CH: "Repower beerdigt Kohlekraftpläne in Deutschland", Südostschweiz - 29.03.2012
CH: "Repower beerdigt Kohlekraftpläne in Deutschland", Südostschweiz - 29.03.2012
Südostschweiz
Datum: 29.03.2012, 06:45 Uhr
Repower beerdigt Kohlekraftpläne in Deutschland
Das Bündner Energieunternehmen Repower lässt seine Kohlekraftpläne im deutschen Brunsbüttel fallen. Grund: Die politischen Rahmenbedingungen in Deutschland.
Chur/Poschiavo. Repower habe das projektierte Steinkohlekraftwerk in Brunsbüttel einer Prüfung unterzogen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in einer Medienmitteilung mit. Dabei ist man zum Schluss gekommen, dass «eine Realisierung des Projektes, an dem Repower mit 36 Prozent beteiligt ist, angesichts der energiepolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland in absehbarer Zeit nicht realistisch ist.» Repower nehme daher eine vollständige Wertberichtigung im Umfang von sieben Millionen Franken zulasten der Jahresrechnung 2011 vor.
Gas und Dampf
Repower arbeitet nun an Alternativen und setzt dabei auf das geplante Gas- und Dampfkraftwerk im Chempark in Leverkusen. Denn: «Für den deutschen Markt benötigen wir rasch Grund- und Mittellast.»
Ob der Entscheid auch ein Fanal für das geplante Kohlekraftwerk in Italien ist, wird im Communiqué nicht näher eingegangen. An einer Medienkonferenz, die um 10 Uhr in Chur, beginnt, wird dürfte darüber informiert werden.
Gutes Jahresergebnis
Die Gruppe schliesst in einem für die Branche schwierigen Jahr 2011 mit einem Gewinn von 54 Millionen Franken (-30 Prozent) ab. (so)
«suedostschweiz.ch» berichtet ab 10 Uhr laufend über die Medienkonferenz und liefert Fakten und Reaktionen. Eine ausführliche Berichterstattung findet sich auch in der Freitagsausgabe der «Südostschweiz».
Re: CH: "Repower beerdigt Kohlekraftpläne in Deutschland", Südostschweiz - 29.03.2012
Südostschweiz
Datum: 29.03.2012, 09:57 Uhr
Kein deutsches Kohlekraftwerk mit Repower
Der Bündner Stromkonzern Repower leitet den Ausstieg aus dem umstrittenen Kohlekraftwerk-Projekt im deutschen Brunsbüttel ein. Der Konzern schrieb die Beteiligung in Norddeutschland ab und nahm eine Wertberichtigung von 7 Millionen Franken in der Jahresrechnung 2011 vor.
Chur. Eine Realisierung des Projekts, an dem Repower mit 36 Prozent beteiligt ist, erscheine angesichts der energiepolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland «in absehbarer Zeit nicht realistisch», teilte das Unternehmen, bei dem der Kanton Graubünden der grösste Aktionär ist, am Donnerstag mit.
Repower-Mediensprecher Werner Steinmann sagte auf Anfrage, die weiteren Schritte würden nun mit der deutschen Partnerin, der Südweststrom, besprochen. Repower arbeitet eigenen Angaben zufolge an Alternativen für den deutschen Markt. Im Fokus steht ein geplantes Gas- und Dampfkraftwerk in Leverkusen.
Repower folgt auf Westschweizer Konzerne
Repower wäre nicht das erste Schweizer Stromunternehmen, das sich aus dem umstrittenen Steinkohlekraftwerk-Projekt in Norddeutschland verabschiedet. Die Westschweizer Stromkonzerne Groupe E und Romande Energie verzichteten vor rund zwei Jahren auf ihre Beteiligungen am Werk in der Nähe von Hamburg.
In Graubünden ist das Repower-Engagement in Norddeutschland seit Jahren in der Kritik der politischen Linken. Im November letzten Jahres wurde von 14 Organisationen und Parteien eine kantonale Volksinitiative eingereicht. Sie verlangt, dass Unternehmen mit Kantonsbeteiligung nicht in Kohlekraftwerke investieren dürfen.
Weiterhin Kohle: Saline Joniche
Weiter auf Kohle setzt der Bündner Energiekonzern in Süditalien, wo er am geplanten Steinkohlekraftwerk Saline Joniche beteiligt ist, hiess es an der Bilanzmedienkonferenz. Bei diesem Projekt steht das Umweltverträglichkeitsverfahren laut Repower kurz vor dem Abschluss.
