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SWS: Kein Kohlemeiler in Brunsbüttel

SWS: Kein Kohlemeiler in Brunsbüttel

Südweststrom-Gesellschafter kippen das Projekt


Kein Kohlemeiler in Brunsbüttel


Das von der Südweststrom
Kraftwerks GmbH geplante Steinkohlekraftwerk an der Unterelbe wird nicht
gebaut. Am Donnerstagvormittag beschloss die Gesellschafterversammlung
des Tübingen ansässigen Südweststromverbunds, das Projekt, das etwa drei
Milliarden Euro hätte kosten sollen, zu beenden.

[...]


Quelle: Schwäbisches Tagblatt

http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Kein-Kohlemeiler-in-Brunsbuettel-_arid,180632.html

Re: Kein Kohlemeiler in Brunsbüttel

Pressemitteilung der Südweststrom vom 19.07.2012



Re: Kein Kohlemeiler in Brunsbüttel

Pressestimmen vom 19.07.2012:




Tagblatt.de
vom 19.07.2012 um 22:00 Uhr; geändert:
19.07.2012 - 22:17 Uhr:



Kommentar
von Sepp Wais



Statt mit Ruhm mit Ruß bekleckert



Exitus – das teuerste Kohlekraftwerks-Projekt Europas ist am Ende.
Endlich, der Tod auf Raten dauerte schon viel zu lange. Ursprünglich wollte der
Südweststrom-Verbund (SWS) die zwei Meiler in Brunsbüttel 2014 ans Netz
bringen. Dann hieß es 2017 und 2019.



( ... )

Link: http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten_artikel,-Statt-mit-Ruhm-mit-Russ-bekleckert-_arid,180653.html







NDR.de:Stand:
19.07.2012 um 19:25 Uhr:

Aus für Kohlekraftwerk Brunsbüttel





Es ist ein Ende auf Raten gewesen: Einst
sollte es das größte Kohlekraftwerk Deutschlands werden - doch der Bau an der
Elbe in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) durch den Tübinger Energiekonzern
Südweststrom kommt nicht mehr zustande. Am Donnerstag kam das Aus für das
umstrittene Drei-Milliarden--Euro-Projekt, an dem sich mehr als 70 regionale
Stadtwerke aus ganz Deutschland und der Schweiz beteiligen wollten. Das
bestätigte ein Sprecher des Konzerns der NDR 1 Welle Nord. Auf einem Treffen
der Gesellschafter des Stadtwerkeverbundes Südweststrom wurde demnach das Ende
des Projektes beschlossen.

( ... )

Link:   http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/brunsbuettel235.html



 



 



abendblatt.de vom 19.07.2012
um 19:25 Uhr: 



Endgültige Absage an Kohlekraftwerk für
Brunsbüttel





Wirtschafliche Probleme und politischer Widerstand zwang
Südweststrom zur Aufgabe des Milliardenvorhabens um das riesige Kohlekraftwerk.



Tübingen/Brunsbüttel. Kein Mega-Kohlekraftwerk in Brunsbüttel: Der
Stadtwerkeverbund Südweststrom hat seine Pläne dafür endgültig aufgegeben. Das
beschloss die Gesellschafterversammlung am Donnerstag in Tübingen, teilte
Südweststrom mit. Die anfangs rund 90 beteiligten Stadtwerke vor allem aus
Baden-Württemberg hatten vor, in Brunsbüttel für 3,2 Milliarden Euro das größte
Steinkohlekraftwerk Deutschlands zu bauen. Doch zuletzt hatte das Projekt
zahlreiche Rückschläge zu verkraften. So gelten neue Kohlekraftwerke durch die
Energiewende als nicht mehr wirtschaftlich, und auch die neue Landesregierung
in Schleswig-Holstein lehnt das Projekt ab.

