Deicherhöhung
Sorry, der kopierte Text wurde nicht hier übernommen. Zum Lesen also taz-Nord vom 3.4. aufsuchen.
Hier noch ein Versuch: WZ vom 03.04.2010:
Deiche müssen höher werden 60 Millionen für den
Küstenschutz
Brunsbüttel/rp
Küstenschutz sei angesichts des Klimawandels eine vordringliche
Aufgabe des Landes, betont Juliane Rumpf (CDU). Die
Küstenschutzministerin gab in Brunsbüttel (Dithmarschen) mit dem
symbolischen ersten Spatenstich das Startsignal für ein Deichbauvorhaben
am Alten Hafen, das in den kommenden drei Jahren 20 Millionen Euro
verschlingen wird. Landesweit werden in diesem Jahr 60 Millionen Euro
für in den Küstenschutz investiert von der Deichverstärkung Föhr-Oldsum über Sandvorspülungen auf Sylt bis hin nach
Heiligenhafen und Timmendorfer Strand. Während diese Maßnahmen noch aus
dem seit 2001 gültigen Generalplan Küstenschutz stammen, werde auf
Hochtouren an dessen Fortschreibung gearbeitet, die spätestens Ende 2012
vom Kabinett verabschiedet werden soll, so Rumpf.
Zwar gilt Schleswig-Holstein schon jetzt als
Vorreiter mit der sicherheitshalber um 50 Zentimeter höher als derzeit
nötig angelegten maximalen Deichhöhe. Doch dies, so Rumpf unter Berufung
auf aktuelle Studien, werde langfristig nicht ausreichen. Bis zu
anderthalb Meter müssten selbst aktuelle Deiche aufgestockt werden. Dies
in einem Rundumschlag vorbeugend zu tun, sei nicht finanzierbar.
Stattdessen sollen die Schutzwälle so angelegt werden, dass
Aufstockungen der Deichkrone mit vergleichsweise wenig Aufwand und
niedrigeren Kosten jederzeit möglich seien.
Mit einer Baggerschaufel voll Erdreich gab Dr. Juliane Rumpf,
Küstenschutzministerin des Landes, am Donnerstag das Startsignal für den
Deichbau am Alten Hafen in Brunsbüttel.
Dieser symbolische erste Spatenstich war aber auch das einzig
Unterhaltsame bei diesem Anlass. Denn die Ministerin stellte klar:
Küstenschutz ist eine ernste Sache. Das mache die Landesregierung
deutlich, indem sie allein in diesem Jahr 60 Millionen Euro in
Deichbaumaßnahmen investiere. Nach Brunsbüttel fließen sechs Millionen
Euro. Insgesamt wird der Bau des Schutzwalls am Alten Hafen und der
Umbau des Schöpfwerks 20 Millionen kosten. Die Fertigstellung ist für
2013 vorgesehen.
Leichte Kritik gab es von Juliane Rumpf in Richtung der Stadt. Deren
Überlegungen, anstelle des Deiches eine Marina zu bauen, hätten die
Planungen verzögert. Doch für das von Brunsbüttel favorisierte Projekt
sei kein Geld vorhanden, betonte die Ministerin.
Dass der jetzige, 1957 zuletzt verstärkte Deich, auf einer Länge von
drei Kilometern erhöht werde, teilweise bis zu acht Meter, streckenweise
aus Platzgründen mit einer Mauer, sei dem Klimawandel geschuldet.
Bürgermeister Wilfried Hansen griff dies auf. Für den Standort ist
es die zweitbeste Lösung, aber für die Küstenschutz die allerbeste.
Immerhin trage dieser Bereich dazu bei, 25 000 Menschen mehr Sicherheit
zu bieten. Darunter die 14 000 Brunsbütteler. Insgesamt soll der Deich
nach seiner Fertigstellung ein Areal von 13 700 Hektar vor Überflutungen
zu schützen. Hansen sagte voller Überzeugung: Wenn wir uns 2013 zur
Einweihung hier wiedersehen, wissen wir, die Maßnahme ist gelungen.
Klare Worte in Richtung Landesregierung äußerte Dithmarschens Landrat
Dr. Jörn Klimant: Beim Thema Küstenschutz verstehen wir keinen Spaß.
Nicht immer sei in der Vergangenheit der Dialog einfach gewesen. Jetzt,
so Klimant, sind wir Seite an Seite. Es sei wichtig, dass die letzten
beiden Knackpunkte im Kreis auf den Weg gebracht worden sind:
Brunsbüttel und Büsum. Hans-Adolf Boie,
Hauptverbandsvorsteher des Deich- und Hauptsielverbands Dithmarschen,
hieß die Ministerin herzlich willkommen auf Dithmarschen. Der Kreis
sei wie eine Insel von Wasser umgeben. Und das verdeutliche die
Bedeutung von Küstenschutz und Wasserwirtschaft. Im
Genehmigungsverfahren für das Brunsbütteler Vorhaben sei dies auch auf
andere Weise sichtbar geworden. Es gab bei der Bürgerbeteiligung
faktisch keine Einwände, stellte Boie fest. Die Menschen in der Region
wüssten um ihre Situation.