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Stadt befürchtet Schwächung des Industriestandortes

Stadt befürchtet Schwächung des Industriestandortes

Stadt befürchtet Schwächung des Industriestandortes

Nachbesserung am Landesentwicklungsplan gefordert – Bauausschuss diskutiert Stellungnahme

Von Stefan Schmid

Brunsbüttel – Wie schon andere Kommunen vor ihr fordert auch die Stadt Änderungen am Entwurf des Landesentwicklungsplans.

Bis Ende September müssen alle Dithmarscher Kommunen dem Kreis ihre Stellungnahme zum Entwurf des vom Innenministerium vorgelegten Landesentwicklungsplan (LEP) abgeben. Der LEP soll die Entwicklung des Landes und dessen Regionen bis 2025 als Ziele der Planung festschreiben und den bestehenden Landesraumordnungsplan ablösen.

Den Mitgliedern des Bauausschuss lag jetzt die Stellungnahme der Stadt zur Beratung auf dem Tisch. Die Politiker sind sich mit der Verwaltung in der Kritik einig, dass der Industriestandort und dessen Entwicklungspotenzial im LEP nicht immer deutlich zum Ausdruck kommt. Das fängt schon bei den Landesentwicklungsachsen an, die im LEP nur entlang der Autobahnen verlaufen. Die Anbindung Brunsbüttels durch die B 5 nach Itzehoe wird nicht erwähnt. „Brunsbüttel liegt damit nicht an einer Entwicklungsachse“, schlussfolgert das Rathaus. „Die Ost-West-Achse fällt mal wieder unter den Tisch“, bedauerte Michael Karstens-Süfke (SPD) in der Sitzung.

Obwohl die A 20 mit westlicher Elbquerung ein Ziel der Landesplanung sein soll, fordert die Stadt eine Aussage zu einem dreispurigen Ausbau der B 5. „Das gehört unbedingt in den Plan hinein“, meinte Ausschussvorsitzender Bernd Ußkilat (SPD). Sein Parteifreund Rolf Fischer wünschte sich allerdings die Verbesserung auf „vierspurig“, was von den anderen Ausschussmitgliedern unterstützt wurde.

Dem ersten Stadtrat Dr. Kai Schwonberg (WIR) fehlt im Plan der Hinweis auf eine vernünftige Anbindung Brunsbüttels durch die Bahn. Auch diese Meinung teilte das Gremium, gleichwohl wies Jens Magnussen (CDU) darauf hin, dass es einen generellen Masterplan des Landes zur Bahn gebe.

Weiter fordert die Stadt, dass Brunsbüttel im LEP ausdrücklich als Standort für Großkraftwerke zur Energieversorgung erwähnt wird. Scharfe Kritik gibt es an der Tatsache, dass Brunsbüttel als Einspeisepunkt für den Offshore-Windstrom genannt wird. „Das lehnen wir kategorisch ab“, betonte Fachbereichsleiterin Astrid Gasse, denn: „Diese Offshore-Windtrassen blockieren wichtige Produktleitungen der Industrie und erschweren die Entwicklung des Industriegebiets.“

Auch der Ausbau des Elbehafens in östlicher als auch in westlicher Richtung müsse ein Ziel der Landesplanung sein, fordert die Stadt weiter. Einstimmig passierte die etwas veränderte Stellungnahme zum LEP den Bauausschuss.

DLZ-online, 24.07.2008