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Flammender Protest gegen Kohle

Flammender Protest gegen Kohle

Flammender Protest gegen Kohle

Greenpeace: Kraftwerke in Brunsbüttel können noch verhindert werden

Von Beate Meißner

Brunsbüttel – Weitab „vom Schuss“, vor dem Gelände, auf dem Electrabel den Bau eines Kohlekraftwerkes plant, brannten gestern am späten Nachmittag drei Meter hohe Buchstaben: Greenpeace Deutschland protestierte damit gegen die geplanten insgesamt drei Kraftwerke in der Schleusenstadt.

Ein paar Autos fahren vorbei, aber es hält niemand an. Bei dem Wetter kein Wunder: Von Klimaerwärmung war gestern auf der Südseite absolut nichts zu spüren. Doch auch eiskalter Schneeregen und beißender Wind können die Aktivisten von Greenpeace Deutschland aus Hamburg nicht von ihrer Aktion abhalten.

„In der Innenstadt nützt so etwas nicht viel“, erklärt Sprecherin Melanie Manegold. Sie protestierten lieber dort, wo die Kraftwerke geplant seien – diese Bilder seien es, die wirkten. Das große gelbe Banner mit der Warnung „Kohlekraft verheizt das Klima!“ und der drei Meter breite und ebenso hohe brennende Schriftzug CO2. „Damit protestieren wir symbolisch gegen die Verbrennung von Kohle und den Ausstoß von Kohlendioxid“, so Manegold.

Da in Deutschland 27 neue Kohlekraftwerke geplant sind, ist Brunsbüttel nur eine Station der bundesweiten Protestaktion – aber eine wichtige. Schließlich seien hier drei Kohlekraftwerke vorgesehen. Allein das von Electrabel stoße jährlich 4,5 Millionen Tonnen CO2 aus, die Folgekosten für das Klima beziffert die Greenpeace-Aktivistin auf „knapp 40 Milliarden Euro“. Das sei mit den Klimaschutzzielen der Bundesregierung nicht zu vereinbaren, weil Kohlekraftwerke mindestens 40 Jahre lang liefen, der Ausstoß von Kohlendioxid durch den Bau neuer Werke noch steige. Aber: „Es gibt noch die Möglichkeit, alle Kraftwerke in Brunsbüttel zu verhindern“, ist Melanie Manegold überzeugt. „Es gibt genug Beispiele in Deutschland, wo nicht gebaut wird, weil der lokale Protest so stark war.“

In der Schleusenstadt wird das schwer, das weiß sie: „Die Politiker und der Bürgermeister sind dafür.“ Aber noch seien die Verfahren nur eingeleitet, nicht abgeschlossen: „Wenn es der politische Wille ist, sind die Werke zu verhindern.“ Bei den Genehmigungsverfahren will Greenpeace allerdings nicht auftreten: „Nur als Betroffene kann man Klage einreichen.“

Statt auf Kohle („Die ist Gift fürs Klima“) setzt Greenpeace auf kleine dezentrale Kraftwerke, bei denen mit Hilfe von Kraft-Wärme-Kopplung nicht nur Strom, sondern auch Wärme erzeugt wird, die also wesentlich effizienter arbeiten.

Die Kraft-Wärme-Kopplung war eine der Fragen, die bei der ersten öffentlichen Vorstellung der Kraftwerkspläne von Electrabel in der erste Septemberhälfte auftauchten. Der örtliche Projektleiter Frank Albers gestand damals, dass es an Abnehmern für die Wärme mangele. Die Stadt käme dafür nicht in Frage, andere Kunden, die sich für Wärme in nennenswerter Menge interessierten, konnten nicht gefunden werden.

 

DLZ-online 10.12.2008



Re: Flammender Protest gegen Kohle

Hier der Artikel zum selben Thema von der WZ vom 10.12.2008



Flammender Protest
Brunsbüttel/sh:z

– Als feurigen Protest gegen das von Südweststrom geplante Steinkohlekraftwerk in Brunsbüttel haben Greenpeace-Aktivisten
gestern am Brunsbütteler Elbehafen einen rund drei Meter breiten und
ebenso hohen brennenden „CO2“-Schriftzug entzündet. Neben der
gasgespeisten Fackel warnte ein Banner „Kohlekraft verheizt das Klima!“.


Greenpeace fordert den Baustopp für das geplante Kraftwerk, das mit
einem geplanten Kohlendioxidausstoß von 9,16 Mio. Tonnen pro Jahr
Klimafolgekosten in Höhe von 75 Milliarden Euro verursache. „Der Bau
neuer Kohlekraftwerke ist mit den Klimaschutzzielen der deutschen
Regierung unvereinbar. Kohle ist Gift fürs Klima“, erklärte Melanie
Manegold, Sprecherin von Greenpeace vor Ort. „Eine solche Anlage läuft
mindestens 40 Jahre lang. Wer auf Kohle setzt, zementiert bis zur
Jahrhundertmitte eine klimaschädliche und nicht zukunftsfähige
Energieversorgung.“