PV-Anlage auf Mülldeponie Kanalstrich beschlossen. WZ vom 05.09.2011
Photovoltaikanlage auf Mülldeponie Kanalstrich beschlossen
Ecklak /js
Einmütigkeit herrschte in der Gemeindevertretung Ecklak. Geschlossen
fasste sie unter Vorsitz von Bürgermeister Heino Evers den
Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 3. Dieser wird
vorhabenbezogen für den Bau einer Photovoltaikanlage auf der
kreiseigenen Mülldeponie Kanalstrich aufgestellt. Gleichzeitig
bewerteten die Abgeordneten die eingegangenen Stellungnahmen und gaben
grünes Licht für den Durchführungsvertrag mit dem Investor, der Möhring
Kraftwerke XI GmbH & Co.KG.
Deren Chef Sascha Möhring begrüßte den neuen Vertrag, in den die Verwaltung des Amtes
Wilstermarsch noch einige Änderungen eingearbeitet hatte. Die PV-Anlage
wird auf einer 2,4 Hektar großen Teilfläche der Mülldeponie errichtet
und ist auf eine Leistung von 3,7 Megawatt ausgelegt.
Die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange sowie von zwei Privatpersonen erläuterte Gudrun Trautmann. Die Architektin für Stadtplanung aus Neubrandenburg war mit der
Planaufstellung beauftragt worden. Sie trug vor, dass beispielsweise
die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Steinburg im Rahmen des
Artenschutzes die Auswirkung der geplanten Freiflächen-Photovoltaikanlage
auf Zugvögel geprüft haben wollte und das archäologische Landesamt
Anspruch auf mögliche archäologische Funde anmeldete. Was sollen wir
auf einer Mülldeponie schon archäologisch Bedeutsames vorfinden? fragte
Bürgermeister Evers erstaunt.
Der Nabu Schleswig-Holstein legt Wert auf den
Erhalt der Gehölzstruktur im Randbereich der Deponie als Lebensraum für
Kleintiere, während die Wasserbehörde des Kreises eine Garantie für die
Standsicherheit der Deponie fordert.
Private Einwender meldeten Bedenken gegen die Ausweisung von Teilflächen ihrer landwirtschaftlichen Flächen für ein Biotop-Verbundsystem
und gegen eine zu weit gehende Forderung nach Ausgleichsflächen an,
weil sie darin eine Existenzgefährdung befürchteten. Diese Bedenken
räumte Gudrun Trautmann aus: Die Gemeinde trägt diese Ausweisung nicht
mit!
Positiv bewerteten die Gemeindevertreter die Fortschreibung des
Regionalplanes IV. Das zuständige Kieler Ministerium hat dem Wunsch der
Gemeinde entsprochen, die bestehenden Windkraftanlagen auf dem
Gemeindegebiet in die Ausweisung von Windeignungsflächen aufzunehmen.
Damit wird zukünftig ein Repowering der bestehenden Anlagen möglich
gemacht. Wir wollen damit das, was wir haben, langfristig schützen,
kündigte Evers an. Er freute sich, dass im Gegensatz zum Kreis Steinburg
das Land nun die Wünsche der Gemeinde berücksichtigt habe. Der Landrat
soll nun nicht auf die Idee kommen, das wieder zu kippen, scherzte
Evers.