Indien völlig überhitzt
Indien völlig überhitzt
Zahlreiche Opfer / 47,8 Grad in Sriganganagar
Auch wenn die Angaben über die Zahl der Hitzetoten in Indien zwischen 34 bis 50 schwanken, Klarheit besteht darüber, dass der Norden des Subkontinents unter extrem hohen Temperaturen leidet. In Sriganganagar im Bundesstaat Rajasthan kletterte das Thermometer auf die Rekordhöhe von 47,8 Grad Celsius. In Gwalior waren es 46 Grad und selbst Shimla, das eigentlich wegen seiner Kühle im Sommer gerühmt wird, meldete 29 Grad.
In Delhi liegen die Temperaturen seit Tagen über 44 Grad. Das bringt der Bevölkerung beträchtliche Härten, denn die Stromversorgung bricht täglich bis zu fünf Stunden zusammen. Und der chronische Wassermangel in der Metropole macht sich jetzt besonders krass bemerkbar, weil wegen des Stromausfalls auch die private Hauswasserversorgung nicht mehr funktioniert. Die Behörden Delhis haben angeordnet, dass von 18.30 Uhr bis 21 Uhr keine Air Conditioner (Raumkühlanlagen) laufen dürfen. Die Absicht, alle Geschäfte um 19.30 Uhr schließen zu lassen, zerschellte allerdings am energischen Widerstand der Öffentlichkeit. Ab 10. Mai werden die Schüler der staatlichen Schulen vorzeitig in die Ferien geschickt. Ähnlich lautete eine Empfehlung an die privaten Schulen. In Uttar Pradesh wurden wegen der Hitze bereits alle Schulen geschlossen, zehn Tage vor Beginn der regulären Sommerferien. Die meisten Hitzetoten, überwiegend Obdachlose und in der prallen Sonne tätige Tagelöhner, wurden in Orissa und in Uttar Pradesh registriert.
Laut Angaben des meteorologischen Dienstes muss damit gerechnet werden, dass die Monsunregenzeit von Juni bis September ein Niederschlagsdefizit von sieben Prozent der jährlichen Mittelwerte bringt. Das wird sich auch negativ auf die Bereiche der Agrarwirtschaft auswirken, die vom Monsun abhängig sind.
Quelle: nd-online.de