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Bürger von Rondeshagen in Angst vor Asbestschlamm. WZ vom 26.10.2011

Bürger von Rondeshagen in Angst vor Asbestschlamm. WZ vom 26.10.2011

Bürger von Rondeshagen in Angst vor Asbestschlamm
Rondeshagen /lno

Die Einwohner von Rondeshagen (Kreis Herzogtum Lauenburg) und der
umliegenden Dörfer fürchten sich vor 25 000 Tonnen Asbestzement-Schlamm
aus Niedersachsen. Der Sondermüll soll von November an nach und nach
auf die Sondermülldeponie Rondeshagen gebracht werden. Er gehe davon
aus, dass das geschehen werde, könne den Termin aber noch nicht
bestätigen, sagte der Geschäftsführer der Gesellschaft zur Beseitigung
von Sonderabfällen (GBS), Hans-Joachim Berner. Die GBS ist Betreiberin der Deponie.


Der Geschäftsführer der landeseigenen Deponie Ihlenberg in
Nordwestmecklenburg, Berend Krüger, sagte dagegen, dass die ersten
Laster mit Asbestzementschlamm am 7. November rollen sollen. In
Ihlenberg/Schönberg sollen demnach 130 000 Tonnen eingelagert werden.
Beide Deponien Ihlenberg und Rondeshagen liegen etwa 15 Kilometer von
der Hansestadt Lübeck entfernt.


Die Bürgervereinigung gegen die Giftmülldeponie Rondeshagen – Groß
Weeden kritisiert vor allem die Art des Transportes. Der Schlamm solle
mit Schaum und Planen abgedeckt auf offenen Lastwagen transportiert
werden, sagte die Vorsitzende der Vereinigung, Kersten Brüggmann. „Wir
fordern, den Schlamm in sogenannten Big Bags, Säcken aus reißfestem
Gewebe, zu transportieren“, sagte Brüggmann. Auf die Art der Verpackung
habe die Deponie keinen Einfluss, die sei Sache des Absenders, sagte
Berner. Auf der Deponie Rondeshagen würden die Asbestschlämme in Hallen
gelagert, so dass von ihnen keine Gefahr für die Umwelt mehr ausgehe.


Der Asbestschlamm stammt von einer Halde in Wunstorf-Luthe
bei Hannover. Dort hat die Firma Fulgurit bis 1990 Asbestprodukte
hergestellt. Seit 1993 ist die Verwendung von Asbest in Deutschland
wegen der nachgewiesenen Gesundheitsgefahren verboten.