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"Dioxingefahr: Initiative will Aufklärung", Hamburger Abendblatt - 08.11.2008

"Dioxingefahr: Initiative will Aufklärung", Hamburger Abendblatt - 08.11.2008

Haseldorf - 8. November 2008

Dioxingefahr: Initiative will Aufklärung

In den Elbmarschen herrscht weiterhin Unsicherheit über die Bedeutung der Dioxinfunde in der Leber von Rindern und Schafen. Jetzt hat sich zwar nicht die heimische Bürgerinitiative aus Haseldorf, dafür aber die benachbarte BI Gesundheit und Klimaschutz Unterelbe in einem offenen Brief an das Umweltministerium zu Wort gemeldet. Die Initiative, die besonders im Raum Brunsbüttel aktiv ist, fordert, "sämtliche Verfahren im Zusammenhang mit der Genehmigung der geplanten Kohlekraftwerke" auszusetzen - zumindest so lange, bis die Vorbelastung zweifelsfrei gemessen ist.

Die Ursache für die Dioxinfunde in der Tierleber scheint nach den Angaben der Gutachter, die für das Kieler Ministerium tätig sind, klar: Die Tiere haben die gefährlichen Stoffe beim Fressen aufgenommen - allerdings nicht über die Pflanzen sondern direkt aus dem Boden. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um Altlasten aus Betrieben in der ehemaligen DDR und Tschechien, die über die Elbe angespült worden sind und auf den ehemaligen Überschwemmungsflächen liegen. Vertreter von Kreis und Landesbehörden verhandeln jetzt mit den Landwirten, wie diese Belastung für die Tiere gesenkt werden kann.

Das reicht für die Bürgerinitiative jedoch nicht aus. Die BI-Sprecher befürchten zudem, dass durch Müllverbrennungsanlagen die Dioxinbelastung noch zunimmt. In Stade wird eine neue Müllverbrennung, etwa doppelt so groß wie in Tornesch, gebaut, die in einem Jahr in Betrieb gehen soll.