( ... )

Link:  http://www.abendblatt.de/region/schleswig-holstein/article2344505/Endgueltige-Absage-an-Kohlekraftwerk-fuer-Brunsbuettel.html



 




Boulevard-Baden.de
vom 19. Juli 2012 um 19:05 Uhr:



Geplantes Kohlekraftwerk in Brunsbüttel
kommt nicht





Brunsbüttel (dapd-nrd). Die umstrittenen
Pläne für ein großes Steinkohlekraftwerk in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen)
werden nicht realisiert. Die Gesellschafter der kommunalen
Beteiligungsgesellschaft Südweststrom (SWS) nahmen am Donnerstag Abstand von
dem Projekt. Grund ist vor allem die ablehnende Haltung der neuen
Landesregierung aus SPD, Grünen und Südschleswigschem Wählerverband.

( ... )

Link: http://www.boulevard-baden.de/ueberregionales/wirtschaft/2012/07/19/geplantes-kohlekraftwerk-in-brunsbuttel-kommt-nicht-527516/

 



 



Sh:z.de vom 19. Juli 2012 um 17:36 Uhr:



Von dpa/wob/shz.de



Südweststrom baut kein Kohlekraftwerk in Brunsbüttel





Sie wollten die großen
Atomstromkonzerne ärgern und ein eigenes Kraftwerk an der Elbe bauen. Doch nun
geben die Stadtwerke aus dem Südwesten auf.



Tübingen / Brunsbüttel. Das zurzeit größte
schleswig-holsteinische Industrieprojekt, ein 1800-Megawatt-Kohlekraftwerk, das
der Tübinger Energiekonzern Südweststrom (SWS) in Brunsbüttel bauen wollte, ist
der Energiewende zum Opfer gefallen.

( ... )

Link: http://www.shz.de/nachrichten/top-thema/artikel/sws-baut-kein-kohlekraftwerk-in-brunsbuettel.html

 



Re: Kein Kohlemeiler in Brunsbüttel

Wilstersche Zeitung vom 20.07.2012:

Seite 1:

Pläne für Kohlekraftwerk in Brunsbüttel geplatzt
Tübingen/Brunsbüttel/sh:z

Der Stadtwerkeverbund Südweststrom gibt seine Pläne für ein Kohlekraftwerk in Schleswig-Holstein endgültig auf. Das teilte Südweststrom gestern mit. Die anfangs rund 90 beteiligten Stadtwerke vor allem aus Baden-Württemberg
hatten vor, in Brunsbüttel an der Elbe für 3,2 Milliarden Euro das
größte Steinkohlekraftwerk Deutschlands zu bauen. Doch zuletzt hatte das
Projekt zahlreiche Rückschläge zu verkraften. So gelten neue
Kohlekraftwerke durch die Energiewende als nicht mehr wirtschaftlich,
und auch die neue Landesregierung in Schleswig-Holstein
lehnt das Projekt ab. Umweltschutzorganisationen waren Sturm gelaufen
gegen die vermeintliche CO2-Schleuder. „Es ist schade, dass die
ständigen Richtungswechsel und die Verzögerungen von Entscheidungen in
der bundesdeutschen Energiepolitik letztendlich zu dem Beschluss geführt
haben, das Projekt nicht mehr zu realisieren“, sagte Südweststrom-Geschäftsführerin Bettina Morlok.


Auf ein Wort:

Viel Zeit verloren
Es war ein guter
Tag für die Umwelt und ein schlechter Tag für Brunsbüttel: Gestern
verkündete die Südweststrom das endgültige Aus für das geplante
Kohlekraftwerk. Das Milliardenprojekt im Industriegebiet wird nach
Jahren intensivster Planung beerdigt. Besonders freuen wird dies die
Menschen in der Wilstermarsch, die im Zentrum der Abgasfahne aus den
Kraftwerksschloten gelegen hätte. Doch nun heißt es, Ärmel hochkrempeln
und mit aller Macht nach einer sinnvollen Alternative suchen. Im
Interesse der Schleusenstadt und der gesamten Region. Viel Zeit ist seit
gestern ergebnislos verloren gegangen. rp


Kommentar von Seite 2:



