Boris Palmer will den Kohlemeiler kippen. 01.07.2012
Boris Palmer will den Kohlemeiler kippen. 01.07.2012
tageblatt.de vom 01.07.2012:
Neue Lage für Brunsbüttel nach Regierungswechsel
Mit dem aktiven Abwarten beim geplanten Steinkohlekraftwerk in Brunsbüttel ist es vorbei. Die Tübinger Stadtwerke werden bei der Südweststrom für die Beendigung des auf drei Milliarden Euro veranschlagten Projekts stimmen.
Re: Boris Palmer will den Kohlemeiler kippen. 01.07.2012
shz.de vom 02.07.2012:
Ein Projekt stirbt in Raten
02. Juli 2012 | 17:44 Uhr | Von dpa
Ein Kohlekraftwerk in Brunsbüttel wird immer unwahrscheinlicher: Mit den Tübinger Stadtwerken will ein weiterer Partner auf den umstrittenen Bau verzichten. Vollständiger Artikel: http://www.shz.de/nachrichten/top-thema/article//ein-projekt-stirbt-in-raten.html
Re: Boris Palmer will den Kohlemeiler kippen. 01.07.2012
Wilstersche Zeitung vom 03.07.2012:
Investoren stoppen Pläne für Kohlemeiler Brunsbüttel Auf Druck der Landesregierung wollen die Gesellschafter diesen Monat das Ende des Projekts beschließen Brunsbüttel/Kiel
Das geplante Kohlekraftwerk in Brunsbüttel steht vor dem Aus. Nachdem Schleswig-Holsteins Energieminister Robert Habeck vor zwei Wochen den Investor Südweststrom (SWS) in einem Brief aufgefordert hatte, die bereits genehmigten Pläne für den Neubau aufzugeben, wollen die SWS-Gesellschafter nun auf einer Sitzung am 19. Juli über die Zukunft des Projekts beraten. Wie aus Unternehmenskreisen verlautete, soll dabei voraussichtlich der Ausstieg aus dem 1800-Megawatt-Kraftwerk beschlossen werden.
Den Anfang machte gestern Habecks Grünen-Parteifreund und Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer. Er ist Aufsichtratschef der Stadtwerke Tübingen, die an Südweststrom mit 0,4 Prozent beteiligt sind. Die Stadtwerke werden für ein Ende des Projekts stimmen, erklärte er gestern auf Nachfrage gegenüber unserer Zeitung. Habeck zeigte sich erfreut: Ich werte das als Zeichen, dass ein neues Nachdenken über die Frage eingesetzt hat, wie sinnvoll der Bau von Kohlekraftwerken ist.
Ob auch die anderen 70 Gesellschafter fast alles Stadtwerke dieser Linie folgen, konnte ein Unternehmenssprecher von SWS gestern zwar nicht sagen. Er bestätigte aber, dass die Zukunft des Kohlekraftwerks Thema in der Sitzung am 19. Juli sei. Der größte Einzelgesellschafter, die Schweizer Firma Repower, hat ihren 36-Prozent-Anteil an der Projektgesellschaft bereits kürzlich auf Null abgeschrieben sie geht nicht mehr von einer Verwirklichung aus.
Das Problem für die Investoren ist nicht nur die grundsätzliche politische Ablehnung des Kraftwerks durch die neue kohle-kritische Landesregierung in Kiel. Vielmehr hat Habeck ihnen auch ein Ultimatum gestellt: Nur noch bis Jahresende können sie das fast 32 Hektar große Grundstück für die Anlage kaufen. Wir werden den bis Ende 2012 laufenden Optionsvertrag nicht verlängern, hatte Habeck geschrieben. Bis dahin aber dürften die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen im Zuge der Energiewende noch gar nicht feststehen. Daher ergebe die Investition für keinen Beteiligten einen Sinn, meint der Grüne Palmer: Das Projekt ist für niemanden mehr wirtschaftlich darstellbar.
Habeck hofft, dass SWS nach einem Ausstieg zu andere Investitionen im Land bereit ist: Die Energiewende bietet viele Möglichkeiten, etwa beim Thema Speicher, sagt er. Er werde sich daher demnächst mit SWS zusammensetzen.