Chaotische Zustände in Südindien nach Tod von Bollywood-Legende
Chaotische Zustände in Südindien nach Tod von Bollywood-Legende
Nach dem Tod eines Filmstars des indischen Bollywood-Kinos haben zehntausende trauernde Fans das Leben in der südlichen Metropole Bangalore teils zum Erliegen kommen lassen.
Der seit den 50er Jahren auf der Leinwand stets präsente Schauspieler Rajkumar starb gestern im Alter von 77 Jahren an Herzversagen, wie sein Arzt mitteilte. Der auch "Big Brother" genannte Kultstar spielte in mehr als zweihundert Filmen alle erdenklichen Rollen vom knallharten Polizisten bis zum schmachtenden Liebhaber.
Als die Nachricht von seinem Tod sich verbreitete, versammelten sich mehr als dreitausende Menschen vor seinem Haus. Später wurde der Leichnam an mehreren Plätzen öffentlich aufgebahrt, zuletzt in einem Stadion der Stadt.
Zehntausende auf den Straßen
Zehntausende Menschen säumten bald die drei Kilometer lange Straße zu dem Stadion. Aus Wut über die Entscheidung der Regierung, Rajkumars Leichnam mehrmals zu verlegen, randalierten viele Fans in der Stadt. Sie warfen mit Steinen oder zündeten Busse und Autos an.
Der Verkehr brach an mehreren Orten der Sechs-Millionen-Stadt zusammen. Die meisten der großen Software-Firmen in dem High-Tech-Standort wollen eine zweitägige Trauer für den Schauspieler einhalten.
Rajkumar, der eigentlich Mutturaju Singanalluru Puttaswamayya hieß, wurde von einem Regisseur in den 50er Jahren in einem Busbahnhof entdeckt. Dieser besetzte ihn sofort als Helden in seinem neuen Film. Rajkumar war von da an über Jahrzehnte ein Star des Bollywood-Kinos, vor allem in Süden von Indien.