Herber Rückschlag
Kohlekraftwerk für Brunsbüttel ist endgültig gescheitert
Wolfgang Buhmann

Bevor die Energiewende, das „größte Industrieprojekt der
Nachkriegsgeschichte“ (Bundesumweltminister Peter Altmaier), Früchte
tragen kann, fordert sie Opfer. Völlig frustriert steigt die Tübinger
Südweststrom, die mit einem Aufwand von 3,2 Milliarden Euro im
Brunsbütteler Industriegebiet Europas leistungsstärkstes und
umweltschonendstes Kohlekraftwerk bauen wollte, aus dem Vorhaben aus. 20
Millionen Euro Planungskosten sind in den Sand gesetzt. 320
Arbeitsplätze werden nicht entstehen. Und das, obwohl jeder weiß und es
auch regierungsamtlich festgehalten ist, dass der Umstieg auf Sonne,
Wind und Biomasse nur dann Aussicht auf Erfolg hat, wenn mindestens 17
leistungsfähige konventionelle Kraftwerke auf Gas- oder Kohlebasis als
Reserve- oder Sicherheitskapazität zur Verfügung stehen.


Aber wer investiert schon gern in „Notstromaggregate“? Und wer
investiert gern in einem Land, dessen politische Führung ihm
unmissverständlich klar macht, dass er nicht willkommen ist. Nichts
anderes aber hatte der Kieler Energiewendeminister Robert Habeck getan,
als er unmittelbar nach seinem Amtsantritt die Investoren aus dem
Südwesten aufforderte, den Bauantrag für ihr über Jahre geplantes,
durchgeprüftes und inzwischen genehmigungsreifes Vorhaben auf der
Zielgeraden zurückzuziehen.


Das Aus aus Tübingen – man kann es drehen oder wenden wie man will –
ist ein Fußtritt für die vom neuen Wirtschaftsminister Reinhard Meyer
ausgerufene Wachstumsorientierung schleswig-holsteinischer
Wirtschaftspolitik. Es ist zugleich ein herber Schlag für den einzigen
echten Industriestandort im Land. Nur von Sanatorien und der Vermietung
von Fremdenzimmern sowie von der Durchleitung in Zukunft auf hoher See
erzeugter Strommengen wird dieses Land nicht leben und sich seine hohen
sozial- und bildungspolitischen Ansprüche leisten können. Zu einer
stabilen Wertschöpfung gehört zwingend eine gesunde industrielle Basis
mit einem breiten Branchenmix.





Seite 3:



„Kohlekraft hat keinen Platz in Schleswig-Holstein“
Brunsbüttel /wob

Das zurzeit größte schleswig-holsteinische Industrieprojekt, ein 1800-Megawatt-Kohlekraftwerk,
das der Tübinger Energiekonzern Südweststrom in Brunsbüttel bauen
wollte, ist der Energiewende zum Opfer gefallen. Gestern wurde das 3,2
Milliarden Euro teure Vorhaben offiziell beerdigt. Damit sind
Planungskosten in Höhe von 20 Millionen Euro in den Sand gesetzt; 120
direkte Arbeitsplätze und 200 weitere im Umfeld werden nicht entstehen.


Südweststrom (SWS), ein Zusammenschluss von 61 regionalen
Stadtwerken, begründete den Schritt gestern im Anschluss an eine
außerordentliche Gesellschafterversammlung mit einer fehlenden
bundespolitischen Perspektive für die Stromerzeugung aus fossilen
Quellen sowie der Ablehnung des Projekts durch die neue Küstenkoalition
in Kiel. „Bisher hat die Landesregierung unser Projekt stets
unterstützt, dies hat sich mit dem Regierungswechsel geändert“, so der
SWS-Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Kübler in
dem Ausstiegsbeschluss: „Wir bauen kein Kraftwerk gegen den Willen der
Landesregierung.“


