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Kommt der australische Giftmüll doch zu uns? WZ vom 26.11.2008

Kommt der australische Giftmüll doch zu uns? WZ vom 26.11.2008



Kommt der australische Giftmüll doch zu uns?
Brunsbüttel/ge

– Kommt der australische Giftmüll jetzt doch nach Brunsbüttel (Kreis
Dithmarschen)? Umweltschützer vom „National Toxic Network“ (NTN) in
Australien haben erfahren, dass die australische Firma „Orica“
weiterhin plant, 22 000 Tonnen Hexachlorbenzol-Giftmüll
in Deutschland zu entsorgen. Schon am Freitag soll diese Entscheidung
offiziell verkündet werden. Laut NTN hält sich ein hochrangiger Manager
der Firma „SAVA“ bereits zu Geheimgesprächen mit „Orica“ im Land auf.
„SAVA“ betreibt in Brunsbüttel eine Sondermüllverbrennungsanlage.


Die Umweltschützer von Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) sind
alarmiert. „Das Fungizid Hexachlorbenzol ist eines der gefährlichsten
Chemiegifte der Welt, zählt zum dreckigen Dutzend“, sagt Bund-Landesgeschäftsführer Hans-Jörg
Lüth (58). „Australien könnte eigene Anlagen zur Entsorgung schaffen,
aber offenbar ist es lukrativer, den Müll einmal um die Erde zu
fahren.“ Der BUND warnt Schleswig-Holsteins
Umweltminister Dr. Christian von Boetticher (CDU): Niemand kann das
Land zwingen, den Giftmüll abzunehmen. Die Bevölkerung um Brunsbüttel
ist durch Atomkraftwerke, Chemieindustrie und „SAVA“ bereits genug
belastet, die Verbrennung von Australiens Giftmüll wäre
unverantwortlich.