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GPS-Kartenplotter

GPS-Kartenplotter

GPS-Kartenplotter Liebe Bootsfreunde, Sah gestern eine Sendung der IALA, die insoweit interessant war, als dort besonders darauf hingewiesen wurde, dass man schon auch mal auf der Brücke zum Fenster hinausschauen sollte, um die Realität zu sehen. Im vorliegenden Fall hatte die Software einen Fehler, hätte der Skipper zum Fenster hinausgeschaut, hätte er die Boje auf der richtigen Seite passiert, so ist das Boot eben aufgelaufen. Die Moral von der „Geschicht„: Auf die Seekarte und auch auf die Natur schauen und sich nicht nur auf die Elektronik verlassen. GPS-Kartenplotter sind eine hervorragende Hilfe, aber eine gute Seekarte und die Seezeichen in der Natur kann eben nichts ersetzen. Nun mal im Ernst: Wir befassen uns eben ernsthaft mit der Seemannschaft, wenn die Spaßgesellschaft meint, dass man nichts können muss und mit einem Boot nur so herumfahren kann, dann ist dies eben ein großer Irrtum. In den Werbeprospekten ist dies natürlich alles bewusst so kinderleicht dargestellt. Dazu folgende Episode, die schon vor ca.20 Jahren passierte: Ein großer Reiseveranstalter hatte wie immer unsere Bücher seinen Kunden zukommen lassen. Eines Abends rief mich ein Ehepaar an und beschwerte sich bitterlich über meine Vorsichtsmaßnahmen. Bei näherer Nachfrage ergab sich, dass hier zwei ältere Ehepaare, ohne jegliche Vorkenntnisse, ein Boot gemietet hatten und der Meinung waren, dies könnte man an irgendeiner Insel anbinden, so wie man ein Auto eben an der Straße parkt, die Frauen trinken Kaffee und die Herren fischen. Dann fährt man eben wieder weiter. Seezeichen oder Untiefen waren ein Buch mit 7 Siegeln. Im Reisebüro hatte man ihnen das nicht gesagt, meinten sie. Eine zweite Episode: An der Anlegestelle von Bellanaleck trafen wir eine Schweizer Gruppe die nicht mehr miteinander redeten. Ihr Boot war aufgebockt und wurde gerade repariert. Schaute arg aus. Was war geschehen: Sie hatten gerade das Boot übernommen du waren gleich losgefahren, jeder wollte einmal steuern, auf der Flybridge war der Teufel los. Marker waren da nicht mehr so wichtig. Die „Tafeln“ im Wasser hatte keiner beachtet. Dann geschah es eben, man übersah einen Marker und schon krachte es. Der Urlaub war vorbei! Die Truppe redete nicht mehr miteinander! Kaution ade? Solche Episoden gibt es noch viele, weil die Freude im Vordergrund stand und das Wissen nicht so wichtig war! Und da fragt doch so eine „Dussi„ tatsächlich : „Herr **********, Bootsurlaub kann auch Freude machen! Warum versuchen Sie dies mit aller Gewalt zu verhindern?“ Fazit: Wir wollen niemandem die Freude verderben, aber ohne Grundkenntnisse geht es nun mal eben nicht. Zum Auto fahren brauchen Sie ja auch einen Führerschein, müssen also Verkehrszeichen und Verkehrregeln kennen und auch etwas über das Auto wissen. Oder? Und just for fun ist eben Out! Zum Einen wird Ihnen ein großer Wert anvertraut und zum Anderen sind heute viele Boote unterwegs, also Unwissenheit oder Unachtsamkeit kann Leben gefährden. Mit einem ausreichenden Wissen macht ein Bootsurlaub zudem auch wesentlich mehr Spaß, wenn eben alles klappt. Nicht umsonst kann man in Irland erst ab 21 Jahren ein Boot mieten. Und wenn Sie erst einmal 1000-1500 EURO an Kaution verloren haben, wissen Sie auch was „Freude“ am Bootsurlaub ist? In England bekommen z.B. „Female Parties“ (Damencliquen) bei guten Bootsvermietern überhaupt kein Boot, da diese angeblich erfahrungsgemäß am meisten über die Stränge schlagen. „Male Parties“ sind zwar auch nicht so gerne gesehen, bekommen aber halt ältere Boote. Das ist eben die Freude am Bootsurlaub?