So begrüßte der Kieler Energieminister Robert Habeck (Grüne) denn
auch umgehend die Entscheidung aus Tübingen: „Kohlekraft hat keinen
Platz in der künftigen Energieversorgung in Schleswig-Holstein“,
erklärte er. Die neue Koalition aus SPD, Grünen und SSW hatte sich
dagegen ausgesprochen, neue Kohlekraftwerke im Land zu bauen.
Brunsbüttel gehöre aber weiterhin zu den attraktivsten Standorten für
ein Steinkohlekraftwerk in Deutschland, bescheinigt das Unternehmen dem
Industriegebiet an der Unterelbe. Zugleich hebt es die „hohe Kompetenz
der Behörden und der Standortgemeinde“ hervor. Man habe großen Respekt
vor den Behörden der Stadt, die das Vorhaben immer fair begleitet
hätten, sagte SWS-Geschäftsführerin Bettina
Morlok. Auch mit den wenigen Gegnern vor Ort habe man immer gut
zusammenarbeiten und offene Diskussionen führen können.


Mit einer in zwei Blöcken erzeugten elektrischen Leistung von 1800
Megawatt und einem Wirkungsgrad von mehr als 46 Prozent hätte die Anlage
zu den modernsten Steinkohlekraftwerken Europas gehört. Für die in
Brunsbüttel ansässigen Unternehmen der chemischen und anderer
Grundstoffindustrien ist ein leistungsstarkes Kraftwerk von großer
Bedeutung. Zurzeit ist einzig das Kernkraftwerk Brokdorf am Netz. Der
Atommeiler Brunsbüttel ist abgeschaltet. Pläne für ein Kohlekraftwerk
des belgischen Electrabel-Konzerns sind ebenfalls geplatzt.




Seite 22:



Aus für das Kohlekraftwerk

Gesellschafterversammlung der Südweststrom
beerdigt 3,2 Milliarden teures Vorhaben/Freude auf der einen, Bedauern
auf der anderen Seite

Brunsbüttel

Die Nachricht kam gestern Nachmittag per Mail: Das Tübinger
Enregiekonsortium Südweststrom (SWS) verkündete in knappen Worten das
Aus für ein seit Jahren umstrittenes Milliardenprojekt in der
Schleusenstadt: „Südweststrom baut kein Kohlekraftwerk in Brunsbüttel.“


Dies war der von Vielen zuletzt erwartete Schlussstrich, den die
Gesellschafterversammlung gestern unter das Projekt zog. Fehlende
bundespolitische Gesetze mit Aussagen zur Zukunft der Stromerzeugung aus
fossilen Energiequellen, die aktuell mangelnde Wirtschaftlichkeit und
die Ablehnung des Projektes durch die neue Landesregierung von Schleswig-Holstein hätten zu dem Beschluss geführt, so SWS-Sprecher Alexander Raithel.


Rainer Kübler, Aufsichtsratsvorsitzender der Südweststrom, machte den
Kurswechsel in der neuen Landesregierung mitverantwortlich für diese
Entscheidung. Der Optionsvertrag für das Grundstück sollte nicht
verlängert werden. Kübler dazu: „Bisher hat die Landesregierung unser
Projekt stets unterstützt, dies hat sich mit dem Regierungswechsel
geändert. Wir Stadtwerke bauen kein Kraftwerk gegen den Willen der
schleswig-holsteinischen Landesregierung.“ Daher sei den 61 Gesellschaftern das Aus empfohlen worden.


„Großen Respekt“ zollte SWS-Geschäftsführerin
Bettina Morlok den Verantwortlichen in der Schleusenstadt. Das Projekt
sei „immer fair begleitet“ worden. Auch „mit den wenigen Gegnern vor
Ort“ hätte man immer gut zusammenarbeiten und offene Diskussionen führen
können. Morlok hält Brunsbüttel unverändert für einen der attraktivsten
Standorte für ein Steinkohlekraftwerk in Deutschland: „Es ist schade,
dass die ständigen Richtungswechsel und die Verzögerungen von
Entscheidungen in der bundesdeutschen Energiepolitik letztendlich zu dem
Beschluss geführt haben, das Projekt nicht mehr zu realisieren.“


Auch Bürgermeister Stefan Mohrdieck bedauert diesen Schritt. „Wir
sind ein Stück enttäuscht, angesichts der Arbeit, die wir hier
reingesteckt haben.“ Die Entscheidung der Landesregierung, den
Optionsvertrag nicht zu verlängern, sei „der finale Blattschuss“
gewesen. Jetzt gelte es, neue Chancen für Brunsbüttel zu suchen.
Zukunft, so Mohrdieck, liege im Offshore-Markt.


