Umfrage zeigt: Kaum Befürworter für Biogasanlage. WZ vom 03.07.2012
Umfrage zeigt: Kaum Befürworter für Biogasanlage
Burg/St. Michaelisdonn /spi
Ende März erhielten die Haushalte des Amtsbereiches Burg-St. Michaelisdonn
achtseitige Befragungsbögen zur Energiepolitik. Die Technische
Universität ClausthalZellerfeld hatte das Konzept erarbeitet. Den
Auftrag hatte das Energiebüro St. Michaelisdonn erteilt. Zweck der
Umfrage war es, eine Studie zu erarbeiten, welche für die künftige
Energiepolitik hilfreich sein könnte. Professor Dr. Roland Menges von
der Uni Clausthal stellte dem Wirtschaftsausschuss des Amtes die
Ergebnisse vor. Mit erarbeitet hatten die Studie die Studenten Gregor
Beyer und Tony Reiner. Rund 5000 Fragebögen waren an die Haushalte
verschickt worden, knapp zehn Prozent davon kamen wieder zurück. Das
ist ein zufriedenstellendes Ergebnis, sagte Menges.
Erfreulich war das Ergebnis für die Bioenergieregion keineswegs, denn
für eine Biogasanlage fanden sich nur wenig Befürworter. Ganz klar ging
jedoch aus der Umfrage hervor, dass nur wenige Bürger bereit sind, mehr
Kosten für derartige Energie aufzubringen. Die Ergebnisse waren stark
auf den Wohnsitz bezogen. Rund 70 Prozent der Befragten die meisten
kamen nicht aus St. Michel hatten angegeben, sie würden die Ziele der
Bioenergieregion nicht kennen. Dazu gehört, bis 2038 den Energiebedarf
zu 100 Prozent selbst aus erneuerbaren Energien decken zu können. Das
Ergebnis: 48,5 Prozent der Befragten sind gegen eine Biogasanlage oder
andere konventionelle Energien, 24,6 dafür und 26, 8 unentschlossen. Das
Resultat gilt jedoch ebenfalls als wenig repräsentativ: Nur 132 Bögen
waren zurückgekommen, 37,3 Prozent stimmten für den Bau von
Biogasanlagen, 36,5 Prozent dagegen und 26,2 Prozent sind
unentschlossen.
Für Bürgermeister Volker Nielsen ist die Studie kein Maßstab auf den
sich die weitere Energiepolitik im Amtsbereich aufbauen lässt. Dafür
sind die Rückläufer zu gering. Allerdings: Ohne eine Biogasanlage werde
sich das Konzept der Bioenergieregion kaum umsetzen lassen. Die
bisherige stark umstrittene Anlage wurde Ende 2011 stillgelegt. Noch
gibt es kein neues Konzept. Zudem gab es für die Initiatoren einen
Dämpfer: Der Antrag für die zweite Förderphase durch den Bund wurde
abgelehnt. Nun muss nach anderen Zuschüssen gesucht werden.spi
Die Ergebnisse der Studie im Internet: www.energieregion-st-michaelisdonn.de.