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Kohlekraft unrentabel? WZ vom 14.11.2008

Kohlekraft unrentabel? WZ vom 14.11.2008



Kohlekraft unrentabel ?
Brunsbüttel/Berlin/rp

– Windenergie contra Kohlekraft in Brunsbüttel: Der Offshore-Strom
läuft dem fossilen Energieträger Steinkohle den Rang ab. Das geht aus
einer Untersuchung der Universität Flensburg zu den geplanten vier
Kraftwerksblöcken in Brunsbüttel hervor.


„Die Ökonomie arbeitet für den Klimaschutz und für die Gegner neuer
Kohle- und alter Kernkraftwerke", sagte Professor Olav Hohmeyer von der
Universität Flensburg, der die Arbeit betreut hat, bei einem
Pressegespräch in Berlin. Bei der Einspeisung in Stromnetze mit
begrenzter Kapazität habe nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG)
der Offshore-Windstrom Vorrang, der noch dazu „zu Betriebskosten von praktisch Null Cent“ an der Küste ankomme.


Für Frauke Wiese, Diplom-Wirtschaftsingenieurin
und Autorin der Studie, steht daher zweifelsfrei fest: „Selbst wenn die
Transportkapazität des Stromnetzes an der Nordseeküste bei Brunsbüttel
parallel zum bevorstehenden Auf- und Ausbau der Offshore-Windkapazitäten stark ausgebaut wird, kämen die derzeit geplanten vier 800-Megawatt-Kohleblöcke übers Jahr nicht mehr ausreichend lange zum Einsatz, um wirtschaftlich arbeiten zu können.“


Sie macht folgende Rechnung auf: Die vier neuen Kohleblöcke könnten
durch den Vorrang der Windenergie statt der kalkulierten 7000 bis 8000
Volllaststunden im Jahr lediglich maximal 6190 Volllaststunden Strom
ins Netz einspeisen – „Zu wenig, um eine Rendite abzuwerfen.“