Energiesaurier in der Krise.
Greenpeace-Nachrichten Nov./Dez. 2009
Kohle - Immer mehr Kraftwerksprojekte werden abgeblasen.
Hoffnung für den Klimaschutz: Derzeit kippt ein Kohlekraftwerk-Bauvorhaben nach dem anderen. In Emden sagte der dänische Energiekonzern Dong im Oktober den Bau eines Steinkohlekraftwerks ab. Zuvor wurden bereits in Mainz, Kiel, Berlin, Herne und Ensdorf Kraftwerkspläne aufgegeben oder verschoben, teilweise nach erbittertem Widerstand von Greenpeace und lokalen Umweltgruppen. Mitte September erzwang darüber hinaus das Oberverwaltungsgericht Münster einen Baustopp für das riesiege E.ON-Kohlekraftwerk im westfälischen Datteln: Die Planungen verstoßen gegen Umweltauflagen. Der Rohbau könnte sich als milliardenteure Investitionsruine erweisen. Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise haben Proteste gegen die klimaschädliche Kohle derzeit gute Erfolgschancen. Denn die Stromnachfrage sinkt, es fehlen Kredite. "Jedes Kraftwerk, das nicht gebaut wird, bedeutet ein Aufatmen für das Klima", sagt Anike Peters, Klimaexpertin von Greenpeace. Allerdings dürfen die Erfolge nicht darüber hinwegtäuschen, dass es noch viel zu tun gibt: Dong Energy plant weiterhin ein Steinkohlekraftwerk in der Lubminer Heide bei Greifswald. Und die Energiekonzerne halten am Bau mehrerer extrem klimaschädlicher Braunkohlekraftwerke fest.