, „dass der Ausstieg von Iberdrola so lange nicht kommuniziert
werden sollte, bis ein neuer Partner gefunden worden ist". Hinrichsen
hält diese Einschätzung für plausibel. Aus seiner Sicht habe es den
Anschein, dass die SWS-Geschäftsführerin das
Wegbrechen des Mehrheitsbeteiligten nicht veröffentlicht haben wollte.
Und Morlok halte der BI vor, dass „Informationsangebote grundsätzlich
nicht angenommen" würden. Hinrichsen dazu: „Ich möchte anmerken, dass
das Wörtchen ‚grundsätzlich‘ etwas ungerecht ist.“ Auch gegenüber der
SWS habe die BI „nämlich ein gesteigertes Interesse an Informationen
aus erster Hand“. Er erinnert an einen kurzen E-Mail-Kontakt, der nur „geringe Auskunftsfreude“ zur Folge gehabt habe. Jetzt würde die BI sehr gern das Gesprächsangebot annehmen.


Einige Fragen an die Geschäftsführerin haben die Mitglieder der Bürgerinitiative schon jetzt formuliert:


1. „Hat es überhaupt jemals einen Kooperationsvertrag zwischen Iberdrola und SWS gegeben?“


2. „Haben Sie noch nach dem Ausstieg von Iberdrola Stadtwerke als
Gesellschafter angeworben mit dem Hinweis darauf, dass Iberdrola mit 51
Prozent beteiligt ist?“


3. „Wie aussichtsreich sind Ihre Verhandlungen mit einem (welchem)
Versorgungsunternehmen, wenn Sie schon seit Anfang des Jahres Gespräche
führen?“


4. „Warum plant die SWS nicht auch (so wie jetzt Iberdrola)
Gaskraftwerke (GuD), und zwar dort, wo genügend Abnehmer für die
anfallende Abwärme vorhanden sind? Das Problem der Klimarelevanz würde
sich zumindest entspannen.“