Als Rückschlag für den Energiestandort empfindet der Brunsbütteler Landtagsabgeordnete Jens Magnussen (CDU) das Kraftwerks-Aus.
Sein Landtagskollege Oliver Kumbartzky (FDP) betont, er sähe die Stadt
weiterhin als Energiestandort. Das unterstreicht auch Landrat Dr. Jörn
Klimant mit Verweis auf den Koalitionsvertrag. Er bedauert: „Wir haben
unglaublich viel Zeit in das Antragsverfahren gesteckt.“ Die sei
zunächst mal verloren.


Fast fünf Jahre lang machte sich die Bürgerinitiative Gesundheit und
Klimaschutz Unterelbe/Brunsbüttel gegen die Kraftwerkspläne stark mit
Demos, Unterschriftssammlungen und Klagen. Die Freude war gestern groß:
„Das ist ein Supererfolg.“ Der viele Väter habe, nicht nur die BI. Nach
dem Ausstieg des schweizer Mehrheitsgesellschafters Repower sei das Ende
absehbar gewesen.


Zufriedenheit auch bei den Grünen. Bernd Voß, Landtagsabgeordneter aus
der Wilstermarsch, erklärte: „Mit diesem Beschluss ist auch am
Industriestandort Brunsbüttel der Weg frei für den Einstieg in die
Erneuerbaren Energien. “ Ralf Pöschus



Re: Kein Kohlemeiler in Brunsbüttel

Wilstersche Zeitung vom 21.07.2012:

Grüne danken allen Mitstreitern


Kreis Steinburg

„Die Steinburger Grünen haben von Beginn an in der Bürgerinitiative
mitgearbeitet und deren Arbeit zudem mehrfach durch größere
Spendenbeträge unterstützt. Wir freuen uns deshalb sehr, dass nun unter
grüner Beteiligung an der neuen Landesregierung das seit Jahren
verfolgte Ziel, den Bau von Kohlekraftwerken zu verhindern, erreicht
wurde“, zeigt sich Grünen-Kreisgeschäftsführer
Dr. Jürgen Ruge erfreut über das Aus für das in Brunsbüttel geplante
Kohlekraftwerk. „Durch die Tätigkeit aller Mitstreiter in der
Bürgerinitiative und in Umweltverbänden sei in den Jahren ein sehr
effizientes Netzwerk entstanden. Alle hätten mit persönlichen
Kompetenzen und in ihrem jeweiligen Umfeld dazu beigetragen, dass „der
Region und uns allen die Klimakiller in Brunsbüttel erspart blieben“.
Dies habe auch enorme Fehlinvestitionen verhindert. Gefreut hätten sich
die Grünen auch über einen Dank der Deutschen Umwelthilfe – eine Geste,
die im politischen Alltag nicht oft vorkomme.




"Festgemacht" von Ralf Pöschus


Energiestandort

Ein Rückschlag ist für die Schleusenstadt das Aus des Südweststrom-Kohlemeilers.
Die aktuelle Landesregierung habe mit ihrer Ankündigung, den
Optionsvertrag für das Grundstück im Industriegebiet nicht verlängern zu
wollen, diesen Schritt beschleunigt, lässt Landrat Dr. Jörn Klimant durchblicken.
Nun müsse man die Landesregierung in die Pflicht nehmen, Brunsbüttel
bei der Suche nach Alternativen zu unterstützen. Schließlich, so
Klimant, sei die Stadt im Koalitionsvertrag der Dänen-Ampel ausdrücklich als der Energiestandort im Land festgeschrieben worden. Brunsbüttels CDU-Landtagsabgeordneter Jens-Christian Magnussen möchte daneben gern die Kohlekraftgegner mit ins Boot holen: „Ich hoffe, sie werden sich nun auch für den Standort einsetzen.“


