Forum der BiGKU - Presseberichte Überregional

"CCS"

"CCS"

sh:z vom 13.04.2011 (Titel und "Die Seite Zwei")

Re: CCS: Carstensen setzt Vetorecht durch

Ärger über Merkels Einlenken gegenüber Schleswig-Holstein

sh:z vom 14.04.2011 ("Schleswig-Holstein / Hamburg")



Re: CCS: Carstensen setzt Vetorecht durch

sh:z vom 14.04.2011 ("Schleswig-Holstein / Hamburg")

Re: "CCS"

sh:z vom 29.04.2011 ("Schleswig-Holstein / Hamburg")

Re: "CCS"

Sh:z-online vom 30. April
2011 | 11:00 Uhr | Von Wolfgang Runge

CO2-Speicherung



Küstenschützer:
CCS-Methode verschwendet Rohstoffe



CCS
kann nicht die Lösung sein, um den CO2-Ausstoß zu verringern. Das sagt
Küstenschützer Rudolf-Eugen Kelch. Viel mehr verbrauche es noch mehr
Ressourcen.



Die "Schutzgemeinschaft Deutsche
Nordseeküste" (SDN) ist grundsätzlich gegen die Abscheidung und
Speicherung von Kohlendioxid. "Das ist eine teure und Rohstoff
verschwendende Methode", sagte Verbandssprecher Rudolf-Eugen Kelch in
einem Gespräch. "Wer Ja zu CCS sagt, sagt im Endeffekt auch Ja zur
Kohlendioxidproduktion im bisherigen Umfang." Statt CCS (Carbon Dioxide
Capture and Storage) sollte man die Kohlendioxid-Erzeugung so weit vermeiden
wie es technisch möglich ist.



Kelch verlangte: "Nicht nur hingucken zu
den Kraftwerken, sondern überlegen, wie man die CO2-Erzeugung verringern
kann." Dazu würden unter anderem die Heizungen in Gebäuden und der
Autoverkehr gehören. "Tausend Dinge, bei denen wir letztendlich mit
weniger Geld mehr erreichen können", sagte Kelch.



Kraftwerk büßt bis zu 20 Prozent
Energieeffizienz ein
 



Bei der CCS wird Verbrennungsabgasen das CO2
entzogen. Dies wird unterirdisch in tiefen Gesteinsschichten gelagert, um nicht
mehr in der Atmosphäre als Treibhausgas wirken zu können. Das kostet auch
Energie. "Wenn man die CCS-Technologie hinter ein Kraftwerk schaltet,
verringert sich seine Effizienz in einer Größenordnung von 10 bis zu 20
Prozent", erklärte Kelch. Um diesen Effizienzverlust auszugleichen, müsse
ein Kraftwerk den Rohstoffverbrauch in der Größenordnung von 30 bis 40 Prozent
erhöhen - also 30 bis 40 Prozent mehr Kohle verfeuern, um genauso viel Energie
zu produzieren wie ohne CCS-Technologie. "Das bedeutet neben hohen Kosten
einen schnelleren Verbrauch der ohnehin knappen Ressourcen und zusätzliche
Umweltbelastungen durch Landschaftszerstörung", sagte Kelch. Letztendlich
koste jede Tonne Kohlendioxid, die aus dem Verkehr gezogen und unterirdisch
gespeichert werde, rund 100 Euro.



Stattdessen sollten nach Ansicht des
Küstenschützers die bestehenden großen Kraftwerke mit ihrem geringen
Wirkungsgrad abgeschaltet und kontinuierlich durch neue, kleine, dezentral
liegende ersetzt werden. Dieser neue "Kraftwerkspark" könne
effizienter arbeiten, da auch die überschüssige Wärme nicht mehr als Abfall in
Gewässer oder die Luft abgegeben werden müsse. "Im Sommer nicht so viel,
aber im Winter kann ich sie voll nutzen. Das heißt, ich kann auch den gesamten
Hausbrand im Umfeld durch ein Kraftwerk ersetzen, und Wirkungsgrade erzielen,
die in der Größenordnung bei bis zu 80 Prozent liegen", sagte Kelch.



Die SDN ist ein überregionaler
Dachverband, der 200 Kommunen, Gebietskörperschaften, Vereinen und anderen
Organisationen sowie 600 Einzelmitgliedern als Sprachrohr dient. Ihr Ziel ist,
die Eigenarten der Nordsee, des Wattenmeeres und der angrenzenden Küste zu
schützen und gleichzeitig das Gebiet als Wirtschafts- und Lebensraum des
Menschen zu gestalten. (dpa, shz)