Schwerlast-Umschlag im Elbehafen. WZ vom 15.12.2014
Schwerlast-Umschlag im Elbehafen
Kombinierte Fracht auf Wasser und Straße: Brunsbüttel Ports arbeitet mit Spezial-Spedition Universal Transport zusammen
Brunsbüttel
Der Elbehafen will sich für schwere Stückgüter, etwa Transformatoren für Umspannwerke, empfehlen. Dazu wird Hafenbetreiber Brunsbüttel Ports heute in Hamburg mit der auf Schwerlast-Fuhren spezialisierten Firma Universal Transport aus Paderborn eine Kooperation vereinbaren. Zugleich wird am Elbehafen eine Fläche als Stellplatz für schwere Güter ausgebaut.
Die 7000 Quadratmeter große Grundstücksfläche des mittlerweile abgerissenen Verwaltungsgebäudes am Elbehafen ist gegenwärtig eine Großbaustelle. Lkw, Radlader und Bagger sind im Dauereinsatz, um Kies heranzukarren und auf der Fläche zu verteilen. Hier entsteht eine neue Lagerfläche vorrangig für Stückgüter, erzählt Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports. Die Oberfläche des Geländes soll schließlich mit einer massiven Betondecke befestigt werden, um geeignet zu sein für schwere Lasten und Gefahrgüter. Die Betondecke werde so ausgelegt, dass keine möglicherweise austretenden Flüssigkeiten in den Boden gelangen können, betonte Schnabel. Die Arbeiten sollen im Frühjahr 2015 abgeschlossen sein. Die Baukosten bezifferte Schnabel mit rund einer Million Euro.
Wir merken, dass es in der Transportwirtschaft zunehmend schwieriger wird, Schwertransporte über Straßen abzuwickeln, sagt Schnabel und nennt das Beispiel eines Transports aus Niedersachsen nach Schleswig-Holstein, der über Berlin abgewickelt werden musste, weil andere Routen nicht zur Verfügung gestanden hätten. An dieser Problematik setzt die Kooperation von Hafenbetrieb und Spedition an: Dort, wo es möglich und sinnvoll ist, sollen Lasten auf Binnenschiffen nach Brunsbüttel, Rendsburg oder Glückstadt abgewickelt werden. Wir wollen Universal Transport ja nicht das Geschäft wegnehmen, betont er, wir wollen unsere maritime Kompetenz einbringen. Die Verknüpfung von Transportwegen auf dem Wasser und der Straße spare Zeit und damit Kosten und komme letztlich den Bürgern zugute, weil die Straßen weniger belastet würden.
Erfahrung in der Zusammenarbeit sammelten die beiden Logistiker bei einem Umschlagprojekt im Sommer dieses Jahres. Universal Transport hatte über den Brunsbütteler Elbehafen einen Transformator mit über elf Metern Länge, einer Breite und Höhe von jeweils rund vier Metern und einem Gewicht von 261 Tonnen verladen. Hinzu kamen zwei Radiatorenbatterien mit Einzelgewichten von 32 Tonnen. Die Ladung wurde vom Binnenschiff mit Hilfe eines Schwimmkrans auf einen Spezial-Lkw umgeschlagen.
Von der umfangreichen Expertise der Schramm-Group im wasserseitigen Umschlag von Projektladung durften wir uns bereits selbst als Kunde überzeugen. Bis zum ersten Kooperationsgespräch hat es danach nicht lang gedauert, sagt Holger Dechant, Geschäftsführer von Universal Transport.
Im Mittelpunkt der gemeinsamen Aktivitäten ist zunächst die Metropolregion Hamburg. Die Schramm-Group, zu der Brunsbüttel Ports gehört, und Universal Transport planen neben dem gemeinsamen operativen Geschäftsfeldern auch gemeinsame Marketingaktionen. Schnabel: Die Kooperation eröffnet uns ferner die Möglichkeit, gemeinsam weitere Geschäftsfelder zu intensivieren, wie beispielsweise die Lagerung von Schwer- und Stückgütern. Dafür kommt dann die Fläche ins Spiel, die gerade angelegt wird.
Ralf Pöschus/JochenSchwarck