Altmaier sieht keine Chancen für unterirdische CO2-Speicherung
Das Bundesumweltministerium ist dem Eindruck entgegengetreten, dass Ressortchef Altmaier die unterirdische CO2-Speicherung in Frage stellt. Die Äußerungen des Ministers hätten sich nur auf die aktuelle Situation bezogen, erklärte ein Sprecher. Altmaier hatte gesagt, es gebe derzeit kaum Chancen für die Umsetzung der CCS-Technologie. Er sehe derzeit in keinem einzigen Bundesland eine politische Akzeptanz.
Debatte um CCS-Technologie: Altmaier gegen CO2-Speicherung
Treibhausgase im Boden entsorgen, um die Klimaerwärmung zu bremsen - das wollte die Bundesregierung in Deutschland erproben. Doch nun erteilt Umweltminister Altmaier dem Vorhaben eine Absage. Zustimmung findet die CO2-Entsorgung in Brandenburg.
Zu viel Protest: Altmaier sieht keine Chance für CCS-Projekte Potsdam/Berlin/Kiel /dapd /sh:z
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) sieht wegen des Widerstandes in der Bevölkerung keine Chancen für die unterirdische CO2-Speicherung in Deutschland. Wir müssen realistisch sein: Gegen den Willen der Bevölkerung ist eine Einlagerung von CO2 im Boden nicht durchzusetzen, sagte er gestern der Saarbrücker Zeitung. Für Steinkohle- und Braunkohlekraftwerke mit CCS-Technologie sehe ich derzeit in keinem einzigen Bundesland eine politische Akzeptanz.
Auch in Schleswig-Holstein hatte der umstrittene Plan zur unterirdischen Lagerung von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) vor mehr als drei Jahren für immensen Unwillen in der Bevölkerung und zu Großdemonstrationen geführt. Die schwarz-gelbe Landesregierung und die Energiewirtschaft machten schließlich einen Rückzieher Pläne für Pilotanlagen im Norden des Landes wurden aufgegeben.
Sinn der CCS-Technologie (CCS Carbon Capture and Storage) sollte sein, bei Kohlekraftwerken und in der Industrie das Klimagas CO2 abzutrennen und unterirdisch zu speichern, um die Atmosphäre nicht weiter zu belasten.
Die jetzige rot-grün-blaue Landesregierung will erreichen, dass die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid in Schleswig-Holstein gesetzlich untersagt wird. Das Kabinett der Küsten-Koalition hatte erst vor wenigen Tagen beschlossen, ein entsprechendes CCS-Gesetz im November in den Landtag einzubringen (wir berichteten). Das Kabinett reagierte damit auf die Einigung im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat, in dem ein Gesetzentwurf zur CO2- Speicherung die Mehrheit der Länderstimmen erhalten hatte.