Habeck fordert zügig Endlager für radioaktive Abfälle. WZ vom 19.11.2014
Habeck fordert zügig Endlager für radioaktive Abfälle
Hamburg/Kiel /dpa
Deutschland muss wahrscheinlich deutlich mehr Atommüll entsorgen als bisher öffentlich bekannt. Die Menge der schwach- und mittelradioaktiven Abfälle könnte sich auf bis zu 600 000 Kubikmeter verdoppeln, wie aus dem Entwurf eines nationalen Entsorgungsplans hervor geht. Dieser wird derzeit zwischen Bundesregierung und Ländern abgestimmt. Das für diese Abfälle geplante Endlager Schacht Konrad in Salzgitter ist bisher aber nur für 303 000 Kubikmeter genehmigt. Es soll nach jahrelangen Verzögerungen bis 2022 in Betrieb gehen. Neue Sorgen bereitet der marode Zustand vieler Fässer mit dem schwach- und mittelradioaktiven Müll. Von den rund 85 000 Behältern bundesweit seien fast 2000 verrostet oder anderweitig beschädigt, berichtet das NDR-Politikmagazin Panorama 3 unter Berufung auf eine Umfrage unter den Aufsichtsbehörden der 16 Bundesländer. Bundesweit im Fokus standen bisher vor allem die gut 100 verrosteten Fässer auf dem Gelände des stillgelegten Atomkraftwerks Brunsbüttel in Schleswig-Holstein.
Kiels Energiewendeminister Robert Habeck (Grüne) forderte zügig ein Endlager für schwach- bis mittelradioaktive Abfälle sowie hochradioaktive Abfälle. Er wäre froh, wenn wenigstens das Lager im Schacht Konrad endlich in Betrieb gehen würde.