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Vattenfall prüft Verkauf der Kraftwerke. 01.10.2011

Vattenfall prüft Verkauf der Kraftwerke. 01.10.2011

Hamburger Abendblatt online vom 01.10.2011 um 06:48 Uhr:




Vattenfall prüft Verkauf der
Kraftwerke



Konzernchef Løseth verkündet
entsprechende Pläne. Sprecher in Deutschland dementiert



Hamburg/Berlin.
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HA/dpa

Wirbel um die Zukunft der Kraftwerke des Energiekonzerns Vattenfall.
Unternehmenschef Øystein Løseth sagte dem Stockholmer Rundfunksender SR, das
Unternehmen erwäge den Verkauf oder die Stilllegung von Kohlekraftwerken in
Deutschland sowie den Niederlanden. Der Hintergrund für diese Pläne seien
"rein finanzielle Aspekte". Løseth verwies auf 2013 deutlich
steigende Ausgaben für CO2-Zertifikate.



Dem
widersprach der deutsche Vattenfall-Sprecher Steffen Herrmann. Er sagte dem
Abendblatt, es gäbe bei dem Unternehmen derzeit keinerlei Pläne zum Verkauf von
Kraftwerks-Standorten oder -Blöcken. Man prüfe aber "permanent die
Profitabilität und Effizienz aller Anlagen". Diese sei eben auch sehr
stark abhängig von den Preisen der CO2-Zertifikate. Løseth sagte im Rundfunk,
wenn man betroffene Kohlekraftwerke nicht verkaufen könne, werde man einzelne
möglicherweise "einmotten". Als Ziel nannte er die Verminderung von
Vattenfalls CO2-Emissionen von 90 auf 65 Millionen Tonnen in 2020.



Der Konzern
schrumpft sich derzeit gesund. Unter anderem wurden Kraftwerksbeteiligungen in
Polen und Finnland verkauft. Aus beiden Märkten hat sich Vattenfall
verabschiedet. In Deutschland hat Vattenfall jedoch umgerechnet 4,3 Milliarden
Euro in das Hamburger Kohlekraftwerk Moorburg sowie den Braunkohle-Tagebau im
sächsischen Boxberg investiert. Neben Umweltschützern hat auch die schwedische
Regierung als Vattenfall-Eigner kritisiert, dass das Staatsunternehmen massiv
auf fossile Energieträger setzt.



Der
jahrelang in Deutschland mit hohen Gewinnen operierende Konzern ist im zweiten
Quartal unter anderem durch Wertminderungen für die beiden seit Jahren
stillstehenden Kernkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel in die Verlustzone
gerutscht.