Im vergangenen Geschäftsjahr machte Repower einen Gewinn von 54 Millionen Franken, was gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 30 Prozent bedeutet. Der Konzern schreibt von einem «für die Branche schwierigen Jahr 2011». (so/sda)
Re: CH: "Repower beerdigt Kohlekraftpläne in Deutschland", Südostschweiz - 29.03.2012
Züricher Tagesanzeiger
Erstellt: 29.03.2012, 09:48 Uhr
Repower schreibt Kohlekraft-Beteiligung in Deutschland ab Konzern leitet Ausstieg aus umstrittenen Brunsbüttel-Projekt ein
Der Bündner Stromkonzern Repower leitet den Ausstieg aus dem umstrittenen Kohlekraftwerk-Projekt im deutschen Brunsbüttel ein.
Der Konzern schrieb die Beteiligung in Norddeutschland ab und nahm eine Wertberichtigung von 7 Millionen Fr. in der Jahresrechnung 2011 vor.
Eine Realisierung des Projekts, an dem Repower mit 36 Prozent beteiligt ist, erscheine angesichts der energiepolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland «in absehbarer Zeit nicht realistisch», teilte das Unternehmen, bei dem der Kanton Graubünden der grösste Aktionär ist, am Donnerstag mit.
Repower-Mediensprecher Werner Steinmann sagte der Nachrichtenagentur sda auf Anfrage, die weiteren Schritte würden nun mit der deutschen Partnerin, der Südweststrom, besprochen. Repower arbeitet eigenen Angaben zufolge an Alternativen für den deutschen Markt. Im Fokus steht ein geplantes Gas- und Dampfkraftwerk in Leverkusen.
Repower wäre nicht das erste Schweizer Stromunternehmen, das sich aus dem umstrittenen Steinkohlekraftwerk-Projekt in Norddeutschland verabschiedet. Die Westschweizer Stromkonzerne Groupe E und Romande Energie verzichteten vor rund zwei Jahren auf ihre Beteiligungen am Werk in der Nähe von Hamburg.
Politischer Druck
In Graubünden ist das Repower-Engagement in Norddeutschland seit Jahren in der Kritik der politischen Linken. Im November letzten Jahres wurde von 14 Organisationen und Parteien eine kantonale Volksinitiative eingereicht. Sie verlangt, dass Unternehmen mit Kantonsbeteiligung nicht in Kohlekraftwerke investieren dürfen.
Weiter auf Kohle setzt der Bündner Energiekonzern in Süditalien, wo er am geplanten Steinkohlekraftwerk Saline Joniche beteiligt ist. Bei diesem Projekt steht das Umweltverträglichkeitsverfahren laut Repower kurz vor dem Abschluss.
Im vergangenen Geschäftsjahr machte Repower einen Gewinn von 54 Millionen Fr., was gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 30 Prozent bedeutet. Der Konzern schreibt von einem «für die Branche schwierigen Jahr 2011».Notiz an die Redaktion: folgt mehr nach MK
Repower begräbt seine Pläne für das Kohlekraftwerk in Brunsbüttel. Der Grund: die politischen Rahmenbedingungen in Deutschland machten eine Umsetzung in absehbarer Zeit unrealistisch, schreibt der Bündner Stromkonzern in einer Mitteilung. Sie wollen nun eine Alternative ausschaffen.
Link zum Radiobeitrag: http://www.drs.ch/www/de/drs/sendungen/regionaljournal-ostschweiz/2747.sh10218544.html
Re: CH: "Repower beerdigt Kohlekraftpläne in Deutschland", Südostschweiz - 29.03.2012
Quelle: suedostschweiz.ch vom 29.03.2012 um 18:00 Uhr
SN Energie legt Kohlestrom auf Eis
Die glarnerisch-sankt-gallische SN Energie in Schwanden ist am Kohlestrom-Projekt Brunsbüttel in Norddeutschland beteiligt. Sie schreibt ihre Beteiligung ab weil es wegen Subventionen für erneuerbare Energie nicht wirtschaftlich sei.
Schwanden/St. Gallen. Die SN Energie schreibt das Geld ab, das sie bis jetzt in das Kohlekraftwerk Brunsbüttel in Norddeutschland gesteckt hat. Subventionen an erneuerbare Energie verhinderten heute Kohlekraftwerke, so die Begründung.