Themenwechsel

„Es sind tausende von Arbeitsstunden in die BI geflossen“, fasst Stephan Klose
das fast fünfjährige Engagement der Mitstreiter gegen Kohlekraftwerke
in Brunsbüttel zusammen. Die Bürgerinitiative Gesundheit und Klimaschutz
Unterelbe/Brunsbüttel bestand aus einem harten Kern von 30 Leuten.
Anlass genug für Südweststrom-Chefin Bettina Morlok,
die BI auf „wenige Gegner vor Ort“ runterzurechnen. Die allerdings
haben tausende von Unterschriften gegen das am Donnerstag gekippte
Projekt zusammengetragen. Wie Morlok spricht auch Klose von einer fairen
Zusammenarbeit. Der Wewelsflether Unternehmer sagt daher auch über das
Kraftwerks-Aus: „Ich bin nicht schadenfroh. Die
Grundidee, dass sich Stadtwerke gegen die Großen zusammentun ist sicher
richtig.“ Auflösen werde sich die BI nun nicht, lediglich einem neuen
Thema zuwenden: der CCS-Einlagerung. „Da werden wir unsere Freunde in Nordfriesland unterstützen.“


Re: Kein Kohlemeiler in Brunsbüttel

Wilstersche Zeitung vom 23.07.2012:

Leserbrief:




„Uns bleibt einiges erspart“

Zum Bericht „Aus für das Kohlekraftwerk“, Ausgabe vom 20. Juli
Danke, Gesellschafter!
Die Gesellschafterversammlung beschloss, das Südweststrom-Kohlekraftwerk
(SWS) nicht zu bauen. Prima! So bleibt den Bewohnern der Wilstermarsch
und von Dithmarschen einiges an Schadstoffen erspart.


Kraft-Wärme-Kopplung
war nicht vorgesehen. Es gab keine Abnehmer für die Wärme. Bei einem
Wirkungsgrad von 46 Prozent im Jahresmittel bedeutet dies im
übertragenen Sinne, dass jede zweite Kohlenlieferung in der Elbe
gelandet wäre!


Das Industriepanorama für die nächsten 40 bis 50 Jahre hätte wie
folgt ausgesehen: Zwei Kesselhäuser (1800 Megawatt), die jeweils 120
Meter hoch wären und ein Schornstein, Höhe 145 Meter. Zwei offene
Kohlelager mit jeweils 230 Metern Länge und einer Breite von 140 Metern
bei einer Höhe von bis zu 20 Metern. Täglich wären 120 Lkw zusätzlich
gefahren, optional 56 Bahnwaggons. Pro Jahr hätten 40 bis 60 Schiffe aus
Kolumbien angelegt. Dort zerstört der Kohleabbau die Lebensgrundlagen
(saubere Flüsse und Äcker) der Bewohner und einige bekommen sogar
Morddrohungen. Pro Stunde hätte das Kraftwerk 240 000 Kubikmeter Wasser
zur Kühlung benötigt.


Pro Jahr wären trotz „moderner Filter“ zum Beispiel folgende
Schadstoffe ausgestoßen worden: Gesamtstaub: 435 Tonnen,
Stickstoffoxide: 4350 Tonnen, Schwefeldioxid: 4350 Tonnen, Kohlendioxid:
10 000 000 Tonnen, Arsen: 300 Kilogramm, Quecksilber: 650 Kilogramm,
Dioxine: zirka vier Gramm. In den Zahlen sind die Emissionen, die durch
den Transport der Steinkohle und den Straßenverkehr (Transport von
Kalkstein, Gips, Asche) entstehen würden, nicht eingerechnet.


