Pakistanischer Geheimdienst soll Bombenanschläge geplant haben
Pakistanischer Geheimdienst soll Bombenanschläge geplant haben
Hinter den Anschlägen auf den Nahverkehr von Bombay steckt offenbar der pakistanische Geheimdienst. Die koordinierte Bombenserie trage "alle Markenzeichen des ISI", hieß es in indischen Zeitungen. Premierminster Manmohan Singh sagte, die Bombenleger seien von "Elementen auf der anderen Grenzseite" unterstützt worden.
Dies ist eine Anspielung auf den Nachbar Pakistan. Auch die die renommierte Zeitung "Hindustan Times" berichtete unter Berufung auf indische Geheimdienstkreise, die Anschläge trügen die Handschrift des pakistanischen Geheimdienstes. Pakistan wies die Darstellung zurück: "Das ist unbegründet", sagte Außenamtssprecher Tasnim Aslam.
Die Zeitung "The Indian Express" schrieb am Freitag, der nationale Sicherheitsberater M.K. Narayanan habe "mit dem Finger auf Pakistan gezeigt". Auch in anderen Medien wurde unter Berufung auf Geheimdienstkreise über eine Verwicklung Pakistans spekuliert. Allerdings wird der ISI nach fast jedem Terroranschlag in Indien verdächtigt. Ebenso regelmäßig weist Pakistan die Anschuldigungen zurück.
Polizei sucht drei Hauptverdächtige
Bei der Anschlagsserie vom Dienstag, bei der 190 Menschen getötet und mehr als 600 verletzt wurden, wurde nach jüngsten Angaben einfacher Industriesprengstoff wie Dynamit oder Ammoniumnitrat verwendet. Dies hätten erste Untersuchungen ergeben, meldete die Nachrichtenagentur PTI. Die Verwendung dieser eher simplen Stoffe deute auf die Täterschaft einer kleinen, regionalen Gruppe hin und nicht auf die bislang verdächtigte kaschmirische Untergrundorganisation Lashkar-e-Tayyaba.
Die Polizei von Bombay fahndet inzwischen nach drei Hauptverdächtigen. Donnerstagabend wurden die Fotos von zwei Männern veröffentlicht, Sayyad Zabiuddin und Zulfegar Fayyaz. Allerdings wurde weder die Nationalität der beiden noch das Alter der Fotos bekannt. Am Freitag sagte der Polizeichef von Bombay, A.N. Roy, der dritte Verdächtige heiße Rahil.
Die beiden erstgenannten sind nach seinen Angaben seit Mai auf der Flucht, als bei einer Razzia drei mutmaßliche muslimische Extremisten verhaftet sowie Waffen, Munition und Sprengstoff sicher gestellt wurden. Damals hieß es in Medienberichten, die Verhafteten seien Mitglieder von Lashkar-e-Tayyaba.