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Widerstand gegen Australien-Müll wächst. WZ vom 28.12.2010

Widerstand gegen Australien-Müll wächst. WZ vom 28.12.2010

Widerstand gegen Australien-Müll wächst
Nyborg/Brunsbüttel /kea

Auch in Dänemark wird kein australischer Giftmüll entsorgt werden. Das
teilte die dänische Umweltministerin Karen Ellemann mit. Nachdem die
Länder Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein
die Entsorgung des toxischen Stoffs Hexachlorbenzol (HCB) abgelehnt
hatten, waren zunächst 6100 Tonnen des Giftmülls für die
Entsorgungsanlage „Kommunekemi“ in Nyborg bestimmt gewesen. Doch lokaler
Protest auf der Insel Fünen hat die Ministerin augenscheinlich
umgestimmt. Sie erklärte, dass „politischer Widerstand und Widerstand
aus der Bevölkerung es undenkbar machen, dass ein Schiff mit dem
Giftmüll nach Nyborg kommt“. Das australische Ministerium sei von dem
Sinneswandel bereits informiert worden und werde jetzt die Firma Orica,
die den Giftmüll zu entsorgen wünscht, informieren. Orica hatte stets
angegeben, dass in Australien keine Möglichkeit bestehe, den
hochgiftigen Stoff ordnungsgemäß zu entsorgen. Werke wie das in Nyborg
oder auch die Sonderabfall-Verbrennungsanlage
(SAVA) in Brunsbüttel könnten dies jedoch leisten. Kommunekemi in Nyborg
zeigte sich denn auch enttäuscht über die Entscheidung und sagte der
dänischen Zeitung Politiken, dass es das Unternehmen 50 Millionen Kronen
(umgerechnet etwa 6,7 Millionen Euro) kosten werde, wenn der Auftrag
verloren ginge. Umweltorganisationen stufen den Transport des Giftmülls
per Schiff aus Australien als sehr riskant ein.