Das Umweltbundesamt Dessau brachte im April 2007 eine Berechnung der
durchschnittlichen externen Schadenskosten (Klima, Gesundheit,
Materialschäden und Ernteausfälle) in Euro heraus. Danach hätten sich
die Durchschnittskosten im Jahr für das Kohlekraftwerk der SWS wie folgt
summiert: für Gesamtstaub auf 4 785 000 Euro, für Stickstoffoxide auf
15 663 000 Euro, für Schwefeldioxid auf 22 628 000 Euro, für
Kohlenstoffdioxid auf 665 000 000 Euro. Diese Kosten trägt nicht der
Kraftwerksbetreiber, sondern die Allgemeinheit.


Zum Glück bleibt uns dies nun alles erspart!


Claudia Kuhlgatz
St. Margarethen





Re: Kein Kohlemeiler in Brunsbüttel

Wilstersche Zeitung vom 25.07.2012:

„Stadt vor gigantischer Investitionsruine bewahrt“
Brunsbüttel/sh:z
Der Ortsverband Brunsbüttel von Bündnis 90/Die Grünen gratuliert der
Bürgerinitiative Gesundheit und Klimaschutz Unterelbe zu ihrem Erfolg im
Kampf gegen das von Südweststrom geplante Kohlekraftwerk in
Brunsbüttel. Für das Milliarden-Projekt hatte der SWS-Vorstand
vergangene Woche das endgültige Aus verkündet (wir berichteten).
„Hierzu hat sicher die lange und engagierte Arbeit der Bürgerinitiative
ebenso beigetragen, wie das klare Bekenntnis der neuen schleswig-holsteinischen
Landesregierung gegen das Kohlekraftwerksprojekt“, heißt es dazu in der
Mitteilung der Dithmarscher Grünen. Allen voran hatte sich der Grüne
Energieminister, Robert Habeck, gegen neue Kohlekraftwerke in Schleswig-Holstein
ausgesprochen. „Mit dem Beschluss das Projekt zu beenden, hat die
Gesellschafterversammlung die beteiligten Stadtwerke und die Stadt
Brunsbüttel vor einer gigantischen Investitionsruine bewahrt“, fasst
Christian Barz vom Brunsbütteler Ortsverband Bündnis90/Die Grünen
zusammen. Nun habe es die Stadt in der Hand, „den Weg für nachhaltige
und umweltverträgliche Investitionen frei zu machen“, so Barz weiter.



Re: Kein Kohlemeiler in Brunsbüttel

Wilstersche Zeitung vom 27.07.2012:

Leserbrief:



Durchatmen

Zum Leserbrief „Uns bleibt einiges erspart“, Ausgabe vom 23. Juli

Danke, Frau Kuhlgatz, dass Sie uns noch einmal vor Augen geführt haben, welchem Horror-Szenario
wir alle entkommen sind. Aber ohne die Bürgerinitiative Gesundheit und
Umweltschutz Unterelbe/Brunsbüttel, ohne die Tausenden von
Demonstranten, die auf die Straße gegangen sind und ohne die
unendlichen, bei Wind und Wetter abgehaltenen Mahnwachen durch
Mitglieder der Bürgerinitiative wäre dieses glückliche Ende nicht
möglich gewesen. Im Namen der vielen Gegner dieses „Wahnsinns-Projekts“
möchte ich der Bürgerinitiative für ihren jahrelangen, unermüdlichen
und mit großen Opfern verbundenen Einsatz aufrichtig danken. Es ist
schön, zu wissen, dass es Experten gibt, die mit ihrer Initiative und
ihrem Fachwissen in der Lage sind, Ignoranten und deren Mitläufer in
ihre Schranken zu weisen. Ein klassisches Beispiel gelebter Demokratie!
Jetzt können wir durchatmen!



Reimer Lützen, Brunsbüttel




Re: SWS: Kein Kohlemeiler in Brunsbüttel

Amtliche Bekanntmachung in Brunsbütteler Zeitung vom 23.09.2013:

Die unterste Zeile konnte nicht gescannt werden. Sie lautet:
L.S.  Stefan Mohrdieck