Die federführende Bündnerische Repower rechnet «auf absehbare Zeit» nicht mit dem Kraftwerk, die SN Energie will nach den nächsten deutschen Wahlen neu prüfen. (fra)
Re: CH: "Repower beerdigt Kohlekraftpläne in Deutschland", Südostschweiz - 29.03.2012
WZ vom 30.03.2012:
Repower springt ab: Aus für Kohlekraftwerk? Schweizer Energiekonzern war mit 36 Prozent beteiligt Brunsbüttel
Ist dies das Ende für das geplante Kohlekraftwerk in Brunsbüttel? Das Schweizer Energieunternehmen Repower, das mit 36 Prozent an dem Projekt beteiligt ist, hat seine Kohlekraftpläne in Deutschland offenbar beerdigt.
Das Bündner Energieunternehmen Repower lässt seine Kohlekraftpläne im deutschen Brunsbüttel fallen, hieß es gestern etwa auf www.suedostschweiz.ch. Der Energieversorger, bei dem der Kanton Graubünden der größte Aktionär ist, habe sich aufgrund der politischen Rahmenbedingungen in Deutschland aus dem Vorhaben zurückgezogen. Man sei zu dem Schluss gekommen, dass eine Realisierung in absehbarer Zeit nicht realistisch ist.
Repower nahm eine Wertberichtigung im Umfang von sieben Millionen Franken zulasten der Jahresrechnung 2011 vor. Das Brunsbüttel-Engagement ist damit buchhalterisch abgeschrieben.
Statt dessen werde nun in erster Linie auf ein geplantes Gas- und Dampfkraftwerk im Chempark in Leverkusen gesetzt.
Verschiedene Medien in der Schweiz berichten zudem unter Berufung auf die Nachrichtenagentur sda von der Bilanzmedienkonferenz des Energieversorgers. Konzernchef Kurt Bobst wird dabei mit den Worten zitiert: Da fließt kein Geld mehr. Und: Die Projektentwicklungsarbeiten sind gestoppt. Das weitere Vorgehen solle nun mit der Südweststrom aus Tübingen abgesprochen werden, die 64 Prozent hält.
Dort gibt man sich zugeknöpft. Was das Ganze für das Projekt in Brunsbüttel bedeute, könne noch nicht gesagt werden, erklärte Südweststrom-Pressesprecher Alexander Raithel auf Nachfrage. Wir können keiner Entscheidung vorgreifen, bevor wir wissen, was Repower im Detail vorhat und was die Gesellschafter beschließen. Zunächst sei von Repower lediglich ein buchhalterischer Vorgang getätigt worden. Man müsse abwarten, was die nächsten Schritte sind. Was Repower weiter vor hat, ist schwer zu prognostizieren.
Aber: Südweststrom habe das Brunsbütteler Kohlekraftwerk weiter in der Bilanz. Und vor Ende 2012 könne ohnehin kein Baubeschluss fallen. Denn die Rahmenbedingungen seien zu unsicher. Es gibt in Deutschland noch keine konkreten Gesetze zu fossilen Kraftwerken, anhand derer wir planen können.
Das Projekt sei dadurch noch nicht begraben, aber es deutet vieles darauf hin, dass es nicht einfacher wird, sagte Bürgermeister Stefan Mohrdieck auf Nachfrage. Die Stadt könne es zunächst nur zur Kenntnis nehmen. Wir haben alles getan, damit es laufen kann jetzt müssen wir warten.
Bei der Bürgerinitiative Gesundheit und Klimaschutz Unterelbe/Brunsbüttel reagiert man verhalten optimistisch auf die Nachricht. Wir halten das Vorgehen Repowers für einen Rückzug mit dem Versuch, möglichst wenig das Gesicht zu verlieren, sagte Stephan Klose. Zunächst sei es zwar nur eine Wertberichtigung im buchhalterischen Sinne. Aber das Ziel ist normalerweise die Aufgabe. Schließlich sei es auch ein Signal an die Aktionäre.
Die Meldung werde zudem die übrigen Teilhaber erschüttern. Der Vertrauensverlust in Südweststrom wird enorm sein, meint Klose. Damit dürfe es schwierig werden, Beteiligungen aufzutreiben. Dazu kämen immer neue Medienberichte, die zeigten: Die erneuerbaren Energien wurden sowas von unterschätzt.
Tot sei das Kraftwerk damit zwar noch nicht, sagte Klose. Tot ist das Ding erst, wenn Südweststrom verkündet, dass es tot ist und Brunsbüttel sagt: Wir heben den B-Plan auf. Doch es gehe steil bergab mit dem Projekt: Es windet sich im Todeskampf und das ist ein weiterer Stoß. Katrin Götz