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Wilfried Hansen: Energie als drittes Standbein. WZ vom 13.02.2009

Wilfried Hansen: Energie als drittes Standbein. WZ vom 13.02.2009



Energie als drittes Standbein
Brunsbüttel/rp

– Leichtfertig werde nicht mit der Gesundheit anderer umgegangen,
stellt Brunsbüttels Bürgermeister klar. „Wir wohnen hier und unsere
Kinder sollen hier auch leben können“, sagt Wilfried Hansen. Daran
würden die geplanten Kohlekraftwerke nichts ändern.


Im Gegenteil. Denn die Ansiedlung neuer Industrie stärke den
Standort. Zu Chemie und Hafen solle sich Energie als drittes Standbein
in Schleswig-Holsteins einzigem Industrierevier gesellen und so Brunsbüttel neue Perspektiven eröffnen.


Angesichts des demografischen Wandels sei es wichtig, für möglichst
langfristig ausgelegte Arbeitsplätze zu sorgen und Brunsbüttel so zu
mehr Attraktivität zu verhelfen, um junge Familien in die
Schleusenstadt zu holen.


Gleichzeitig, betont der Verwaltungschef, profitierte auch das Umland in einem 30-Kilometer-Radius
von der Realisierung der Projekte. Fremdfirmen fänden in den
Kraftwerken Auftraggeber und Beherbergungsbetriebe profitierten in der
Bauphase davon, weil sie die vielen auf den Baustellen Beschäftigten
unterbringen können.


Hansen unterstreicht: „Hier sollen rund sechs Milliarden Euro
investiert werden.“ In dieser Summe ist neben dem Kraftwerksneubau auch
die Investition für die Erweiterung der Kanalschleuse enthalten. Nicht
zuletzt muss, wenn alle drei Kraftwerksvorhaben realisiert werden, auch
der Hafen vergrößert werden.


Dass Brunsbüttel mit dem jetzt eingeschlagenen Weg auch Gegenwind
ins Gesicht schlägt, nimmt Hansen Ernst: „Wir haben alles sorgfältig
abgewogen.“ Er fragt aber auch: „Kernkraft wollen wir nicht, Kohle
nicht und Windkraft auch nicht – was wollen wir dann?“ Zudem betont
Hansen: „Wenn wir heute über ein Kohlekraftwerk sprechen, meinen wir ja
nicht die alten aus den 60er Jahren. Die gesetzlich festgelegten
Grenzwerte werden unterschritten.“


Seit Beginn der 90er Jahre werde über die Zukunft der
Energieversorgung in Deutschland geredet – ohne nennenswerte
Ergebnisse. „Es wurde viel Zeit vertan“, sagt der Verwaltungschef, „wir
könnten heute technologisch viel weiter sein.“